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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Sterne stehen anscheinend wirklich schlecht, was? Das kommt also dabei heraus, wenn ein paar äußere Planeten rückläufig sind?«
    Ich hielt ihm die Tür zum Laden auf. »Nicht unbedingt. Für mich hat es eher mit Lilith zu tun. Mit dem Asteroiden. Und der Göttin.« Ich war so müde, dass ich keine ganzen Sätze mehr formulieren konnte. Doch ich riss mich zusammen. »Aber es ist auf alle Fälle nicht ansteckend. Es ist allein mein Problem.«
    »Hey, wir sind Freunde. Dein Problem ist auch mein Problem.«
    »Okay.« Ich lächelte. »Dann hilf mir mal, ein paar Bretter für das Fenster zu finden.«
    Der erste Teil des Tages verging ziemlich langsam. Wenn nichts zu tun war, fragte William mich immer wieder, was die Polizei zu dem Einbruch gesagt hatte, doch statt mir Lügen auszudenken, erklärte ich ihm nur, dass ich keine Lust hatte, darüber zu reden. Aber nachdem dieses Thema abgehakt war, wollte er mehr über Vampire wissen.
    »Sag mal«, begann er, während er den Silberschmuck mit einem Tuch polierte, »wo findet man eigentlich echte Vampire?«
    Ich hatte die Vitrine geöffnet und besprühte das Glas von innen mit Fensterreiniger. Dann riss ich ein Stück von der Küchenrolle ab und begann zu wischen. »Ich habe meinen ersten in einer Raststätte in der Nähe des Banning State Park gefunden.«
    »In Minnesota?«
    »Ja«, sagte ich und besprühte die Vitrine von außen. »Ich war bei meinen Eltern zu Besuch, und weil in Finlayson nicht viel los ist, bin ich zum Kasino in Hinckley gefahren, um ein paar alte Freunde von der Highschool zu treffen, die dort gearbeitet haben. Auf dem Rückweg bin ich dann auf einen Sprung in dieses Rasthaus. Aus irgendeinem Grund war es ziemlich voll dort, und ich musste mich an die Theke setzen, direkt neben ihn.«
    »Woher wusstest du, dass er ein Vampir ist?«
    »Ehrlich gesagt, habe ich es zuerst gar nicht gemerkt. Wir haben uns unterhalten und uns auf Anhieb prächtig verstanden, und als er sagte, dass er auch aus Minneapolis ist, habe ich ihm meine Telefonnummer gegeben.« Was mich hätte stutzig machen müssen, wie mir im Nachhinein natürlich klar war. Ich war regelrecht paranoid, was meine Nummer anging, und ich rückte sie in aller Regel nicht heraus, aber Parrish hatte mich verhext … oder vielleicht auch einfach nur mit seinem Charme bezaubert, denn wenn er auf schnellen Sex und einen Biss aus gewesen wäre, hätte er mich wahrscheinlich mühelos dazu bringen können, ihn auf die Rückbank meines Autos einzuladen.
    »Er sah also ganz normal aus, wie jeder andere?«
    Ich nickte – obwohl es Parrish sehr empört hätte, als durchschnittlich bezeichnet zu werden.
    »Dann könnte also jeder ein Vampir sein.«
    Ich wusste nicht, worauf William hinauswollte. »Im Grunde schon. Warum?«
    Er war inzwischen mit dem Polieren fertig und sah mir dabei zu, wie ich die gläsernen Regalflächen in der Vitrine abstaubte. »Ich will auch mal einen finden«, sagte er und lehnte sich gegen die Kassentheke.
    »Warum fragst du nicht einfach Feather?«
    »Das habe ich schon gemacht«, entgegnete er. »Wir hatten einen Riesenstreit.«
    »Sie wollte ihre Nadel wohl nicht mit dir teilen, was?«, rutschte mir unwillkürlich heraus.
    Bevor ich mich entschuldigen konnte, zuckte William mit den Schultern. »Ja«, sagte er niedergeschlagen.
    Dann wechselte er das Thema, und den restlichen Morgen sprachen wir nicht mehr über Vampire.
    Ich hatte William gerade in die Mittagspause geschickt, als Mátyás von Traum plötzlich im Laden stand.
    Er erstarrte, als er mich hinter der Theke sah, und stellte vorsichtig den Wahrsagespiegel weg, den er sich angeschaut hatte. Mit seinem dunkelorangefarbenen Seidenhemd und der schwarzen Hose bediente er immer noch den Eurotrash-Look. Die Farbe seines Hemdes war eigentlich viel zu knallig, aber irgendwie betonte die glänzende Seide den goldenen Touch seiner Haut und sein tiefschwarzes Haar. Fehlten nur noch ein paar Locken, ein Tuch um den Kopf und goldene Ohrringe, und schon hätte er wie ein typischer Zigeuner ausgesehen.
    »Wenn das nicht Papas kleine Hexe ist! Wie schön, dich wiederzusehen!«, sagte er, doch sein Ton verriet, dass er alles andere als erfreut war.
    »Was willst du denn in meinem Laden?«
    Mátyás breitete die Hände aus und ließ den Blick über die mit Kuriositäten vollgepackten Regale schweifen. »Nur ein bisschen herumstöbern.«
    »Vielleicht kann ich dir ja helfen«, sagte ich und mimte zähneknirschend die höfliche Verkäuferin.

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