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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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Blocks erhellte eine Hälfte ihres Gesichts, sodass es fast aussah wie eine Harlekin-Maske. Sie musterte mich mit skeptischem Blick. »Ich kann hier warten, bis ich sehe, dass du gut oben angekommen bist.«
    Ich hätte heulen können. Izzy war wirklich ein Schatz. Eine Freundin wie sie würde ich so schnell nicht wieder finden. »Nein, ich habe irgendwie Bewegungsdrang. Vielleicht gehe ich noch in den Supermarkt oder drehe einfach eine Runde mit dem Rad.«
    Sie nickte, aber ich merkte, dass ihr die Sache nicht geheuer war. »Sicher, dass du keine Gesellschaft brauchst?«
    »Ich hätte gern Gesellschaft, doch ich glaube, ich muss ein bisschen allein sein«, entgegnete ich ehrlich. »Ich muss nachdenken.«
    »Ich wüsste zu gern, worüber.«
    »Wenn ich damit fertig bin, sage ich es dir, versprochen!«
    »Es hat mit diesem Mann zu tun, nicht wahr?«
    »Hat es.«
    »Hmmm«, machte Izzy und schürzte die Lippen. »Männer! Das gibt einfach immer Probleme!«
    Ich lächelte. »Pass auf dich auf«, sagte ich, als sie ins Auto stieg. »Ich liebe dich«, fügte ich impulsiv hinzu.
    Sie hielt inne und machte ihr »Ich mache mir Sorgen, wenn du so etwas sagst«-Gesicht, dann winkte sie mir zu und ließ den Motor an.
    Es war mir egal, ob sie mein Verhalten merkwürdig fand. Wahrscheinlich sah ich sie nie wieder, und, na ja, ich liebte sie wirklich. Izzy war gut zu mir gewesen, als ich eine Freundin gebraucht hatte.
    Ich schaute ihr hinterher, als sie davonfuhr, und hielt den Lenker meines Fahrrads fest umklammert.
    Wolken waren aufgezogen, und um den Mond hatte sich ein dunstiger Hof gebildet. Obwohl es noch warm war, fröstelte ich. Ich schaute mir noch einmal die Adresse auf Sebastians Visitenkarte an. Ich kannte den Ort. Es war zwar eine ganz schöne Strecke, aber mit dem Fahrrad durchaus machbar. Und falls die Vatikan-Agentin Izzy und mir gefolgt war und mir nachfuhr, dann fiel sie mir bestimmt auf. Ich bin keine Rennfahrerin, und ein Auto, das mit fünfzehn Kilometern pro Stunde hinter mir herschlich, war sicherlich nicht zu übersehen. Abgesehen davon prangte auf dem Rahmen meines Mountainbikes die Aufschrift extrem geländegängig . Wenn ich jemanden abhängen musste, konnte ich einfach die Straße verlassen.
    Außerdem war meine innere Unruhe so groß, dass es mich drängte loszufahren – einfach irgendwohin.
    Ich setzte meinen Rucksack auf und warf einen Blick über die Schulter. Oben im Fenster sah ich Barneys Silhouette im lilafarbenen Schein der Pflanzenleuchten. Mit ihrem durchdringenden Blick im Rücken stieg ich auf und radelte los.
    Als ich die Stadtgrenze hinter mir gelassen hatte, fing es an zu regnen, aber ich war schon zu weit draußen, um kehrtzumachen. Ich war Sebastians Bauernhof näher als dem Zentrum. Es war auch nur ein leichter Nieselregen. Ich spürte, wie ich durch die körperliche Ertüchtigung innerlich ruhiger wurde. Die Landstraße, die an Farmen und frisch mit Mais und Luzerne eingesäten Feldern vorbeiführte, war völlig verlassen. Der stechende Geruch von Dung lag in der warmen Luft.
    Meine Schultern entspannten sich. Eigentlich musste ich die Stadt nicht verlassen, überlegte ich. Das Interesse der Vatikan-Agentin galt offensichtlich Sebastian. Möglicherweise wusste sie nicht einmal, dass ich eine Hexe war. Mir war zu Ohren gekommen, dass der Vatikan Leute mit übersinnlichen Fähigkeiten beschäftigte, die Magie spüren konnten, aber zu denen zählte sie vielleicht gar nicht. Und selbst wenn – sie hatte den Auftrag, sich vor allem um Sebastian zu kümmern. Dadurch gewann ich Zeit. Zeit, in der ich in Stellung gehen konnte, um meinen Widersachern entgegenzutreten.
    Wenn ich jetzt davonlief, dann würde ich fortan ein Leben auf der Flucht führen und immer wieder bei null anfangen müssen. Dann würde ich den Rest meines Lebens in Einsamkeit fristen, denn jedes Mal, wenn ich gerade neue Freunde gewonnen hatte, würde ich sie wieder verlassen müssen. Darüber nachzudenken, es ein zweites Mal zu tun, war schon schlimm genug, aber immer wieder und ständig? Das war einfach zu viel.
    Nein, ich wollte in Madison bleiben. Vielleicht konnte ich auf eine Weise gegen die Bedrohung angehen, die das Problem für immer aus der Welt schaffte.
    Mir zog sich der Magen zusammen, denn Lilith rührte sich plötzlich.
    So hatte ich »für immer« allerdings nicht gemeint. Ich musste mir etwas einfallen lassen – es gab sicherlich noch eine andere Möglichkeit.
    Ich beobachtete, wie die

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