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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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sagte Sebastian. »Und für einen christlichen Verein kennen die sich ziemlich gut mit Zigeunermagie aus.«
    »Was meinst du damit?«, fragte ich, während ich an dem Pfeil zerrte.
    »Das mit dem Holzpflock ins Herz. Es macht Vampire bewegungsunfähig.«
    Zugegebenermaßen war ich, was solche Dinge anging, nicht viel schlauer als die Vatikan-Agenten. »Dann stirbst du also nicht daran?«
    »Nein, man kann einen Vampir nur töten, indem man ihn enthauptet oder verbrennt. Obwohl ich auch schon gehört habe, dass jemandem das Herz herausgeschnitten wurde … oder die Leber … jetzt weiß ich nicht …«
    »Du redest zu viel, Sebastian. Wahrscheinlich stehst du unter Schock.« Ich zog noch einmal kräftig an dem Pfeil, aber das glatte Holz rutschte mir einfach durch die Hände. »Ich glaube, ich brauche Verstärkung.«
    Ich wartete vor dem Haus auf meine Freunde. Ich hatte eigentlich bei Sebastian bleiben wollen, um ihm Trost zu spenden, doch er brauchte so dringend Blut, dass ihn meine Anwesenheit total verrückt gemacht hatte. Seine Vampirzähne waren zum Vorschein gekommen, und er hatte mich mit Raubtieraugen beobachtet. Ich hatte mich regelrecht bedroht gefühlt und die Wohnung verlassen müssen.
    Der Beton unter meinem Allerwertesten war kalt und feucht. Unzählige Mücken schwärmten um die Verandalampe herum. Die Wolken verdeckten den Mond, und es war diesig. Die Straße lag im Dunkeln, und jedes Mal, wenn ich die roten Bremslichter eines Autos sah, fuhr ich auf, aber keines hielt vor dem Haus an.
    Zwanzig Minuten später tauchte William endlich mit seiner Freundin im Schlepptau auf. »Feather«, sagte sie, als sie sich mir vorstellte, was ich zuerst missverstand, und als ich sie Heather nannte, korrigierte sie mich höflich. »Nein, Feather – wie Feder«, sagte sie und zeigte auf die schwarz gefärbte Gänsefeder in ihrem Haar.
    Als wir uns auf die Veranda setzten, um auf Izzy zu warten, fragte ich mich, wie die beiden mir überhaupt helfen sollten. Feather war größer als ich, aber viel dünner. Sie hatte pinke und blaue Strähnen in ihrem schulterlangen blonden Haar und trug ein T-Shirt, auf dem eine schlafende Katze auf einem Bücherstapel abgebildet war. Darunter stand: So viele Bücher, so wenig Zeit!
    William hatte wieder einmal die Konfession gewechselt. Offenbar machte er jetzt einen auf Druide, denn er trug einen dicken Wollumhang mit Kapuze und hatte einen geschnitzten Stab in der Hand. Er hatte wohl die meisten Muskeln von uns allen, aber das hieß nicht viel. Ich konnte nur hoffen, dass Izzy daran dachte, ihr Werkzeug mitzubringen.
    In diesem Moment fuhr sie auch schon hupend und winkend vor. Ich sprang auf und lief ihr entgegen. »Sagst du uns jetzt, worum es eigentlich geht?«, fragte Izzy, als wir zu William und Feather auf die Veranda gingen. »Am Telefon warst du reichlich kryptisch.«
    »Ich weiß. Tut mir leid. Aber es ist auch nicht so leicht zu erklären«, entgegnete ich. Izzy setzte sich zu den beiden, doch ich blieb stehen, weil ich viel zu zappelig und nervös war. »Ich habe ein ziemlich merkwürdiges Problem. Mein Freund ist oben, und er … äh … also, er hängt an der Wand fest und hat einen Pfeil in der Brust, den ich nicht rausziehen kann. Oh, und er wurde angeschossen. Er verliert Blut.«
    Meine Freunde starrten mich schweigend an. Dann wechselten sie stumme Blicke. Izzy ergriff als Erste das Wort. »Ohne Scheiß?«
    William rieb sich die Schläfen, als hätte er plötzlich schreckliche Kopfschmerzen, was kein Wunder gewesen wäre. »Warum ist er nicht tot? Oder ist er tot? Du verlangst doch wohl keine Beihilfe zum Mord von uns, oder?«
    »Er ist ein Vampir.«
    Ich machte einen Schritt in Richtung Tür und drehte mich zu meinen Freunden um. Feather kaute an den Fingernägeln. William rieb sich weiter den Kopf. Und Izzy sah mich mitleidig an – als wäre ihr in diesem Moment klar geworden, dass ihre beste Freundin komplett verrückt war.
    Die meisten Menschen glaubten nicht an Vampire, nicht einmal diejenigen, die Ahnung von Magie hatten. Warum sollten sie auch? Vampire waren schließlich äußerst selten. Ich hatte Parrish einmal dazu befragt, und er hatte etwas von Raubtieren und dem Erhalt eines stabilen Nahrungsangebotes erzählt. Soweit ich verstanden hatte, gab es nicht genug von uns, um viele von ihnen zu ernähren, und die langsamen, dummen Vampire verhungerten schlicht und einfach.
    Irgendwann im Leben machte natürlich jeder Bekanntschaft mit den diversen fiktiven

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