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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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funktioniert das?«, fragte William Feather, als wir hereinkamen. »Wie kann Blut jemanden am Leben erhalten, der eigentlich tot ist? Das ergibt doch keinen Sinn!«
    Er richtete sich interessiert auf, aber Feather lag noch genauso da wie vorher, mitten in der rasch gerinnenden Blutlache.
    »In vielen Kulturen gilt Blut als die Essenz des Lebens«, sagte sie.
    Ich überlegte, was zuerst sauber gemacht werden musste, und sah auf die Uhr: halb elf. Heute zumindest kamen die Jäger des Vatikans wohl nicht noch einmal vorbei.
    »Sicher«, räumte William nickend ein, und seine Brillengläser blitzten im Halbdunkel auf. »Aber das ist doch mehr oder weniger eine Metapher. Was sagt die Wissenschaft? Wie kann Blut jemanden über den Tod hinaus am Leben erhalten?« Er hielt inne. »Oh, Magie. Natürlich. Ich vergesse immer wieder, dass das wirklich funktioniert.«
    Ich stellte den Eimer neben Feathers Kopf ab. Ihr Haar starrte vor Blut. »Hast du genug Kraft zum Aufstehen? Du könntest eine Dusche vertragen.«
    »Ich helfe ihr«, sagte William, und seine Miene hellte sich schlagartig auf. Offenbar war er froh über die Gelegenheit, sich nützlich machen zu können.
    Wir halfen Feather zu dritt auf die Beine. William legte sich ihren rechten Arm um seine Schultern und war zu meiner Überraschung stark genug, um sie allein zu stützen. Die Kistenschlepperei im Laden hatte also doch ihr Gutes.
    Nachdem ich die beiden mit Handtüchern, Seife und Anweisungen zur Handhabung des Duschkopfs ausgestattet hatte, machten Izzy und ich uns daran, das Blut aufzuwischen. Doch als wir die großen, auffälligen Flecken beseitigt hatten, entdeckte ich immer wieder irgendwo kleine Spritzer: auf der Fensterbank, an der Wand und sogar unter der Decke.
    Wir hatten die Fenster geöffnet und ein paar Vorhänge abgenommen, die gewaschen werden mussten. Der wohltuend kühle Wind trug das ferne Rauschen des Verkehrs zu uns herauf. Irgendwo dort draußen war Sebastian auf der Jagd.
    Und Parrish natürlich auch – doch wie ich ihn kannte, hatte er inzwischen bestimmt schon eine überaus willige Masochistin aufgetrieben. Oder gleich mehrere, die Schlange standen, um in den Genuss des – wie hatte Sebastian es genannt? – »Privilegs« zu kommen?
    Ich wusste gar nicht, welchen von beiden ich in diesem Moment abstoßender fand. Ich zog mein blutbespritztes Shirt aus und holte mir etwas Sauberes aus dem Schrank.
    Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, war Izzy gerade mit dem dritten Eimer Wasser aus der Küche gekommen. Sie stemmte eine Hand in die Hüfte. »Du und Feather, ihr seid doch nicht auf demselben Trip, oder?«
    Wie lange hatte sie wohl schon darüber gegrübelt, wie sie mir diese Frage stellen sollte? »Nein«, entgegnete ich. »Feather ist süchtig danach. Ich lasse mich in der Regel nicht beißen.«
    »In der Regel.«
    Ich zuckte die Schultern. Dabei war mir durchaus bewusst, dass man den Fleck auf meiner Schulter sehen konnte. »Unter den richtigen Umständen kann es durchaus … angenehm sein.«
    »Aha.«
    »Aber ich lege es einfach nicht darauf an«, sagte ich. »Ich brauche es nicht. Das ist der Unterschied.« Entscheidender war jedoch, dass ich die Nachwirkungen wirklich hasste.
    Ich hielt Izzys Blick stand, während sie mich musterte, um herauszufinden, ob ich log. Nach einer Weile sagte sie: »Na gut, aber nun lässt du dich nicht mehr auf solche Kerle ein!«
    Ich lachte. »Einverstanden.«
    Nachdem wir die Couch wieder an ihren Platz gestellt hatten, ließ ich mich darauffallen und sah mich um. Abgesehen von dem abgesägten Pfeil im Fensterrahmen und dem intensiven Geruch des Putzmittels, der in der Luft lag, deutete nichts mehr darauf hin, dass es in diesem Raum beinahe zu einem verheerenden Massaker gekommen wäre.
    Das heißt, wenn das große Loch nicht gewesen wäre, das die Maschinengewehrsalven in die Wand gerissen hatten. »Mist!«, sagte ich und zeigte darauf. »Was mache ich denn damit?«
    Izzy sah sich im Wohnzimmer um, dann stand sie auf und ging durch den Essbereich in die Küche. Ich glaubte, sie im Turmzimmer hantieren zu hören. Als ich gerade aufstehen wollte, um nachzusehen, kam sie mit einem großen Topf zurück – mit meinen Teddybär-Sonnenblumen, um genau zu sein – und stellte ihn vor das Loch. Die Blumen verdeckten den Schaden zwar nicht ganz, aber sie waren groß und auffällig genug, um davon abzulenken.
    Ich nickte zufrieden.
    In diesem Moment klopfte es. Ich erschrak. »Hier ist die Polizei!«, ertönte

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