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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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einen Schlüssel gehabt: Sebastians Visitenkarte. Außerdem war die Tür offen gewesen und Sebastian zu Hause. Trotzdem hatte Benjamin versucht, mich umzubringen. Warum hatte er sich diesmal nicht gezeigt?
    Sebastian hatte gesagt, dass der Geist bei Vollmond in Rage geriet, aber ich hatte mit seinem Erscheinen gerechnet, auch wenn der Mond inzwischen wieder abnahm. Parrish stellte schließlich als Vampir und Fremder und so weiter eine echte Bedrohung dar.
    Plötzlich machte ich mir Sorgen um Sebastian. Da Benjamin das Haus nicht bewachte, fragte ich mich unwillkürlich, ob mit seinem Herrn alles in Ordnung war.
    Aber was kümmerte mich das eigentlich? Ich meine, als ich Sebastian zuletzt gesehen hatte, hatte er sich über Feather hergemacht wie über ein blutiges Steak.
    Ich biss mir auf die Lippen. Mir wäre einfach wohler in meiner Haut gewesen, wenn ich gewusst hätte, wo er steckte.
    Parrish verabschiedete sich mit einem flüchtigen Kuss von mir, nachdem er mich vor dem Haus abgesetzt hatte. Der Himmel begann sich bereits aufzuhellen und nahm eine indigoblaue Färbung an, sodass die schwarzen Silhouetten der Bäume deutlicher hervortraten. Die Vögel hatten angefangen zu zwitschern. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal so früh – oder so lange – auf gewesen war. Ich hatte ganz vergessen, wie viel Lärm die Spatzen kurz vor Sonnenaufgang machten.
    Das Knattern von Parrishs Motorrad verklang in der Ferne, und ich fragte mich, ob ich mit ihm hätte fahren sollen. Die Jäger des Vatikans würden sicherlich schon bald wieder bei mir auftauchen. Aber ich hatte eine Entscheidung getroffen. Ich hatte beschlossen, zu bleiben und zu kämpfen. Ich nahm mir vor, das Haus mit Bannen zu versehen, dass es nur so krachte, und dann sollte Lilith die Kerle zum Frühstück verspeisen.
    Nachdem ich meinen Rucksack gleich neben der Tür abgestellt hatte, gab ich Barney etwas Trockenfutter und machte Kaffee. Für ordentliche, stabile Schutzbanne brauchte ich ein paar magische Hilfsmittel. Meine Wohnung war ganz allgemein gegen negative Einflüsse geschützt, aber das hatte die Jäger des Vatikans offensichtlich nicht aufgehalten – obwohl man schon sagen konnte, dass der Zauber funktioniert hatte, denn es war schließlich niemand umgekommen.
    Kaffeeduft breitete sich in der Küche aus, während Barney ihre Brekkies wegknusperte. Das erste rötliche Tageslicht fiel durch die Turmfenster herein. Eine Phase des Übergangs und ein guter Zeitpunkt für magische Rituale. Ich nahm mein Athame, einen Samtbeutel mit Meersalz und ein Glasgefäß mit High John the Conqueror root , einem Pulver aus der Wurzelknolle einer Prunkwindenart, von meinem Regalaltar im Schlafzimmer.
    Derart ausgerüstet, ging ich wieder nach unten. Es war immer noch ein bisschen frisch, doch die Sonne schickte bereits ihre wärmenden Strahlen aus.
    Ich blieb direkt vor der Haustür stehen, in der Mitte der kleinen Veranda, und drückte das Athame an meine Brust. Nachdem ich tief durchgeatmet hatte und im Begriff war, mein Bewusstsein zu erweitern, merkte ich, dass ich die ganze Zeit schon Sebastians Wagen anstarrte.
    Ich schloss die Augen und versuchte, die Elemente zu visualisieren, aber ich hatte nur einen Gedanken im Kopf: Wenn er seinen Wagen noch länger dort stehen ließ, bekam er einen Strafzettel. In meinem Viertel konnte man nur mit einem Anwohner-Parkausweis parken. Obendrein war es das reinste Signalfeuer für die Vatikan-Agenten, dass Sebastian immer noch hier war – auch wenn es gar nicht stimmte.
    Ich traf zwar Vorkehrungen für ihre unabwendbare Rückkehr, doch ich wollte wirklich nicht beim Öffnen der Tür von ihrem Bogenschützen an die Wand genagelt werden, nur weil sie damit rechneten, einen Vampir vorzufinden. Gut, diesmal empfing ich sie nicht unvorbereitet, aber trotzdem. Die Agenten mussten ja nicht unbedingt schwereres Geschütz auffahren als nötig. Der Überraschungseffekt, den ich auf meiner Seite hatte, war Lilith. Wegen des Sensitiven im Team wussten sie, dass ich über eine gefährliche magische Schlagkraft verfügte, aber sie ahnten wahrscheinlich nicht, mit wem sie es zu tun bekamen. Doch Lilith nützte mir natürlich gar nichts, wenn ich dann schon tot war.
    Nachdem meine Konzentration komplett dahin war, beschloss ich, Sebastians Wagen umzuparken. Wozu lag der Schlüssel schließlich auf der Sitzbank? Ich wollte ihn ein paar Blocks weiter abstellen, wo man ohne Einschränkung parken konnte.
    Als ich vor dem

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