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Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition)

Titel: Nicht schon wieder ein Vampir! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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von der eifersüchtigen Sorte«, sagte er mit einem matten Lächeln, ohne die Augen zu öffnen.
    »Anscheinend.«
    »Es tut mir wirklich leid«, beteuerte er. »Ich hätte mich in der Gewalt haben müssen.«
    »Ja.«
    Er öffnete ein Auge und sah mich von der Seite an. »Du machst dir ja keine Vorstellung, wie das ist. Wenn man schwer verletzt ist, dann ist der Drang furchtbar stark. Man ist … regelrecht im Rausch.«
    Ich hatte ja viel Verständnis, aber das ging mir dann doch zu weit. »Du willst dich damit herausreden, dass du benebelt warst?«
    Sebastian lachte leise. »Nein. Ja. Ach, ich kann es nicht richtig erklären.«
    »Streng dich an, sonst lasse ich den Motor wieder an und fahre mit dir mitten auf den Strand!«
    Er zog die Luft durch die Zähne. »Du würdest mich töten?«
    »Du wärst nicht der Erste«, rief ich ihm drohend in Erinnerung, aber er ahnte sicherlich, dass ich nur bluffte.
    Sebastian hob den Kopf und sah mich an. »Dann weißt du, wie stark der Drang sein kann, alle Hemmungen fallen zu lassen.«
    Oh ja, ich wusste es. Ein schmerzhaftes Ziehen in meinem Bauch machte es mir einmal mehr bewusst. Lilith seufzte zufrieden im Schlaf. Ich hatte SIE in einem Moment der Verzweiflung gerufen, doch besonders eilig hatte ich es offenbar nicht, SIE wieder loszuwerden, oder? Einem Teil von mir gefiel es ganz gut, dass SIE mir innewohnte und mit IHR auch IHRE ungeheure zerstörerische Kraft – die ultimative Macht über Leben und Tod.
    Es passte mir nicht, an diese Dinge erinnert zu werden. Während ich über Sebastians Äußerung grübelte, lehnte er sich wieder zurück. Ich betrachtete sein Adlerprofil von der Seite und bemerkte einen schwarzen Fleck auf seiner Wange, der besonders böse aussah. »Was ist eigentlich mit dir passiert?«, fragte ich. »Ich dachte, die Sonne sei nicht dein Feind?«
    »Es gibt einen Zauber, der mich vor der Sonne schützt, doch seine Wirkung lässt nach.«
    »Die Alraune!«, rief ich. Da ich sie nicht im Laden gehabt hatte, hatte ich gewissermaßen Sebastians Todesurteil unterschrieben. Dann fiel mir etwas anderes ein, das er bei unserer ersten Begegnung erwähnt hatte. »Jetzt sag mir nicht, dass du das Ritual bei Vollmond durchführen musst!«
    Er seufzte so schwer, dass sich die Antwort eigentlich erübrigte. »Doch, das muss ich. Glaube ich zumindest.«
    Ich besah mir sein fleckiges, eingefallenes Gesicht. »Achtundzwanzig Tage machst du es aber nicht mehr.«
    Sebastian straffte die Schultern. »Lass dich überraschen!«
    In Anbetracht seines furchtbaren Zustands war es schon eine Überraschung, wenn er den nächsten Tag überstand … Aber immerhin, die Schusswunde schien inzwischen verheilt zu sein. »Der Zauber wird schwächer, aber wie ich sehe, kann Blut dich immer noch heilen«, sagte ich, nachdem ich einen Blick auf seinen Bauch geworfen hatte.
    »Ja«, entgegnete er. Dann wandte er sich ab und starrte aus dem Fenster. »Aber ich brauche viel mehr als früher.«
    Tja, das hatte Feather am eigenen Leibe erfahren, nicht wahr? Trotzdem konnte ich ihm nicht länger böse sein. Es war nicht seine Schuld. Sein Zauber hatte ihn im Stich gelassen – er drohte zu sterben.
    »Dann ist die Sonne erst mal das Hauptproblem«, sagte ich. »Wenn du im Dunkeln bleibst, hältst du noch durch, oder?«
    Sebastian fuhr mit der Hand am Türgriff entlang. »Ich denke, schon – solange ich genug Blut bekomme. Es ist schwer einzuschätzen, weil mir erst die Schusswunde und dann noch die Sonne zugesetzt hat, doch eigentlich fühle ich mich so stark wie eh und je.«
    »Du bist nur hungriger.«
    »Viel hungriger«, entgegnete er, ohne mich anzusehen.
    Ich verspürte ein Druckgefühl hinter den Augen und rieb mir die Stirn. Ich bekam Kopfschmerzen. »Aber du musst nur bis zum nächsten Vollmond durchhalten«, sagte ich hoffnungsvoll. »Dann mixt du dir dein Zaubermittel zusammen, und schon geht es dir wieder gut, nicht wahr?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Da fiel mir ein, was er gesagt hatte, als wir über seine tote Frau Teréza gesprochen hatten. »Es ist dir noch nie gelungen, den Zauber noch einmal zu wiederholen. Irgendetwas fehlt in deinen Notizen.«
    »Deshalb war ich gar nicht so wütend, als ich festgestellt habe, dass du mein Grimoire mitgenommen hast. Es wäre mir zwar lieber gewesen, du hättest mich danach gefragt, aber ich habe mehrere Kopien davon. Außerdem dachte ich, dass du mir vielleicht sagen kannst, was da fehlt oder was ich falsch mache, wenn du dir meine

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