Nicht so stuermisch Hannah
wäre einfach nicht richtig, wenn Sie hier auftauchen und ihr Little Haven wegnehmen."
Offensichtlich war er auf Streit aus. Aber Hannah hatte keine Lust, darauf einzugehen.
„Ich bin ganz Ihrer Meinung", pflichtete sie ihm deshalb bei.
Er schien offensichtlich erleichtert, denn seine Augen blickten freundlicher. „Vielen Dank", murmelte er.
Die Intensität seines Blickes und der warme Ton seiner Stimme hatten eine unglaubliche Wirkung auf Hannah. Auf einmal vermochte sie kaum mehr zu atmen, und ihr Puls schlug wie wild. Ihre Beine schienen unter ihr nachgeben zu wollen.
Unbewusst berührte sie nach Halt suchend Adams Arm. Doch der Hautkontakt verstärkte die Reaktionen ihres Körpers nur noch.
Sie wollte Adam sagen, dass ihre Zustimmung keine grundsätzliche Änderung ihrer Pläne bedeutete. Sie hatte nur die Absicht, den Verkauf des Hauses und die Suche nach einer sicheren Unterkunft für Tammy ein wenig aufzuschieben, um zuvor noch etwas mehr Zeit mit ihrer Schwester zu verbringen. Aber Hannah fand einfach nicht die richtigen Worte.
„Ist Ihnen nicht gut?" Adam runzelte besorgt die Stirn. „Sie zittern ja."
Als er ihr einen Arm um die Taille legte, spürte er nicht, dass diese Geste die Situation für Hannah noch verschlimmerte. In seiner Nähe hatte sie das Gefühl, als würde ihr Körper in Flammen stehen.
„Es ge... geht mir gut", stammelte sie und versuchte, sich ein wenig seiner Nähe zu entziehen.
„Haben Sie heute schon etwas gegessen?" wollte Adam wissen.
„Nein." Hannah brachte die Worte nur im Flüsterton hervor. „Jedenfalls nichts seit dem Frühstück.
„Wie kann man nur so dumm sein."
Als er sie dann auf seine Arme hob, wollte sie protestieren. Aber er hörte nicht auf sie und eilte mit ihr zum Haus zurück.
„Lassen Sie mich runter", befahl Hannah. Sie ärgerte sich über das Zittern in ihrer Stimme. Lieber wäre sie auf allen
Vieren zurückgekrochen als zuzulassen, dass er sie trug.
„Am besten, Sie halten einfach den Mund", forderte Adam sie auf. „Einmal in Ihrem Leben werden Sie sich ergeben müssen und es einem anderen überlassen, die Situation zu meistern."
Am folgenden Morgen erwachte Hannah durch ungewohnte Geräusche und Gerüche.
Die Vögel in den Bäumen vor ihrem Schlafzimmerfenster schienen eine Familienfehde auszutragen, so laut sangen sie. Nicht, dass Hannah Vogelgesang fremd gewesen wäre.
Aber ihr Apartment in New York City lag im zwanzigsten Stock, zu hoch über den Bäumen, um das Gezwitscher der Stadtvögel zu hören.
Daher war das Aufwachen für sie mit dem lauten Gezwitscher ein so großartiges Erlebnis, dass sie lächeln musste und sich genüsslich streckte.
Ihr Lächeln wurde noch breiter, als sie den Duft von frisch gebrühtem Kaffee wahrnahm.
Tammy war also schon auf.
Dann bemerkte sie, dass ihr Nachthemd zerzaust war und an ihrem Körper klebte. Sie runzelte die Stirn. Auch dem zerknitterten Laken konnte man ansehen, dass sie eine unruhige Nacht gehabt hatte.
Sie stützte sich auf einen Arm und fuhr sich mit der freien Hand durch die zerzausten Haare. Langsam kehrte die Erinnerung an ihre unglaublich erotischen Träume zurück.
Verschwommene Bilder von Haut an Haut, Lippen, Küssen, liebkosende Hände, Herzklopfen - und Adam Roths stahlblaue Augen, die ihren Körper voll Begehren musterten
... „Hör auf!" Laut schimpfend warf Hannah die Bettdecke zurück und sprang aus dem Bett.
Dieser Mann reizte sie schon bei Tage, und nun machte er ihr auch noch die Nächte zur Hölle.
Das hatte sie schon am Vortag vermutet, als er seine Bedenken wegen Tammy äußerte. Und diese Vermutung wurde noch bekräftigt durch sein herrisches Verhalten, als er Hannah einfach ins Haus zurücktrug. Aber wo er nun auch ihre Träume beherrschte, war ihr klar, dass er lediglich ein Ärgernis für sie bedeuten konnte.
Am Abend zuvor, als sie buchstäblich in seinen Armen lag, spielte sich ein Kampf in ihrer Brust ab. Sie hatte den Moment
nicht genießen wollen, als ihr Kopf an seiner muskulösen Brust lag. Und sie hatte sich auch dagegen gewehrt, seinen Duft zu mögen. Und doch hatte sie es genossen. Sie musste sich regelrecht in kräftigen Zorn hineinsteigern, um die Glücksgefühle zu unterdrücken, die seine Nähe ihr bereitete.
Glücklicherweise schien Adam nichts von alldem bemerkt zu haben. Er hatte sie ins Haus getragen, sie auf dem Küchenstuhl abgesetzt und energisch damit begonnen, sie und Tammy herumzukommandieren. Er schien sich erst zu
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