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Nicht so stuermisch Hannah

Nicht so stuermisch Hannah

Titel: Nicht so stuermisch Hannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Clayton
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auf Erfolg und Geld aus, überlegte Hannah.
    Meint er, das sei mir wic htiger als die Sorge um andere Menschen? Lächerlich. Sie war Krankenschwester von Beruf. Tag für Tag kümmerte sie sich um ihre Mitmenschen.
    Aber selbstverständlich tat es auch nicht weh, wenn sie dafür bezahlt wurde.
    „Ich meinte nur ...", begann sie, doch Adam unterbrach sie.
    „Ich weiß genau, was Sie meinten."
    Wieder bemerkte sie eine Spur von Traurigkeit in seiner Stimme. Seine Enttäuschung war nicht zu überhören.
    Er ging zur Tür und lächelte Tammy an. „Für heute verabschiede ich mich. Wenn du mich brauchst, Tammy, weißt du ja, wo ich zu finden bin."
    „Na klar, Adam", sagte Tammy. „Gute Nacht."
    Nachdem er die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte, fühlte sich Hannah vollkommen leer.
    „Warum hast du geschwindelt?", fragte Tammy direkt.
    Überrascht hob Hannah die Brauen. „Geschwindelt?"
    „Du sagtest, du seiest nicht böse auf Adam." Tammy wischte sich die Finger an einem Handtuch trocken. Ihrem Blick sah Hannah an, wie aufgewühlt sie war. „Du warst gemein zu ihm. Du hast seine Gefühle verletzt."
    Hannah seufzte. „Ich wollte nicht gemein sein. Vermutlich war ich nur erstaunt, weil er sich geweigert hat, mir heute beim Streichen des Hauses zu helfen. Ich verstand nicht, warum er es vorzog, einen Mann zu seiner Tochter zu fahren, statt ein paar Dollar zu verdienen. Ich meine, warum kann die Tochter nicht ihren Vater besuchen?"
    Hannah erwartete eigentlich keine Antwort auf ihre Frage. Sie hatte das nur so dahin gesagt. In Wirklichkeit versuchte
    sie, die Tatsache zu verbergen, dass es Adams Anwesenheit war, die sie irritierte, und nicht seine Weigerung, ihr zu helfen.
    „Dummchen. Mr. Andrews Tochter kann ihn doch nicht besuchen", erklärte Tammy.
    „Adam bringt Mr. Andrews zum Friedhof, damit er das Familiengrab pflegen kann. Sie liegt auf demselben Friedhof wie Daddy."
    Bestürzt ließ Hannah die Arme sinken. Verzweifelt wünschte sie, Adam nachzulaufen und sich zu entschuldigen. Sie wollte ihm sagen, dass sie ihre Äußerung bedauerte und dass ihr der Hintergrund der Fahrt mit Mr. Andrews nicht bekannt gewesen war.
    Kommt nicht in Frage, rief sie sich zur Ordnung. Hannah, nimm wieder Vernunft an.
    Du bewegst dich keinen Schritt von hier fort. Soll er doch von dir denken, was er will.
    Was macht es dir aus? Wenn er dich für eine lieblose Person hält, unterbleibt sicher auch das heimliche Flirten zwischen euch.
    Eine kluge Überlegung, die Hannah jedoch nicht davon zurückhielt, aus der Küche zu rennen.
    „Adam", rief sie, noch bevor sie die Veranda erreicht hatte.
    Adam wollte gerade in seinen Pick-Up steigen. Er hielt inne und drehte sich zu Hannah um.
    Verflixt, er sah so unglaublich attraktiv aus, wie er da in der Abenddämmerung stand.
    Er strahlte Stärke, Sicherheit und Geborgenheit aus.
    Bisher hatte Hannah das alles in ihrem Leben nicht gebraucht. Sie hatte sich immer ganz auf ihre eigenen Fähigkeiten verlassen. Erneut fragte sie sich, warum sie sich so zu Adam hingezogen fühlte.
    Das Gras unter ihren bloßen Füßen fühlte sich kühl an, als sie über den Rasen lief. Sie erwartete, gleich wieder in Panik zu geraten, und fürchtete, nicht zu wissen, wie sie Adam ihr Verhalten erklären sollte. Aber nichts dergleichen geschah.
    „Es tut mir Leid." Diese schlichten Worte erschienen ihr passend.
    Adam zog die Stirn kraus. „Sie müssen sich nicht entschuldigen, Hannah."
    „Aber es ist mir wichtig. Ich kannte die Geschichte ja nicht, wusste nicht, dass Sie Mr.
    Andrews unterstützen, indem sie ihn zum Friedhof fahren. Tammy hat es mir gerade erzählt. Ich habe vorschnell geurteilt. Ich finde es hervorragend und außerordentlich fürsorglich, was Sie für den alten Mann tun.
    Ich hatte kein Recht, Ihre freundliche Hilfe zu kritisieren."
    Adam schloss die Wagentür, ohne den Blick von Hannahs Gesicht zu wenden. Er hob eine Hand und strich sich damit über das Kinn. Einmal, zweimal, dreimal. Dabei schien er zu überlegen, was er antworten sollte.
    „Sie überraschen mich, Hannah Cavanaugh", sagte er schließlich.
    Die Abendluft war kühl und angenehm ruhig. Hannah wartete gespannt auf seine Erklärung.
    Nun rieb Adam sich den Nacken und ließ dann die Arme sinken. „Ich dachte, ich würde Sie kennen." Er sprach mit ausgesprochen sanfter Stimme. „Ich ha tte Sie als eine dieser Frauen abgestempelt, die nur darauf konzentriert sind, das zu bekommen, was sie sich in den Kopf setzen. Und

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