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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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alt.«
    Potting schüttelte den Kopf. »Nein, das ist was für alle. Außerdem ist Li erst vierundzwanzig, wir haben ein gemeinsames Profil angelegt. Norma-Li , Sie verstehen? Sie hat schon drei thailändische Freundinnen in England gefunden, eine davon sogar in Brighton. Ist doch toll, oder?«
    »Genial«, sagte Grace, der sich mehr darauf konzentrierte, Pottings Atem auszuweichen.
    »Ich kann Ihnen sagen, da gibt es ein paar ganz schön knackige Mädels. Wow!«
    »Ich dachte, Sie wären glücklich mit Ihrer neuen Braut.«
    Einen Moment lang sah Potting wirklich glücklich aus, und sein Boxergesicht strahlte vor Zufriedenheit. »Das ist vielleicht eine Marke, Roy! Hat mir ein paar neue Tricks beigebracht. Du liebes bisschen. Schon mal eine Asiatin gehabt?«
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich glaube es Ihnen auch so.«
    Auf dem Bildschirm setzte sich ein großer, knochiger Mann auf einen der drei roten Stühle im Vernehmungsraum. Er hatte ein auffälliges Gesicht, eher interessant als schön, wirres Haar und trug einen langen Vollbart. Das Hawaii-Hemd hing über der Hose, und an den Füßen hatte er Ledersandalen. Sein Gesicht war blass, als wäre er im Sommer zu selten draußen.
    »Und das soll der Geliebte von Katie Bishop sein?«
    »Ja, Barty Chancellor«, erwiderte Potting.
    »Affiger Name«, sagte Grace.
    »Affiger Typ«, konterte Potting und drehte den Ton lauter.
    Grace schaute sich die Vernehmung an, und beide machten sich zahlreiche Notizen. Trotz seines merkwürdigen Erscheinungsbildes sprach Chancellor in einem selbstsicheren, ein wenig überlegenen Tonfall, der nach teurer Privatschule klang. Auch seine Körpersprache war entspannt bis auf die Tatsache, dass er gelegentlich etwas nervös an seinem Armband herumspielte.
    »Hat Mrs. Bishop jemals mit Ihnen über ihren Ehemann gesprochen, Mr. Chancellor?«, fragte Norman Potting.
    »Natürlich hat sie das.«
    »Und, hat Sie das angemacht?«, warf Zafferone ein.
    Grace musste lächeln. Der arrogante junge Polizist verhielt sich so, wie er gehofft hatte.
    »Was genau meinen Sie damit?«
    Zafferone hielt seinem Blick stand. »Haben Sie es genossen, mit einer verheirateten Frau zu schlafen?«
    »Ich bin hier, um Ihnen zu helfen, den Mörder von Katie zu fassen. Dafür dürfte diese Frage kaum relevant sein.«
    »Was relevant ist und was nicht, entscheiden wir, Sir.«
    »Ich bin freiwillig hergekommen«, sagte Chancellor aufgebracht. »Ihr Tonfall gefällt mir ganz und gar nicht.«
    »Mir ist durchaus klar, was Sie durchmachen, Mr. Chancellor«, meldete sich Norman Potting höflich zu Wort. Er hatte bei dieser Vernehmung offenkundig die Rolle des guten Bullen übernommen. »Es wäre jedoch sehr hilfreich, wenn Sie uns ein wenig mehr über die Beziehung zwischen Mr. und Mrs. Bishop erzählen könnten.«
    Chancellor spielte wieder an seinem Armband herum. »Der Mann war eine Bestie«, sagte er unvermittelt.
    »In welcher Hinsicht?«
    »Hat er seine Frau geschlagen? War er gewalttätig?«, fügte Zafferone hinzu.
    »Ich meine es nicht in körperlicher, sondern in seelischer Hinsicht. Er hat sie ständig kritisiert, ihr Aussehen, wie sie den Haushalt führte, er ist irgendwie besessen. Außerdem war er ausgesprochen eifersüchtig, darum war sie auch besonders vorsichtig. Und …« Er schwieg eine Weile, als zögerte er, die nächsten Worte auszusprechen. »Na ja, ich weiß nicht, ob es etwas zu sagen hat, aber er scheint auch irgendwie pervers zu sein.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Sexuell. Er steht auf Fesselung. Fetische und solches Zeug.«
    »Welches Zeug?«, hakte Potting nach.
    »Leder, Gummi, so in der Art.«
    »Und das hat sie Ihnen erzählt?«
    »Ja.«
    »Und es hat Sie angemacht?«
    »Verdammt, was soll diese Frage schon wieder?«, explodierte Chancellor.
    »Hat es Sie erregt, wenn Katie davon erzählte?«
    »Ich bin kein Perverser, falls Sie das meinen.«
    »Mr. Chancellor«, sagte Potting beschwichtigend. »Hat Mrs. Bishop zufällig einmal eine Gasmaske erwähnt?«
    »Eine was?«
    »Hat Mr. Bishop Ihres Wissens jemals eine Gasmaske als Fetisch benutzt?«
    Der Künstler dachte nach. »Ich glaube – nein – ich glaube nicht, dass Katie jemals eine Gasmaske erwähnt hat.«
    »Wirklich nicht?«, fragte Zafferone.
    »So etwas vergisst man doch nicht.«
    »Sie haben anscheinend auch vergessen, dass sie eine verheiratete Frau war«, meinte Zafferone hämisch.
    »Es wird allmählich Zeit, dass ich meinen Anwalt anrufe«, sagte Chancellor. »Das lasse ich mir

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