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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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nicht länger bieten.«
    »Haben Sie Mrs. Bishop getötet?«
    Chancellor sah aus, als würde er jeden Moment explodieren. »Wie bitte?!«
    »Ich habe gefragt, ob Sie Mrs. Bishop getötet haben.«
    »Ich habe sie geliebt – wir wollten den Rest unseres Lebens zusammenbleiben – warum um alles in der Welt hätte ich sie töten sollen?«
    Doch Zafferone blieb hartnäckig wie ein Rottweiler. »Sie haben soeben gesagt, dass Sie Ihren Anwalt anrufen möchten. Nach meiner Erfahrung bedeutet das gewöhnlich, dass jemand sich schuldig fühlt.«
    »Ich habe sie sehr geliebt, ich –« Seine Stimme brach. Dann beugte er sich vor, vergrub das Gesicht in den Händen und fing an zu schluchzen.
    Potting und Zafferone sahen einander abwartend an. Als Barty Chancellor seine Fassung wieder gefunden hatte, blickte er auf. »Verzeihung.«
    Dann schleuderte Zafferone ihm die Frage entgegen, auf die Grace schon die ganze Zeit gewartet hatte. »Wusste Mr. Bishop von Ihrer Beziehung?«
    »Definitiv nicht.«
    Norman Potting mischte sich ein. »Mr. Bishop scheint mir ein recht intelligenter Mann zu sein. Sie und Mrs. Bishop hatten eine Affäre, die über ein Jahr gedauert hat. Und da glauben Sie, dass er keinen Verdacht geschöpft hat?«
    »Wir waren sehr vorsichtig. Außerdem verbrachte er die meiste Zeit in London.«
    »Vielleicht hat er es gewusst und nur nichts gesagt.«
    »Mag sein«, sagte Chancellor zähneknirschend. »Trotzdem glaube ich es nicht. Ich meine, Katie war sicher, dass er keine Ahnung hatte.«
    Zafferone blätterte in seinem Notizbuch. »Mrs. Bishop wurde etwa eine Stunde, nachdem sie Ihr Haus verlassen hatte, getötet. Sie haben vorhin angegeben, dass Sie für diesen Zeitraum kein Alibi besitzen.«
    »Das ist richtig.«
    »Sie seien eingeschlafen.«
    »Es war fast Mitternacht. Wir hatten miteinander geschlafen. Vielleicht haben Sie ja keine Erfahrung damit. Probieren Sie es mal, es kann einen ganz schön müde machen.« Er funkelte Zafferone wütend an.
    Grace machte sich seine eigenen Gedanken. Die Affäre hatte ein ganzes Jahr gedauert. Vor sechs Monaten hatte Brian Bishop auf seine Frau eine Lebensversicherung über drei Millionen Pfund abgeschlossen. Er war als gewalttätig bekannt und vorbestraft. Was, wenn er nun doch von der Beziehung gewusst hatte?
    Chancellor hatte gesagt, dass er und Katie den Rest ihres Lebens miteinander verbringen wollten. Also war es mehr als eine flüchtige Liebschaft gewesen. Womöglich konnte Bishop die Vorstellung, seine Frau zu verlieren, nicht ertragen.
    Vielleicht hatte er das alles seit Monaten sorgfältig geplant. Das perfekte Alibi in London, perfekt bis auf das Foto der Kamera am Flughafen, das er nicht hatte vorhersehen können.
    Grace schaute zu, wie Zafferone Chancellor immer weiter in die Enge trieb. Gewiss, der Künstler war potenziell verdächtig. Er hatte die Frau leidenschaftlich geliebt. Genug, um sie zu töten, weil sie ihn vielleicht verlassen wollte? Nicht auszuschließen. War er clever genug, um dem Ehemann die Tat in die Schuhe zu schieben? Auch das war nicht auszuschließen. Dennoch belasteten die Beweise, über die sie zurzeit verfügten, eindeutig Brian Bishop.
    Er sah auf die Uhr. Viertel nach fünf. Er hatte das Video aus der Überwachungskamera des Krankenhauses in die High Tech Crime Unit gebracht und würde gleich hinuntergehen und sich nach den Fortschritten erkundigen, bevor er mit Murphy und Duigan die Besprechung um halb sieben vorbereitete.
    Auf den schlechten Aufnahmen der Krankenhauskamera war das Gesicht des Mannes kaum zu erkennen, zumal es von den langen Haaren, dem Bart und der dunklen Brille verdeckt wurde. Die technischen Möglichkeiten, über die die Polizei verfügte, würden das Bild deutlich schärfer hervortreten lassen. Als er in den Flur trat, klingelte sein Handy. Bella Moy verkündete aufgeregt, die Ergebnisse der DNA-Analyse für Katie Bishop seien eingetroffen.
    Und als er hörte, was dabei herausgekommen war, reckte er die Faust triumphierend in die Luft.
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    ROBERT VERNONS KANZLEI , die im zweiten Stock eines schönen Gebäudes im Queen-Anne-Stil untergebracht war, besaß keine Klimaanlage. Durch die offenen Fenster drang der Lärm eines Presslufthammers und machte die Kopfschmerzen, mit denen Brian Bishop an diesem Morgen aufgewacht war, noch schlimmer.
    Das Büro wirkte angenehm hell mit den pastellblauen Wänden, an denen zwei schöne Drucke mit alten Ansichten der Stadt hingen. Auf dem Schreibtisch und sogar auf dem Boden

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