Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
Vom Netzwerk:
leitete. Er erfuhr, dass zwei Beamte am Morgen den ehemaligen Verlobten Richard Northrop-Turner vernommen hatten. Es sah aus, als habe der Mann ein Alibi. Noch bevor das Gespräch beendet war, piepste das Handy und meldete einen weiteren Anruf. Grace bedankte sich bei Pole und nahm das neue Gespräch an. Es war der Leiter des Sozialamtes.
    »In Ordnung, Detective Superintendent. Sie brauchen der Sozialarbeiterin nichts zu erklären. Sie wird Ihnen die Akte, der Sie die erforderlichen Informationen entnehmen können, umgehend bringen. Reicht es Ihnen, zu erfahren, wer Frederick Roger Jones adoptiert hat?«
    »Das wäre jedenfalls ein guter Anfang. Vielen Dank.«
     
    *
     
    Mittlerweile saßen Grace und Nicholas seit einer geschlagenen Stunde in dem kleinen, spärlich möblierten Warteraum. Man hatte ihnen nicht einmal Kaffee oder ein Glas Wasser angeboten. Die Zeit verstrich, doch immerhin brachte dieser Morgen Fortschritte. Dennoch lagen Grace’s Nerven blank. Er versuchte, sich auf seine eigenen Fälle zu konzentrieren, musste aber ständig an Cleo denken.
    »Wie geht’s denn dem Nachwuchs?«, fragte er den gähnenden Kollegen, der trotz des herrlichen Sonnenscheins ziemlich blass aussah.
    »Wunderbar! Ben ist einfach klasse. Leider schläft er nicht sehr gut.«
    »Wie klappt es mit dem Wickeln?«
    »Ich breche allmählich den Weltrekord.«
    Auf dem Tisch lag eine Broschüre mit der Aufschrift Stadtverwaltung Brighton & Hove, Dezernat für Kinder; Familien und Schulen. An den Wänden hingen Poster mit lächelnden, niedlichen Kindern unterschiedlicher Hautfarbe.
    Endlich ging die Tür auf, und eine junge Frau trat ein, deren Aussehen und Gesichtsausdruck Grace schon auf die Palme brachten, bevor sie auch nur den Mund aufgemacht hatte.
    Sie war Mitte dreißig, klapperdürr, mit spitzer Nase und knallrotem Lippenstift. Ihre Haare waren fuchsienrot gefärbt und zu kleinen, aggressiv wirkenden Stacheln frisiert. Sie trug ein bodenlanges, bunt bedrucktes Musselinkleid und Ökosandalen und hatte einen Aktenordner dabei, auf dem ein Post-it klebte.
    »Sind Sie die beiden von der Polizei?«, erkundigte sie sich abweisend. Ihre Augen hinter der smaragdgrünen Brille blickten demonstrativ an den Ermittlern vorbei.
    Grace und Nicholas erhoben sich und stellten sich vor.
    Ohne ihren Namen zu nennen, sagte sie: »Der Amtsleiter hat mir mitgeteilt, dass Sie den Namen der Adoptiveltern von Frederick Jones, geboren am 7. September 1964, erfahren wollen.« Sie schaute Grace ausgesprochen feindselig an.
    »Das ist richtig. Vielen Dank.«
    Sie entfernte das Post-it vom Ordner und reichte es ihm. Darauf stand in ordentlicher Handschrift Tripwell, Derek und Joan zu lesen.
    Grace zeigte Nicholas den Zettel und warf dann einen Blick auf den Ordner. »Steht sonst noch etwas darin, das uns weiterhelfen könnte?«
    »Bedauere, zu einer solchen Auskunft bin ich nicht befugt.« Sie wich noch immer seinem Blick aus.
    »Hat der Amtsleiter Ihnen nicht erklärt, dass wir in zwei Mordfällen ermitteln?«
    »Es geht auch um das Privatleben eines Menschen.«
    »Ich brauche nur die Anschrift der Adoptiveltern. Sie muss doch da drin stehen.«
    »Man hat mich lediglich angewiesen, Ihnen die Namen zu nennen. Weitere Informationen darf ich nicht freigeben.«
    Grace schaute sie entnervt an. »Ich glaube, Sie verstehen mich nicht richtig. Womöglich sind noch andere Frauen hier in der Stadt in Lebensgefahr.«
    »Detective Superintendent, Sie und Ihr Kollege haben Ihre Arbeit, die darin besteht, die Bürger dieser Stadt zu schützen. Und ich habe meine Arbeit, die darin besteht, adoptierte Kinder zu schützen. Ist das klar?«
    »Dann möchte ich Ihnen auch etwas klarmachen«, sagte Grace mit kaum verhohlenem Zorn. »Falls noch ein Mensch in dieser Stadt ermordet wird und Informationen aus dieser Akte es hätten verhindern können, mache ich Sie persönlich dafür verantwortlich.«
    »Ich freu mich drauf«, sagte sie und ging hinaus.
    111
     
    GRACE FUHR DEN HÜGEL HINAUF und bog gerade durchs Tor von Sussex House, als DC Pamela Buckley ihn anrief. Er hielt an.
    »Ich habe das Telefonbuch und das Wahlregister überprüft. In Brighton and Hove sind keine Tripwells gemeldet. Daraufhin habe ich die Suche ausgeweitet. Es gibt einen Eintrag in Horsham, zwei in Southampton, einen in Dover und einen in Guildford. Beim letzten Eintrag stimmen auch die Vornamen, Derek und Joan, überein.« »Geben Sie mir bitte die Adresse.«
    Er notierte sie. 18 Spencer Avenue.

Weitere Kostenlose Bücher