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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Pisspott hat nur 2 Liter. Den kann ich nicht gebrauchen. Du erwartest hoffentlich nicht, dass ich ihn kaufe!«
    Skunk sank das Herz in die Hose. »Du … du hast nicht …«, er zog das verknitterte Papier aus der Tasche und hielt es Spiker hin. »Vom Motor war nicht die Rede.«
    »Von welchem verdammten Baum bist du denn gefallen? Wenn Leute schöne Autos kaufen, wollen sie auch einen schönen Motor dazu.«
    »Der geht weg wie heiße Semmeln«, verteidigte sich Skunk.
    Spiker zuckte die Achseln und betrachtete nachdenklich den Wagen. »Nein, der ist nichts für mich.« Sein Handy klingelte. »Die Farbe gefällt mir auch nicht.« Er sah aufs Display, drückte eine Taste und sagte knapp: »Ich habe zu tun. Ich rufe zurück.« Er legte auf. »Sechzig Mäuse.«
    »Wie bitte?« Skunk hatte mit zweihundert gerechnet.
    »Dann eben nicht.«
    Skunk funkelte ihn an. Das Schwein zog ihn jedes Mal über den Tisch. Entdeckte entweder eine Macke im Lack oder an den Reifen oder erklärte, der Auspuff sei im Eimer. Immerhin hatte er noch Barrys fünfundzwanzig Pfund fürs Parken, geschah ihm recht.
    »Woher hast du den?«
    »Regency Square.«
    Spiker nickte. Er untersuchte sorgfältig das Innere des Wagens auf Kratzer oder Flecken, mit denen er den Preis noch weiter drücken konnte. Dann fiel sein Blick auf etwas, das auf dem Boden vor dem Rücksitz lag. Er bückte sich und holte ein kleines Stück Papier heraus, das er wie eine Trophäe in die Höhe hielt. »Na wunderbar! Das hast du toll gemacht.«
    »Was denn?«
    »Hier, eine Parkquittung vom Regency Square. Vor zwanzig Minuten bezahlt. Und nur zwei Pfund! Das ist ja super, Skunk! Also schuldest du mir noch fünfundzwanzig Mäuse.«
    Skunk hätte sich in den Arsch treten können.
    39
     
    SEINE WORTE ERSCHRECKTEN SIE . Er sah sie aus glasigen, blutunterlaufenen Augen an. Hatte er getrunken? Oder Drogen genommen?
    »Aufmachen!«, befahl er erneut. »Mach es auf, du Schlampe!«
    Sie war versucht, ihn rauszuwerfen. Wie konnte er es wagen, so mit ihr zu sprechen? Sie entfernte die nächste Schicht Seidenpapier. Ein eigenartiges Spielchen. Erst brüllen und schimpfen, dann ein Geschenk.
    Sie knüllte das Papier zusammen und ließ es neben sich aufs Bett fallen. Sein Zorn wurde immer größer.
    »Komm schon, du Schlampe, warum dauert das so lange?«
    Sie wünschte, sie wäre irgendwo anders, nur nicht mit ihm in diesem Zimmer. Sie hatte keine Ahnung, was sie in dem Karton finden würde. Er hatte ihr noch nie ein Geschenk gekauft, es schien ihr, als wäre die ganze Welt aus den Fugen geraten.
    Ihre Angst vor dem, was sie unter dem Seidenpapier finden würde, wuchs ins Unermessliche.
    Dann hatte sie die letzte Schicht erreicht. Darunter lag etwas, das teils hart, teils weich und nachgiebig war, als bestünde es aus Leder. Ihr kam eine Idee. Sie entspannte sich. Lächelte ihn an. Natürlich, das alles war nur ein Scherz gewesen. »Eine Handtasche«, stieß sie hervor. »Es ist eine Handtasche, oder? Wie lieb von dir! Woher wusstest du, dass ich dringend eine neue brauche?«
    Doch er lächelte nicht. »Mach es einfach auf«, wiederholte er.
    Die Freude verschwand. Seine Stimme klang kalt und monoton. Ihre Angst wurde immer größer. Warum brachte er ihr ein Geschenk mit, wenn seine Frau gerade gestorben war? Sie zog das Papier weg.
    Und starrte entsetzt in den Karton.
    Keine Handtasche, sondern etwas bedrohlich Aussehendes, eine Art Helm, grau, mit großen Käferaugen, einem Riemen und einem gerippten Schlauch mit einer Art Filter am Ende. Eine Gasmaske, wie sie die Soldaten im Irak trugen. Diese hier war sicher noch älter. Sie roch muffig, nach altem Gummi.
    Sie schaute ihn überrascht an. »Haben wir Krieg?«
    »Zieh sie an.«
    »Ich soll dieses Ding anziehen?«
    »Zieh sie an.«
    Sophie hielt sie vors Gesicht und nahm sie naserümpfend wieder weg. »Soll ich die etwa tragen, während wir miteinander schlafen?« Sie grinste, und ihre Angst schwand ein wenig. »Macht dich das an?«
    Statt einer Antwort riss er ihr die Maske aus den Händen, drückte sie ihr aufs Gesicht und zog den Riemen über ihren Hinterkopf, wobei sich ihre Haare schmerzhaft darin verfingen. Der Riemen saß stramm und tat weh.
    Einen Moment lang war sie völlig orientierungslos. Die Linsen waren schmutzig und stark getönt. Sie sah ihn und ihre Umgebung wie durch einen grünen Schleier. Sie hörte sich selber atmen, und es dröhnte wie die Brandung des Meeres in ihren Ohren.
    »Ich kriege keine Luft«, stieß sie

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