Nicht von dieser Welt
ab.
Gruselig
Veröffentlicht am Donnerstag, 25. August 2011 – 15:21
Ich bin gestern sage und schreibe bis sieben Uhr mit Ben rumgeirrt. Von elf bis sieben! Das Kind hat die größte Pa-tion Eis, zwei Dinkelzwieback, einen Biofrüchteriegel und zum ersten Mal in seinem Leben ein Stück Schokolade gegessen (der Mutter geklaut). Sonst nichts. Es hat nicht geschlafen, war entsprechend weinerlich und wurde viel zu viel von seiner schwangeren Mutter rumgeschleppt. Die hat sich trotz ehelicher Finanzkrise neue High Heels gekauft, die sie bald wegen kolossalen Übergewichts (Eis+Schokolade) eh nicht mehr tragen kann. Und wäre beinahe verhaftet worden, weil Ben bei Louis Vuitton im KaDeWe einen Schlüsselanhänger mitgenommen hat (Piep-Piep-Piep). Nein, ich wollte ihn wirklich nicht klauen! Kurz gesagt: Ich war echt durch!
Da steht er vor mir. Am Fahrkartenautomat in der Halle vom U-Bahnhof Wittenbergplatz. Weil ich natürlich auch keinen Autoschlüssel dabeihatte, war ich mit der wenig geliebten BVG unterwegs. Und da Ben mittlerweile durchgehend jammerte, wollte ich nun doch zu Konstantin ins Restaurant fahren. Als ich das Geld für die Fahrkarte einwerfen will, höre ich: „Ich kann dich fahren.“
Malo! Aus dem Nichts aufgetaucht. Das hat er früher auch schon gemacht, aber dann auf einem Spielplatz im Kiez oder in einem unserer klassischen Einkaufsläden. Wie er mich am Wittenbergplatz gefunden hat, ist mir ein Rätsel. Er war unfassbar nett. Charmant. Wie bei unseren ersten Begegnungen. Wenn ihn die Geschichte mit Frau Bieber irgendwie verärgert hat, dann hat er es gut überspielt. Also erzähle ich ihm von dem fehlenden Schlüssel, meinem Streit mit Konstantin usw.
Er: „Kein Problem!“
Ich wusste nicht, dass er ein Auto hat. Ein funkelnagelneuer Jeep. Richtig schick, mit hochmodernem Equipment. Bevor ich fragen kann, ob er den von seinem Planeten mitgebracht hat, sagt er nur: „Leihwagen“. Okay. Aber wieso hat er einen Kindersitz auf dem Rücksitz? Passend für Ben?
„Für alle Fälle.“
Scheint heute solch ein Fall zu sein. Ben ist sowieso mal wieder absolut zahm in dem Moment, in dem Malo auftaucht. Und er pennt auch sofort ein, als wir uns mit dem Luxusjeep in Bewegung setzen. Malo redet nicht viel. Ich will eigentlich auch nicht. Und finde heraus: Mit diesem Mann kann man schweigen.
Bei uns angekommen, findet er sofort einen Parkplatz vor dem Haus. Eigentlich unmöglich. Wie macht er so etwas? In solchen Moment denke ich manchmal, mein Leben ist so etwas wie die Truman Show und es gibt haufenweise Leute, die alles so arrangieren, dass Malo perfekt rüberkommt. Die stehen irgendwo um eine Häuserecke versteckt und machen im richtigen Moment den Parkplatz frei. Keine Ahnung. Aber es kommt noch mehr: Er trägt den schlafenden Ben nach oben (der wacht bei uns immer auf, sobald wir ihn aus dem Auto heben). Wir kommen ohne Zwischenfall vorbei an der Wohnung von Frau Bieber. Vor meiner Wohnungstür zögert Malo keinen Moment, holt irgendwas aus seiner Tasche, fummelt (mit Ben auf dem Arm) im Schloss rum und schon ist die Wohnungstür offen.
Er: „Ein besonderes Werkzeug … von dort, wo ich herkomme!“
Ich nicke. Und sage nichts. Denn ich habe das „Werkzeug“ kurz gesehen. Es sah schlicht und einfach aus wie … ein Schlüssel! Da fand ich’s dann wirklich ein wenig gruselig!
Mist. Jetzt wird Ben schon wach. War auch heute Morgen bereits um halb sieben putzmunter. (Und ratet mal, wer sich um ihn gekümmert hat?) Der Kleine ist immer noch durcheinander. Na ja, ich muss jetzt … Später mehr!
I gotta feeling
Veröffentlicht am Freitag, 26. August 2011 – 20:57
Eigentlich wollte ich heute schreiben und weiter von Malos Auftritt am Mittwoch berichten. Und auch darüber, wie es mit Konstantin weitergegangen ist (nicht gut!). Aber ich komme gerade zu gar nichts. Musste heute am Nachmittag mit Ben zum Kinderarzt, weil er eine Pilzinfektion an der Leiste hat. Einkaufen war auch angesagt. Und dann habe ich erfahren, dass meine geliebte Hebamme, die ich bei Ben hatte, den Februar jetzt schon voll hat (!), also brauche ich eine andere Hebamme – und die fallen ja auch nicht vom Himmel. Habe noch heiße Ohren vom Telefonieren.
So, und jetzt sitze ich hier und tue etwas für unsere Finanzsituation. Sortiere alte Bücher und so aus, um sie zu verkaufen. Anstrengend. Und wahrscheinlich findet Konstantin es mal wieder albern, aber irgendwo muss man ja anfangen. Dafür habe ich mir etwas
Weitere Kostenlose Bücher