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Nicht von dieser Welt

Nicht von dieser Welt

Titel: Nicht von dieser Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vanessa Mansini
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Miami, wo wir in unseren „reichen“ Zeiten mal waren. Bestes Sushi der Welt. Champagner. Warme Briese vom Meer. Das war für mich Glück. Malo guckt mich so komisch an. Ich denke schon, dass ich was Doofes über tote Fische gesagt habe, aber er ist zuckersüß, will einfach nur verstehen, was dieser „Luxus“ ist.
    „Deine Augen glänzen, wenn du davon redest“, sagt er mit seinem unwiderstehlichen Lächeln.
    Das war der Startschuss. Ich lasse alles raus. Wie sehr ich die alten Zeiten vermisse. Klar, mit Ben kann man sowieso nicht mehr so viel ausgehen, feiern und spontan reisen, aber das ist auch okay. Ich leide vor allem darunter, dass alles, was besonders ist, nicht mehr möglich ist. Ich muss nicht in Elefantenmilch baden und jede Woche eine neue Louis-Vuitton-Handtasche haben. Aber gar nichts Außergewöhnliches? In den letzten zwei Jahren waren wir ein Wochenende verreist. Das war’s. Seit wir unsere Wohnung gekauft haben und dann die allgemeine Wirtschaftskrise zu Konstantins „Wirtschaftskrise“ wurde, müssen wir sparen, sparen, sparen.
    Und während ich das alles so schön erzähle, Malo mir aufmerksam zuhört und Ben vor uns den Kopf in den Sand steckt (wortwörtlich), steht plötzlich Axel da. Mit so einem Hab-ich-euch-erwischt-Gesichtsausdruck. Das hat er dann tatsächlich auch gesagt.
    „Hab ich euch erwischt!“
    Da ich seine letzten drei SMS nicht beantwortet habe, ist er nun offensichtlich durch den ganzen Kiez gelatscht, um mich zu suchen. Damit ich endlich ein gutes Wort bei meiner Mutter für seine Mutter einlege. Und damit fängt er auch jetzt wieder an. Ansonsten: „Ich rede mit Konstantin. Er erfährt alles. Von euch. Von dem da!“
    Sagt er und zeigt mit zitternder Hand auf Malo, der Axel betrachtet wie ein Tier im Zoo. Da ich eh gerade so schön in Fahrt war, bin ich ausgeflippt. Habe Axel rund gemacht. Dass er absolut nutzlos, hinterhältig, dumm und zudem auch noch übelriechend ist. Darauf er: „Aber ich betrüge niemanden mit … dem da!“
    Wieder diese zitternde Hand. Plötzlich steht Malo auf. Erst da merke ich, dass er einen Kopf größer als Axel ist. Axel geht ängstlich einen Schritt zurück, aber Malo lächelt ihn nur freundlich an und sagt: „Deine Cousine und ich. Wir haben keine Affäre.“
    „Ach ja?“, stottert Axel. „Und wieso trefft ihr euch heimlich? Wieso lügt sie Konstantin an?“
    „Weil niemand etwas von mir erfahren darf“, sagt Malo unfassbar ruhig. „Ich komme von einem anderen Planeten. Vanessa ist auserwählt, mir die Welt zu erklären. “
    Ich seufze und will gerade sagen, dass das doch eh kein Schwein glaubt. Aber da sehe ich, wie es in Axels Gesicht arbeitet. Er hat den Mund offen stehen. Und sagt: „Echt?“
    Malo nickt und fügt an: „Du bist jetzt auch Geheimnisträger. Du darfst es niemandem erzählen! Sonst … “
    Der Tonfall beim letzten Satz hätte auch mir Respekt eingeflößt. Doch das war noch nicht alles. Plötzlich sehe ich, dass Axel auf Malos Hand starrt. Der hält sie geöffnet vor sich und darin … also eigentlich eher darüber … schwebt ein kleiner funkelnder oder leuchtender Stein. Er schwebt wirklich. Axel betrachtet ihn ehrfürchtig.
    „… sonst werden wir dich hiermit immer und überall finden!“
    Axel nickt geflasht. Er starrt den Stein noch einen Moment an. Dann schluckt er und stammelt in meine Richtung: „Das … das wusste ich nicht. Entschuldigung …“
    Dann dreht er sich um und macht, dass er davonkommt. Ich schaue Malo ungläubig an, der den Stein längst wieder eingesteckt hat.
    „Nur eine Spielerei von daheim. Für Kinder …“, sagt er lächelnd.
    Aber Axel hat’s geschluckt. Das mit dem Außerirdischen. Einfach so. Ich bin immer noch baff.
    „Ich kenne diese Typen“, erklärt Malo nickend. „Star Trek. Star Wars. Avatar. Die glauben alles, was ein bisschen … Wie sagt ihr?… abgefahren ist!“
    Sagt es und beginnt, Ben auszubuddeln …

Etwas Besseres
    Veröffentlicht am Samstag, 17. September 2011 – 7:53
    Gestern war ich kurz davor, meine Mutter zu erwürgen. Ben verweigerte mittels Tobsuchtsanfall mal wieder mein mühsam gekochtes Essen, die Handwerker, die endlich unseren Balkon fertig machen sollten, waren an ihrer Aufgabe gescheitert und hatten stattdessen unser Parkett geschrottet, die Wäsche musste aufgehängt werden (ich hasse Wäscheaufhängen) und zu allem Überfluss belaberte mich meine Mutter unaufhörlich, weil sie unbedingt am heutigen Samstagabend mit mir zu

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