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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael V. Pantalon
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heimzukommen, könnte ich beschließen, unter der Woche andere Verabredungen für abends zu treffen, damit ich nicht immer allein zu Hause sitze und auf dich warte.«
     
    Sie können den Instant-Influence-Prozess auch einsetzen, damit andere Menschen sich die Konsequenzen ihres Verhaltens selbst vor Augen führen. Wenn Sie zu Schritt 4 kommen (Stellen Sie sich vor, Sie hätten sich verändert. Was wären die positiven Resultate?), können Sie die Frage im Hinblick auf die Konsequenzen umformulieren:
     
    »Stellen Sie sich vor, die Dinge laufen so weiter und die Beschwerden häufen sich. Was wird Ihrer Meinung nach wohl als Nächstes passieren?«
    »Nehmen wir einmal an, du verschwitzt es weiterhin einfach, deinen Teil der Hausarbeiten zu erledigen. Was glaubst du, werden Dad und ich dann tun?«
    »Wenn du weiter zu spät nach Hause kommst und das Essen verpasst, ohne mich auch nur kurz vom Büro aus anzurufen, wie wird sich das in deinen Augen auf unsere Beziehung auswirken?«
     
    Ihr widerstrebender Gegenpart könnte darauf auf eine Weise reagieren, die die Verantwortung auf Sie oder einen Dritten abwälzt:
     
    »Wenn ich weiter zu spät komme, wird Bailey mich melden und ich werde eine Abmahnung bekommen.«
    »Wenn ich meine Aufgaben nicht erledige, werdet ihr mir wahrscheinlich für eine Weile das Taschengeld streichen.«
    »Wenn es später wird und ich dir nicht Bescheid gebe, könntest du mir das Zusammenleben ziemlich schwer machen.«
     
    Worauf Sie etwas erwidern können, das die Verantwortung wieder auf den anderen überträgt:
     
    »Ganz genau: Sie werden sich in eine Situation gebracht haben, in der Sie eine Abmahnung erhalten.«
    »Ja, du verdienst dir dein Taschengeld, indem du hier im Haus mithilfst. Wenn du deine Aufgaben nicht erledigst, wirst du es eine Zeitlang nicht bekommen.«
    »Stimmt. Wenn du mich nicht mit Respekt behandelst, werde ich wahrscheinlich nicht besonders glücklich mit dir sein.«
     
    Der Psychologe Bill Miller, einer der Erfinder der motivationalen Gesprächsführung, nannte das »den anderen in seinem eigenen Saft schmoren lassen«. 1 Selbst wenn Sie also zu dem Schluss kommen, dass Sie Konsequenzen ziehen sollten, könnte es sich als effektiver erweisen, wenn Sie es dem anderen überlassen, mögliche Konsequenzen zu thematisieren, zu beschreiben und sich zu überlegen, was das für ihn bedeuten könnte.
    Kontraproduktive Ansätze
     
    Die folgenden Vorgehensweisen tragen üblicherweise nicht dazu bei, eine widerstrebende Person zu einer positiven Veränderung zu bewegen. Im Gegenteil, sie haben oft genau den entgegengesetzten Effekt:
     
Sarkasmus
. Autonomiefördernde Aussagen wie »Das liegt ganz bei Ihnen«, »Ob Sie dort anrufen, ist Ihre Sache« oder »Das ist allein deine Entscheidung« können leicht als sarkastisch oder abschätzig aufgefasst werden. Achten Sie auf einen ernsthaften und aufrichtigen Tonfall. Sie können beunruhigt, besorgt oder verärgert sein, aber bitte nicht sarkastisch.
Manipulation.
Wenn Sie etwas in der Art von »Es liegt an Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen« oder »Ich bin mir sicher, dass Sie das Richtige tun werden« sagen, unterstellen Sie damit, dass Sie wissen, was das Richtige ist, und zeigen, dass Sie nur darauf warten, bis der andere das auch erkennt. Das ist das genaue Gegenteil einer Autonomiebekräftigung. Je ablehnender Ihr Gegenüber ist, umso größer ist die Gefahr, dass solche Aussagen nach hinten losgehen.
Ratschläge geben oder anderweitig die Initiative übernehmen.
Widerstand bedeutet häufig, dass der andere Angst vor der Verantwortung hat und deshalb versucht, sie Ihnen zu übertragen. Sie sagen, was Ihrer Meinung nach getan werden sollte, und der andere widersetzt sich dem. Für ihn ist das Problem damit erledigt. Für Sie dagegen heißt es zurück zum Anfang. Widerstehen Sie also der Versuchung. Nutzen Sie den Instant-Influence-Prozess, um dem anderen die Verantwortung für sein Handeln zurückzugeben. Aber Achtung: Jemandem zu sagen, er müsse endlich anfangen, selbst Verantwortung zu übernehmen, ist für gewöhnlich nicht hilfreich.
    Erfolgsgeschichte: Ein Klavier gibt den Ausschlag
    Vor einiger Zeit war Lisa an die Spitze des Verkaufsteams eines Elektronikunternehmens berufen worden und hatte ein neues System zur Nachverfolgung von Kundenanfragen eingeführt, das ihrer Meinung nach gut funktionierte. Im ganzen Team gab es nur einen Mitarbeiter   – nennen wir ihn George   –, der sich hartnäckig

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