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Nicht warten - starten

Nicht warten - starten

Titel: Nicht warten - starten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael V. Pantalon
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zumindest könnte sie es (siehe Kapitel 2).
    Nachfolgend mehrere Vorschläge, wie Sie die Autonomie ablehnender Personen stärken können. Nicht alle werden in jeder Situation angemessen sein. Wählen Sie diejenigen aus, hinter denen Sie wirklich stehen und die Sie vor, während und nach dem Instant-Influence-Prozess wiederholen können:
     
Bekräftigen Sie das Recht des anderen, Nein zu sagen:
»Es ist absolut in Ordnung, wenn Sie das nicht tun.«
Bekräftigen Sie das Recht des anderen, die Entscheidung selbst zu treffen:
»Das bleibt allein Ihnen überlassen«, »Das ist Ihre Entscheidung«, »Sie müssen mit Ihrer Entscheidung leben können, nicht ich«.
Schwärzen Sie die Botschaft an:
»Auch wenn das Unternehmen es so haben möchte und das der Standard ist, auf den wir alle verpflichtet sind, kann ich nachvollziehen, warum das Ihrer Meinung nach nicht unbedingt die beste Methode ist   …« Oder auch: »Vielleicht finden Sie ja einen anderen Weg, der für Sie funktioniert und sich nicht nachteilig auf das Unternehmen auswirkt. Ich hätte es natürlich gerne, dass Sie dem hier im Unternehmen praktizierten System folgen, aber ich kann auch verstehen, dass Sie es nicht für optimal halten.«
Schwärzen Sie den Überbringer (sprich sich selbst) an:
»Sie sind derjenige, der hier die Arbeit macht. Ich bin nur für die Rahmenbedingungen zuständig. Ich kann gar nicht wissen, wie man das tut, was Sie tun.« Oder auch: »Ich weiß genau,wie Sie sich fühlen. Zu mir hat auch mal jemand gesagt ›Sie müssen dies und das anders machen‹, und ich habe nur gedacht, ›Hey, ich weiß selbst am besten, wie man meine Arbeit erledigt!‹«
    Und was ist mit den Konsequenzen?
    Die Frage nach Konsequenzen wird in meinen Workshops häufig angesprochen. »Ich kann meine Mitarbeiter doch nicht einfach machen lassen, was sie wollen«, ist zum Beispiel ein Satz, den ich oft höre. »Sollte es etwa keine Konsequenzen haben, wenn jemand unsere Unternehmensstandards nicht erfüllt?«, ein anderer.
    Eltern hegen ähnliche Gedanken, und dasselbe gilt für frustrierte Ehepartner, Ärzte mit unbelehrbaren Patienten und Bewährungshelfer. Sie alle fürchten, ihrer Verantwortung nicht gerecht zu werden oder über den Tisch gezogen zu werden. Sie tun sich schwer zu glauben, dass es wirklich zu guten Ergebnissen führt   – zumindest bei den Leuten, mit denen sie es zu tun haben   –, wenn sie die Autonomie des anderen fördern und ihn seine eigene Entscheidung treffen lassen. Also fragen sie unweigerlich, ob Fehlverhalten etwa keine Folgen zeitigen sollte.
    »Natürlich sollte es das«, erwidere ich dann. »Und wenn jemand darauf besteht, etwas zu tun, das den Regeln widerspricht oder was Ihnen absolut nicht passt, steht Ihnen diese Option immer offen.
    »Aber«, füge ich dann hinzu, »wenn die Angst vor Konsequenzen denjenigen tatsächlich motivieren würde, würde er wahrscheinlich schon längst tun, was Sie von ihm verlangen. Die Angst vor möglichen Folgen ist kein annähernd so starker Motivator wie das Wissen um die eigenen Gründe dafür, etwas zu tun. Solange Sie noch eine Chance sehen, den anderen zu erreichen, und diese Chance besteht in der Regel weitaus länger, als Sie es annehmen, sollten Sie also am Instant-Influence-Prozess festhalten und sich erst später mit möglichen Konsequenzen befassen.«
    Wenn Sie Konsequenzen ansprechen müssen, empfehle ich Ihnen, das erst dann zu tun, wenn Sie im Instant-Influence-Gespräch so weit wie nur irgend möglich gekommen sind   – idealerweise in einem separaten Gespräch, aber auf jeden Fall erst, nachdem Sie die sechste Frage gestellt haben (Was ist, wenn überhaupt, der nächste Schritt?). Ein paar Beispiele:
     
    »Wie wir jetzt weitermachen, liegt bei Ihnen. Sie haben gehört, was meiner Meinung nach als Nächstes passieren sollte. Mehr als alles andere kommt es mir darauf an, dass Sie nach Ihren eigenen Gründen handeln. Allerdings bin ich nicht der Einzige, der in dieser Sache ein Wörtchen mitzureden hat   – auch ich habe Vorgesetzte, und die könnten ihre eigenen Gedanken dazu haben.«
    »Was als Nächstes passiert, ist deine Entscheidung. Aber jede Entscheidung hat Folgen, und als deine Eltern ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass du das verstehst.«
    »Ich verstehe, dass du tun musst, was für dich das Beste ist. Das ist natürlich dein Recht. Aber wenn du wirklich nicht bereit bist, kurz vom Büro aus anzurufen, wenn du es nicht schaffst, zum Abendessen

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