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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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folgen, als er in den Augenwinkeln eine Reflexion bemerkte. Sie hätte nicht an der Stelle erscheinen dürfen, an der sie es getan hatte, da sich dort nichts als das Mondlicht zu befinden schien. Es dauerte eine Sekunde, bis er das, wonach er suchte, in seinem Gedächtnis gefunden hatte.
    Tarnanzüge.
    »Ashile, nein!«
    Zu spät. In einem Wirbel aufblitzender und schimmernder Lichtreflexe erhoben sich die beiden mit Tarnanzügen bekleideten Männer und rannten über das polymerbedeckte Feld auf die junge Frau zu. Diese hatte die zwei nun auch endlich erspäht, kam schlitternd zum Stehen, wirbelte herum und versuchte, in die entgegengesetzte Richtung zu rennen. Waffen wurden aus der militärisch erprobten Tarnausrüstung gezogen. Deren Träger beugten sich leicht über sie, sodass die Waffen nur sichtbar waren, wenn sie sich bewegten. Und jetzt verfolgten sie die verzweifelte und verängstigte Ashile. Sie hätten sie einfach niederschießen können, aber sie versuchten offenbar, sie lebend zu fangen.
    Leid ist zuweilen eine Linse, die die ansonsten verdeckte Realität ans Licht bringt. Als er mit ansehen musste, wie Ashile auf ihn zurannte und wie ihre hartnäckigen Verfolger ständig aufholten, erinnerte er sich plötzlich daran, wer seine wahre Freundin war. Wer hatte seinen - oft prahlerischen - Erzählungen immer zugehört und war immer für ihn dagewesen? Wer hatte ihn aufgenommen und ihm Unterschlupf gewährt, als das Geschrei und Gezeter in seiner unerträglichen Familie zu schlimm geworden waren? Wer hatte sein Essen mit ihm geteilt und ihm, wenn er pleite war, Geld geliehen und nie auf dessen Rückgabe gedrängt? Wer hatte ihn immer auf eine gewisse einzigartige Weise angesehen, wenn er vornehmlich woanders hinblickte? Wer hatte mit ihm gelacht, war mit ihm spazieren gegangen und hatte manchmal sogar mit ihm geweint? Die Person, deren Aufmerksamkeit er so oft ignoriert und gelegentlich sogar mit verachtungsvollem Lachen abgetan hatte. Das war nicht Zezula mit ihrem makellosen Gesicht, dem unerreichbaren Körper und dem überladenen Ego.
    Ashile. Es war immer Ashile gewesen. Und jetzt, wo er seine Dummheit endlich überwunden und es verstanden hatte, war es zu spät.
    Oder auch nicht. Er aktivierte den Fleischschneider und hob ihn in die Luft, wedelte damit so schwungvoll und bedrohlich herum, wie es nur irgendwie ging, sprang hinter der Ecke hervor und schrie, so laut er konnte, die blutrünstigsten Flüche aus seinem noch nicht ausgereiften Straßenrepertoire in die Nacht hinaus.
    Sie hielt nicht an und wurde auch nicht langsamer, sondern rannte so schnell sie konnte weiter. Erst, als sie ihn passiert hatte, registrierte sie, was er gerade tat. Von der Statur her wirkte er zwar nicht gerade bedrohlich, doch bei dem geringen Licht war die Art seiner »Waffe« nur schwer zu bestimmen, sodass die herbeirennenden Angreifer vorsichtshalber stehen blieben. Sie hoben die Waffen und feuerten sofort.
    Nicht nur ein Fuß oder ein Finger, nein, jeder Muskel in Subars Körper schien augenblicklich einzuschlafen. Der Strahlenschneider fiel aus seinen zuckenden Händen, polterte auf den Boden und wurde automatisch ausgeschaltet. Subar stürzte nach vorn und biss die Zähne zusammen, weil ein lähmendes Prickeln die Kontrolle über sein Nervensystem übernommen hatte. Was für eine Waffe ihn auch erwischt hatte, so war sie nur auf Betäuben und nicht auf Töten eingestellt. Es blieb abzuwarten, ob das die bessere Alternative für ihn war.
    Die Attentäter in den Tarnanzügen näherten sich vorsichtig und beäugten ihn. Einer tippte die jugendliche Gestalt nicht gerade sanft mit dem Fuß an und blickte dann zu dem dunklen Gebäude hinüber.
    »Das Mädchen ist weg.«
    »Die kriegen wir schon noch.« Sein halb sichtbarer Partner überprüfte die angrenzenden Gebäude mit seinem Nachtsichtgerät. »Wir schnappen sie uns alle. Hilf mir mal mit dem hier.«
    Er schulterte sein Gewehr und beugte sich über den unkontrolliert zuckenden Körper. Er war nicht schwer, daher konnte er ihn problemlos zusammen mit seinem Begleiter tragen, gleichzeitig die Waffe in Bereitschaft und parallel zum Boden halten und so ihren Rückzug sichern.
    Flinx hatte den Schock und die Verwirrung in Subars Kopf in dem Augenblick gespürt, als der jüngere Mann von der Waffe der Eindringlinge getroffen worden war. Während Pip über ihm dahinschwcbte, eilte er um ein kleines Häuschen herum, duckte sich hinter einem Bündel zusammengewickelter Leitungen

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