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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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stattdessen über Mauern, Balkone und Dächer sowie durch Fenster kraxelte.
    Der langsame und anstrengende Aufstieg führte ihn letzten Endes auf ein Dach auf der gegenüberliegenden Seite jenes Gebäudes, auf dessen Dach das improvisierte Versteck seiner Gang thronte. Von hier aus war es nur noch ein kleiner Sprung über einen zwanzig Meter tiefen Abgrund bis zu dem miteinander verbundenen Luftrecycling- und Abluftventilationssystem, das für das darunter liegende Gebäude verantwortlich war. Der Gestank aus Letzterem war der Hauptgrund, warum seine Freunde und er hier oben so problemlos ihr Versteck hatten errichten können: Niemand wollte einen Platz nutzen, der sowohl klein war als auch stank, und hatte etwas dagegen, wenn dies ein anderer tat.
    Er duckte sich und verbarg sich hinter den zahlreichen aufragenden Luftschächten und den gewaltigen, halb verborgenen Gebläsen und schlich langsam auf die Rückseite des Verstecks zu. Fast augenblicklich sah er, dass es klug gewesen war, derart vorsichtig vorzugehen, und war dankbar, dass seine neuen Schuhe ihm das geräuschlos ermöglicht hatten. Zwei Fremde standen vor dem Eingang. Die beiden gewaltigen Frauen wirkten wie eineiige Zwillinge und waren das Produkt genetischer Selektion sowie der Anwendung gewisser hormoneller Beigaben und Chemikalien. Ihre Gesichter sahen so blass und hart aus wie die hervorstehenden Beulenmuster, die ihre nackten Unterarme zierten. Während er sie beobachtete, zog eine der beiden einen kleinen Inhalator aus der Tasche und nahm lächelnd einen Zug.
    Mit klopfendem Herzen und zunehmend beschleunigtem Atem schlich er hinten um das Versteck herum. Dort gab es ein einfaches, behelfsmäßiges Badezimmer und ganz oben ein kleines Fenster, das als Belüftung diente und meist offen stand. Jeder, der sich in dem Badezimmer aufhielt, konnte ein kleines Stück Himmel sehen, das noch nicht von den schäbigen Gebäuden und den stinkenden Abgasen der umliegenden Häuser verdeckt war. Vom Dach aus konnte man gut in den Raum hinuntersehen, und wenn die Innentür halb offen stand, konnte man sogar bis in das Versteck selbst schauen.
    Die Schreie und das Weinen, die bei seinem Näherkommen an sein Ohr drangen, hätten ihn dazu bewegen müssen, umzukehren und wegzulaufen. Die Klänge ließen ihn erschaudern - aufgrund ihres Timbres und weil er hören konnte, von wem sie stammten. Doch er schaffte es genauso wenig, aus der Nähe seines früheren Zufluchtsortes zu verschwinden, ohne einen Blick hineingeworfen zu haben, wie es ihm gelungen wäre, vor der nackten Zezula stehend die Augen zu schließen.
    Sie war natürlich auch dort, allerdings vollständig bekleidet. Er spähte neugierig durch den Spalt des offenen Fensters und konnte sehen, dass sie auf einem der zerschlissenen alten Sofas im Hauptraum saß. Sie hielt die Hände hinter dem Rücken verborgen. Als sie diese nach einer Minute immer noch nicht gezeigt hatte, ging er davon aus, dass man sie gefesselt hatte. Dasselbe galt für Missi, die direkt neben ihr hockte.
    Ein großer, dicklicher Mann stand vor ihnen. Er sprach, aber Subar konnte aufgrund der lauten Musik, die im Zimmer lief (um einen Klangteppich zu erzeugen, nicht um Atmosphäre zu schaffen), und wegen des Jammerns und Kreischens der beiden Mädchen nicht hören, was er sagte. Das war an sich schon beunruhigend genug. Missi war zwar bekannt dafür, schon beim Anblick eines ausgesetzten Welpens die Nerven zu verlieren, doch Subar hatte Zezula noch nie weinen sehen. Er hatte immer gedacht, sie würde ihr empfindsames Herz hinter einer Mauer aus Duralloy verbergen, doch es war traumatisch, sie ebenso heulen und zittern zu sehen wie ihre weitaus emotionalere Freundin.
    Er rückte etwas näher heran und verlagerte sein Gewicht auf eine Seite, um besser in den Raum hineinsehen zu können. Da sah er den Alien. Groß und dürr, mit lächerlich langen Armen und Händen, die jeweils in einem halben Dutzend Fingern endeten, stand er zwischen dem Sofa, dem redenden Fremden und der Tür. Subar war fasziniert von seinen sich verjüngenden Ohren, die sich langsam bewegten und wie pelzige, tastende Antennen in verschiedene Richtungen zeigten.
    Die Erscheinung des Aliens war fast so fesselnd wie der Anblick des Körpers, den er sich über die Schulter geworfen hatte. Während Subar ihn beobachtete, ließ er seine Last auf den Boden des Verstecks zu Füßen der Mädchen gleiten. Sie blickten diese an, erkannten sie sofort und fingen gleich wieder an zu

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