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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Besucher bald mit der Arbeit fertig waren.
    Sie würde bis zum Mittagessen noch etwas Zeit brauchen, um die Sauerei wegzuwischen.

11
    Dank seiner neuen Schuhe hatte Subar das Gefühl, als würde er fliegen. Jede Mikrosekunde scannten und analysierten die in die Sohlen eingebauten Sensoren die Oberfläche, auf die der Fuß aufsetzte, und passten das verformbare Material an deren Beschaffenheit an. War der Boden glatt, verwandelten sich die Sohlen, um zusätzliche Haftfläche zu schaffen. Bei rauem Untergrund glichen sie sich an das Terrain an. Wenn er es wollte, konnte er ihnen befehlen, gänzlich reibungslos zu werden, um wie auf einem Skateboard rasant auf dem Straßenpflaster der Stadt dahinzugleiten. Trug man diese Schuhe, dann war das Gehen eine wundersame und aufregende Erfahrung, die den Füßen und den Beinen ebenso guttat wie dem Gehirn. Aber es war auch eine kostspielige.
    Sein Anteil am ersten Verkauf der Lagerhausbeute hatte die Kosten für die Gleitschuhe, die sogar an seine Füße angepasst worden waren, mehr als gedeckt. Es hatte ihm gut gefallen, wie die weitaus älteren Angestellten des Geschäfts jeden seiner Wünsche zu erfüllen versuchten, fast so gut wie das Gehen in den Schuhen selbst. Aber sie waren auch nicht das Einzige, was er sich gegönnt hatte. Seine Taschen und sein Rucksack enthielten eine Ansammlung elektronischer Spielereien, die zu kaum mehr als der Unterhaltung dienten. Die Schuhe und Apparate musste er natürlich vorläufig vor seiner Familie geheim halten, damit sie nicht auf einmal »verschwanden«.
    Das Versteck der Gruppe auf dem Dach bot zwar genug Lagerraum dafür, aber wenn seine Freunde und er weiterhin so viele Dinge kauften, dann mussten sie bald anbauen, um all ihren Besitz unterzubringen. Er grinste, als er den schmalen Aufgang hinaufstieg. Zu viele Dinge zu besitzen stellte ein Problem dar, an das er in seinem Leben noch nie einen Gedanken verschwendet hatte, doch jetzt war er mehr als bereit dazu, sich damit zu beschäftigen.
    Die Flasche ließ ihn innehalten. Ein gelegentlicher Besucher hätte sie vermutlich nicht einmal bemerkt. Der leichte, sich selbst kühlende Zylinder aus Metall lag an der Seite des gewundenen Wegs, wo man ihn offenbar entsorgt hatte. Mit gerunzelter Stirn hob er ihn auf und studierte das Etikett. Wie bei den meisten Getränken erzeugte der Temperaturunterschied zwischen dem flüssigen Inhalt und dem Behälter genug Energie für eine flackernde Werbefläche. Da die Flasche nun leer war, hatte sich das Etikett in eine unbeleuchtete flache bedruckte Fläche verwandelt.
    Er kannte die Marke. Ein leichtes alkoholisches Getränk, das wenigstens zwei synthetische Rauschmittel enthielt und von einer Außenwelt importiert wurde. Keiner seiner Freunde trank es. Einerseits weil es im Vergleich zu den ähnlich schmeckenden einheimischen Versionen ungleich teurer war, und andererseits schmeckte es herb und trocken. Seine Freunde und er waren in einem Alter, in dem sie angenehme und süße Getränke bevorzugten.
    Natürlich bestand angesichts der neugewonnenen Kredits die Möglichkeit, dass einer von ihnen beweisen wollte, wie erfahren er mit solchen Dingen bereits war. Bei Chaloni konnte er sich das durchaus vorstellen. Und als er sich ausmalte, wie die Flaschenöffnung zwischen Zezulas Lippen verschwand, kam ihm noch ein anderer Gedanke - aber dem konnte er jetzt nicht nachgehen. Er wäre weniger überrascht gewesen, wenn er den exotischen Metallbehälter auf dem Boden ihres Verstecks gefunden hätte. Und er bezweifelte, dass sich irgendjemand aus der Nachbarschaft eine derart kostspielige Zecherei leisten konnte.
    Es fühlte sich einfach falsch an.
    Er legte den Kopf in den Nacken und sah den Gang weiter hinauf. Die übliche Kakofonie aus Gesprächen und Geschrei, plappernden Kleinkindern und Haustieren erfüllte die Luft des überfüllten Wohnhauses. Weshalb machte er sich Sorgen? Es war nur eine leere Flasche.
    Während er allein in dem Korridor stand, eingezwängt zwischen den kaputten betonierten Wänden auf beiden Seiten, war er sich einer Sache ganz sicher: Ohne irgendein Handeln seinerseits konnte es auch keine Erleuchtung geben. Er fühlte sich ziemlich dämlich, als er sich umdrehte und wieder hinunter stieg, wobei er den Weg zurückging, bis er zu einem ganz bestimmten engen Gang kam. Diesen lief er entlang, bis er auf ein Dach gelangte. Dann kletterte er noch ein wenig höher, nur dass er dieses Mal keinem vorgegebenen Weg folgte, sondern

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