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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Waffe. Doch ihm war klar, dass, selbst wenn er eine besäße, er es mit vier Profis aufnehmen müsste und seine Freunde dabei nicht verletzen dürfte. Und er war weder ein erfahrener noch ein guter Schütze.
    Er fühlte sich so hilflos wie noch niemals zuvor in seinem jungen Leben.
    Der Alien hob die bewusstlose Zezula auf und warf sie sich über die Schulter, auf der zuvor noch Chaloni gelegen hatte. Der Mann, der für das Verhör zuständig gewesen war, packte die weinende Missi am Arm. Er zog sie von der Couch hoch und schob sie in Richtung Tür. Dann drehte er sich um und verschwand kurz aus dem Blickfeld, um gleich darauf mit einem sorgfältig gefesselten Sallow Behdul zurückzukommen. Der Blick des großen Jungen war leer, und er taumelte hinter Missi her. Er sah aus wie jemand, der bereits tot war, aber noch die Bewegungen eines Lebenden ausführte, weil man es ihm befohlen hatte.
    In diesem Augenblick, als der Vernehmer einen letzten Blick in das Versteck warf, sah er zufällig nach oben. Sein Blick und Subars trafen sich. Beide Augenpaare weiteten sich nahezu gleichzeitig.
    Der große Mann brüllte, doch da war Subar schon losgestürmt. Die Panik schien seine Beine und Füße zusätzlich mit Energie zu versorgen. Hinter ihm konnte er weitere Rufe und das Geräusch schwerer Füße auf dem Dach hören. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass ihn die Amazonenzwillinge verfolgten. Eine zielte mit einem Gerät in seine Richtung.
    Als er zum nächsten Gebäude hinübersprang, versengte etwas seinen rechten Arm, als wäre dieser in Kontakt mit einem erhitzten Metallbarren gekommen. Er sah, wie Rauch von seiner Haut aufstieg. Der Geruch seines brennenden Fleisches hätte ihm Übelkeit verursacht, wenn er Zeit gehabt hätte, genauer darüber nachzudenken. Die Stimmen hinter ihm forderten ihn auf, stehen zu bleiben. Da er sich nur zu gut an Chalonis Anblick und an das, was Dirran zugestoßen war, erinnerte, war ihm klar, dass seine Überlebenschancen größer waren, wenn er sich direkt vom nächsten Dach stürzen würde.
    Er war klein, aber schnell. In dem gärenden, übervölkerten Sumpf namens Alewev war das von Vorteil. Er glitt eine Rampe hinunter, wobei er seinen Abstieg nur notdürftig mit Händen und Füßen verlangsamen konnte. Dann hastete er einen Gang hinauf, über eine Brücke aus parallel verlaufenden Stromleitungen, sprang eine weitere Lücke zwischen zwei Gebäuden hinunter und rannte auf eine Seitenstraße hinaus. Dort machte sich niemand die Mühe, in seine Richtung zu sehen. Wie überall, wo die Armen und Machtlosen hausten, waren Fluchten und Verfolgungsjagden auch hier an der Tagesordnung.
    Das Versteck auf dem Dach war nicht der einzige Zufluchtsort der sich rapide auflösenden Gang. Zusätzlich zu ihren gemeinsamen Unterschlüpfen hatte jeder noch seine eigenen, privaten Schlupfwinkel. Atem- und kraftlos sowie völlig ausgepumpt stürzte sich Subar schließlich in einen der zahlreichen Servicecontainer, die hinten an einem großen Abfallrecycler angebracht waren. Das Summen und Klappern der Einheit, an die der Behälter grenzte, war ohrenbetäubend. Aber hier konnte ihn niemand hören, riechen oder seine Wärmesignatur auffangen. An der Innenwand des Behälters sank er zusammen, presste das Gesicht gegen die Knie und wickelte die Arme um die Beine. So wartete er darauf, dass eine gewaltige Hand, sei es die eines Menschen oder eines Aliens, die Tür öffnen und ihn gewaltsam herausholen würde.
    Die Zeit verging. Eine Stunde, dann noch eine weitere. Langsam wagte er zu hoffen, dass er seinen Verfolgern entkommen war. Ihm war klar, dass er nicht nach Hause konnte. Chaloni würde diese Information ebenso wie alles andere weitergegeben haben. Da sein Heim und seine Familie vermutlich überwacht wurden und sein Versteck aufgeflogen war, hatte er keinen Zufluchtsort mehr.
    Allein im Zwielicht sitzend, war er vorerst in Sicherheit, konnte nichts mehr tun und gestattete es sich endlich zu weinen.
     
    Erschrocken erwachte er in der Dunkelheit, und die verborgenen Maschinen der Recyclinganlage rumorten unter ihm. Er wollte am liebsten schreien, war aber klug genug, es nicht zu tun. Sobald er sich die bereits wunden Augen so sauber wie möglich gerieben hatte, öffnete er die Tür langsam einen Spalt weit und spähte hinaus.
    Der Weg war leer und der Boden feucht. Es hatte geregnet, was ihm im Schlaf nicht aufgefallen war. Er sah keine Hinweise auf die Doppelriesinnen mit dem finsteren Gesicht, den

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