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Nichts Als Ärger

Nichts Als Ärger

Titel: Nichts Als Ärger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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hatte ihnen nicht nur die Schädel zertrümmert, sondern auch jeden einzelnen Wirbel gebrochen. Das ganze Knochenmark war ihnen aus den Knochen gepresst worden wie billige Fleischpaste.«
    Shaeb musste diese Information erst einmal verdauen. »Das ist höchst interessant und zeugt von einem Angriff, der einen Gegenschlag wert wäre, ist im Großen und Ganzen aber eher nebensächlich. Die Integrität des Unterhauses wurde verletzt. Unser Ansehen ist beschmutzt. Dieser Affront gegen unsere Würde und unseren Stand muss gerächt werden. Ich habe einen Ruf zu verlieren. Wenn davon etwas bekannt wird und wir keine entsprechende Vergeltung verübt haben, dann werden die Geschäfte darunter leiden.«
    Die jetzt oben liegende rechte Hand hob sich und kreiste über dem Schreibtisch in der Luft. Ein einzelnes, rechteckiges Videobild erschien. Shaebs Finger piekste in die Projektion. »Wir werden ein hohes Kopfgeld auf diesen Außenseiter aussetzen, der sich eingemischt hat und der offenbar ein Freund oder ein Bekannter der befreiten Diebe ist. Es muss so außergewöhnlich hoch sein, dass jeder Ganove auf dem Planeten alles stehen und liegen lässt, um ihn zu finden. Die anderen Diebe, auch der letzte Junge, der unserer Aufmerksamkeit bisher entgangen war, müssen ebenfalls gefangen und entsprechend bestraft werden. Ich habe die Kontrolle des Unterhauses nicht übernommen, weil ich Dinge nicht zu Ende bringe.«
    »Nein, Sir, Mr. Shaeb, Sir.«
    »Unsere eigenen Leute werden sich natürlich ebenfalls beteiligen. Es wäre positiv, wenn wir die Gefangennahme selbst erledigen könnten.« Jetzt war sein Lächeln breiter und wirkte echter. »So könnten wir auch gleich das Kopfgeld sparen.«
    »Ich werde mich selbst um die Details kümmern, Mr. Shaeb, Sir.« Der riesige Mann drehte sich um und wollte schon gehen.
    »Da wäre noch etwas, Aboneh. Es ist nicht erforderlich, jedes Mal meinen Namen zu nennen, wenn du mich ansprichst. Ein einfaches ›Sir‹ reicht völlig.«
    »Ja, Mr. Shaeb, Sir.« Aboneh verließ das unscheinbare Büro und gab sich Mühe, nicht zu schnell zu gehen und sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen.
    Hinter ihm ließ Piegal Shaeb seine rechte Hand wieder auf den Schreibtisch sinken und dachte nach. Bedächtig bedeckte er sie mit seiner Linken.
    Man ist nur von Idioten umgeben, überlegte er. Nachdem das feststand, hob er gleichzeitig beide Hände und stellte die sechs Projektionen wieder her. Er musste sich um sehr viele Geschäfte kümmern, die störenden Unterbrechungen gar nicht mitgerechnet. Die Flucht der widerwärtigen Diebe war lästig, der Tod von vier geschätzten Untergebenen schmerzhaft. Letzteres ließe sich ausgleichen, indem Ersteres geregelt wurde. Es war nur eine Frage der Zeit, dann ließe sich jede noch so unschöne Angelegenheit regeln.
    Und ein bis jetzt noch nicht identifizierter junger Mann würde ganz besonders bitter dafür bezahlen müssen, dass er sich in diese Sache eingemischt hatte.
     
    Es war nicht weiter schwer gewesen, die beiden misshandelten Mädchen und den ebenso übel zugerichteten und auf stumme Art dankbaren Sallow Behdul in seine Hotelsuite zu bringen. Wollte er sich um sie kümmern, wenn auch nur für eine Weile, so musste er besonders sorgsam und heimlich vorgehen. Alles von aufsprühbarer Haut bis zu Schnellheilmedikamenten konnte bestellt und geliefert werden, aber das hätte sogar die automatisierten Lieferanten auf die seltsame Anfrage aufmerksam gemacht. Dasselbe galt für richtiges Essen, selbst wenn es im Haus zu sich genommen werden sollte. Da er aufgrund seiner Erfahrungen, die er auf Repler gemacht hatte, sowie durch frühere Begegnungen wusste, wie die Leute, die Subars Freunde misshandelt hatten, vorgingen, war Flinx klar, dass es umso besser war, je weniger Aufmerksamkeit seinem Hotelzimmer geschenkt wurde.
    Die Expedition des ersten Nachmittags, an dem sie ein Minimum an erforderlichen Medikamenten besorgten, verlief reibungslos. Obwohl sein Talent wie der Ein-Aus-Schalter eines 3-D-Apparats zu funktionieren schien, konnte er keine gegen ihn gerichtete Feindseligkeit spüren. Das war auch so, als er am Abend zusammen mit Subar einen Ausflug wagte, um für alle etwas zu essen zu besorgen.
    Obwohl es bereits später Vormittag war, als die beiden loszogen, um weitere wichtige Dinge zu besorgen, die sie am Tag zuvor nicht hatten finden können, schliefen die befreiten Gefangenen noch tief und fest. Wie am Vortag erklärte sich Ashile einverstanden,

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