Nichts Als Ärger
müssen.« Er schloss das Gerät, beugte sich vor und grinste gemein.
»Habt ihr beiden wirklich gedacht, ihr könntet einen kleinen Mittagsspaziergang machen, während jeder Schurke und Ganove von Malandere hinter euch her ist? Dachtet ihr, nur weil es regnet, würden wir alle zu Hause bleiben? Ihr solltet euch geschmeichelt fühlen - jeder von euch ist ein ganzes Monatseinkommen wert.«
Flinx, der keinerlei Interesse zeigte und darauf achtete, dass seine Hände immer zu sehen waren, drehte den Kopf ein wenig, um den Sprecher anzusehen. »Ihr Boss muss uns ja ziemlich dringend sprechen wollen.«
Der Angesprochene runzelte die Stirn. »Meine Crew arbeitet nicht für Shaeb. Ansonsten würden wir auch keine Belohnung erhalten, sondern nur unseren Lohn.«
Flinx wiederholte den Namen leise. »Shaeb.«
Das Gesicht von Subar, der neben ihm saß, wurde weiß. »O Gott, nein. Piegal Shaeb. Das muss der Besitzer des Lagerhauses sein, das wir überfallen haben!« Der Junge verlor jeglichen Mut und war völlig verstört. »Hätte Chal das geahnt, dann hätte er den Coup niemals vorgeschlagen!«
»Das habt ihr nicht gewusst?« Ihr Befrager schien sich köstlich zu amüsieren. »Was seid ihr doch für dumme kleine Diebe. Und bald seid ihr auch noch tot. Wenn ihr Glück habt.« Er lehnte sich wieder zurück, und sein Tonfall änderte sich leicht. »Das ist nicht mein Problem. Euer Schicksal bringt meinem Team Kredits.« Etwas erregte seine Aufmerksamkeit, und sein Gesicht verzog sich. »Was bewegt sich denn da unter deinem Hemd?«
»Mein Haustier«, erwiderte Flinx nur. »Ach ja?« Der Mann sah die vernarbte Frau an, die neben ihm saß. »Vielleicht ist es ein junger Curlint. Ich mag Curlints.
Ich wette, dass Shaeb ihn mir überlässt.« Daraufhin beugte er sich wieder vor. »Ich kann nichts für dich tun, Kleiner. Früher oder später bist du ohnehin tot. Aber wenn du dich benimmst und mit uns kooperierst, damit wir die anderen finden, dann kann ich deinen Liebling vielleicht retten. Zeig mir mal, wie er aussieht.«
»Gern«, antwortete Flinx freundlich. Langsam und vorsichtig öffnete er sein Hemd.
Dem Mann sprangen fast die Augen aus dem Kopf, als die geflügelte Schlange direkt in sein Gesicht sprang. Sein kurzer überraschter Ruf wurde schnell von einem durchdringenden Schmerzensschrei abgelöst, als der Minidrache ihm schwach, aber wirkungsvoll sein Gift ins linke Auge spuckte. Die beiden Untergebenen neben ihm zogen ihre Waffen. Ein voreiliger, wilder Schuss schlug ein Loch in das Dach des Transporters. Schreie und Flüche erfüllten das Innere, als sich der Fahrer auf seinem Sitz umdrehte.
Subar nahm die Hände über den Kopf und ließ sich zu Boden fallen. Weitere Schüsse hallten durch den Innenraum. Mehrere davon kamen aus der Waffe, die Flinx aus ihrem Versteck in seinem rechten Stiefel gezogen hatte. Der erschrockene Subar kannte weder den Typ noch den Hersteller. Glänzend und kompakt sah sie aus wie etwas, das von einer nichtmenschlichen Spezies angefertigt worden war. Beispielsweise einem Thranx.
Der zweite Transporter hinter ihnen hatte den Autopiloten ausgeschaltet und holte zu ihnen auf. Das undurchsichtige Fenster glitt nach oben und gab den Blick auf zwei bewaffnete, besorgte Passagiere frei. Während sie noch überlegten, ob sie auf das andere Fahrzeug feuern und damit riskieren sollten, ihre eigenen Kollegen zu treffen, warf Flinx etwas aus seinem Gürtel in ihre Richtung. Es war sehr klein.
Die Gaswolke, die den zweiten Transporter daraufhin einhüllte, war jedoch alles andere als unscheinbar. Als der Wagen aus dem dunklen Dunst auftauchte, war von seinen Passagieren, die im Inneren ohnmächtig geworden waren, nichts mehr zu sehen. Seine vorderen Sensoren verhinderten, dass er mit einem der Gebäude vor ihm kollidierte. Dann schwenkte er nach links und entfernte sich vom ersten Wagen. Wenn die interne Steuerung nicht manuell oder per Sprachbefehl wiederhergestellt wurde, dann würde er auf Automatik gehen und seine vorherige Richtungsprogrammierung einhalten, vermutete Flinx.
Dasselbe galt auch für den Transporter, in dem er und Subar jetzt die einzigen lebenden Fahrgäste waren. Er beugte sich vor und richtete mit ruhiger Stimme einige Worte an die Steuerkonsole. Angesichts des Charakters ihrer Möchtegern-Entführer bezweifelte er, dass die Instrumente nur auf ein Individuum ausgerichtet worden waren. Und er behielt recht. Das Fahrzeug reagierte sofort auf seinen Befehl, wurde an den
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