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nichts als die wahrheit

nichts als die wahrheit

Titel: nichts als die wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Chaplet
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Wie war sie denn überhaupt ins Haus reingekommen?
    Bei dieser Frage guckte Schmoll angemessen zerknirscht.
    Mit einem Schlüssel, soso. Und den hatte sie …? Ahh – ja? Woher sie denn wußte, wo Zettel seinen Schlüssel aufbewahrte? Eines Abends in Bonn – aaa-ha. Das war doch schon etwas länger her, oder? Hmmmh. Und – warum hatte sie mit ihm vor gut einem Jahr vor seiner Wohnung gestanden?
    Anne sah aus, als ob sie am liebsten »Das geht Sie gar nichts an!« gebrüllt hätte. Statt dessen sagte sie mit einer Kühle, die Karen unendlich bewunderswert fand:
    »Wir beabsichtigten, miteinander ins Bett zu gehen.«
    Armer Paul, dachte Karen.
    Schmoll schrieb mit und machte »Aha, aha« und lächelte ihr aufmunternd nickend zu. Wanka hatte die Augenbrauen zusammengezogen und sah aus, als ob er gleich die Handschellen herausholen würde.
    »Und Sie haben seit Donnerstag jeden Tag den Hund gefüttert und ausgeführt? Ohne Peter Zettel einmal gesehen zu haben?«
    Anne nickte und streichelte das Tier, das ihr den Kopf auf den Schoß gelegt hatte und ergeben zu ihr hochsah.
    »Ihr Vorgänger war Alexander Bunge, nicht?« Karen merkte im Moment, in dem sie fragte, daß ihre Intervention nicht gern gesehen war. Schmoll hob die linke Augenbraue leicht an, lächelte aber gleich wieder. Karen nahm das als Einverständnis und fragte weiter.
    »Können Sie uns irgend etwas sagen über das Verhältnis zwischen Peter Zettel und Alexander Bunge?«
    Anne zuckte die Achseln. Karen sah an ihrem Gesicht, daß sie die Frage für unzulässig hielt. Kein Wunder, schließlich hatte ihr niemand mitgeteilt, worum es eigentlich ging.
    Und so absurd die Geschichte klang: Warum sollte es eigentlich nicht stimmen, daß sie sich aus reiner Tierliebe um den Köter ihres ehemaligen Liebhabers kümmerte – sie hatte doch offenbar ein genauso sentimentales Verhältnis zu Katz’ und Hund wie Paul Bremer. Karen fragte sich, nicht zum ersten Mal, warum die beiden sich nicht zusammengetan hatten, obwohl sie zueinander zu passen schienen wie Max und Mathilde. Ein Jammer.
    Auch die beiden Ermittler streckten die Waffen. Nach einer Weile blickte Schmoll zu Wanka hinüber, der nickte und anstandshalber zu Karen hinübersah, die ebenfalls nickte.
    »Ja dann, Frau Burau …«
    Anne begleitete ihr Inquisitionskommando bis vor die Tür, gefolgt von dem aufgeregt umherspringenden Hund, der eine Hundeleine in der Schnauze trug. Schmoll blieb unschlüssig vor der Tür stehen, drehte sich dann um, reckte sich, suchte mit ausgestrecktem Arm erst rechts und dann links und hielt schließlich triumphierend den Schlüssel hoch. Grinsend steckte er ihn ins Schloß und drehte zweimal um. Dann drückte er ihn Anne Burau in die Hand.
    Karen wartete ein paar Sekunden, bis die beiden Männer außer Reichweite waren, und murmelte »Tut mir leid.«
    »Ich wüßte ganz gern, was eigentlich los ist.« Die Burau klang resigniert und distanziert zugleich.
    »Ich ermittle im Todesfall Alexander Bunge«, sagte Karen.
    »Und was hat das mit Peter Zettel zu tun?«
    Karen sah Anne scharf ins Gesicht. Sie hatte plötzlich das Gefühl, daß die andere sich durchaus einen Zusammenhang vorstellen konnte.
    »Alexander Bunge ist offenbar zu Unrecht als Konsument von Kinderpornographie beschuldigt worden. Die Meldung war gefälscht. Peter Zettel ist in Verdacht geraten, der Urheber dieser Fälschung zu sein. Der Journalist, der der Sache auf der Spur war, ist gestern abend erschossen worden.«
    »Und – war Peter Zettel der Fälscher?«
    Anne Burau wirkte ungerührt. Sie reagierte gelassen – zu gelassen. Was immer sie wußte: freiwillig würde sie nichts mehr sagen.
    »Keine Ahnung«, sagte Karen. Im Fortgehen sagte sie noch: »Wir telefonieren.« Als sie Wanka und Schmoll hinterherlief, fühlte sie die Blicke der anderen im Rücken und kam sich kaltherzig und unfreundlich vor. Andererseits: Was, wenn Anne Burau tief drinnen im Schlamassel steckte, egal, um welchen es sich konkret handelte?
    Sie ließ sich von den beiden Kommissaren am Alexanderplatz absetzen und nahm die U-Bahn zurück zum Kongreßzentrum. Als sie ankam, stand man bereits an den mit weißen Tischdecken verhüllten und mit bunten Weinblättern dekorierten Tischchen, trank Kaffee und stopfte Gebäck in sich hinein.
    Sie stellte sich an einen noch unbesetzten und unverkrümelten Tisch in der Nähe des Saaleingangs, froh, kein bekanntes Gesicht in ihrer Nähe zu sehen, und versuchte ihre Gedanken zu ordnen.
    Hans Becker war

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