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Nichts bleibt verborgen

Nichts bleibt verborgen

Titel: Nichts bleibt verborgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knut Krueger
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schienen irgendwelche Kommentare abzugeben.
    »Findest du den eigentlich auch so süß?« Mias Finger schlossen sich vertraulich um ihren Unterarm.
    Franziska zuckte zusammen. »Äh, was?«
    »Ob du den auch so süß findest?«
    »Wen?«
    »Na, Magnus natürlich.«
    »Was soll an dem denn süß sein?« Franziska biss von ihrem Burger ab.
    »Süß ist vielleicht der falsche Ausdruck«, korrigierte sich Mia. »Aber diese dunklen Locken und die tiefe Stimme … ich meine, der ist einfach nicht so ein Baby wie die anderen Jungs.«
    »Wenn die anderen Babys sind, dann ist Magnus ein Riesenbaby«, entgegnete Franziska.
    »Entschuldige, ich wollte deinen Bruder nicht beleidigen.«
    Franziska winkte ab. »Was Lukas angeht, hast du völlig recht, der ist im geistigen Krabbelalter.«
    »Und deinen Alexander natürlich auch nicht«, ergänzte Mia und zwinkerte ihr verschmitzt zu, als teilten sie ein Geheimnis.
    Franziska hätte sich fast an ihrem Mineralwasser verschluckt. »Das ist nicht mein Alexander!«, flüsterte sie mit Nachdruck. »Außerdem sitzt er direkt da drüben, falls du’s noch nicht bemerkt haben solltest.«
    »Ist was?«, fragte Alexander in ihre Richtung.
    Mia setzte eine unschuldige Miene auf und zuckte die Schultern. Franziska lächelte ihn gequält an, während ihr der Schweiß auf die Stirn trat. Mit diesem Verlauf des Gesprächs hatte sie nicht gerechnet. »Ich will nicht darüber reden«, murmelte sie. »Und schon gar nicht hier.«
    »Aber ich hab recht, stimmt’s?«
    Franziska fand den triumphierenden Ton in Mias Stimme höchst unpassend. Leider gehörte ihre Freundin zu der Sorte von Menschen, denen überhaupt nichts peinlich war und die auch nicht davor zurückschreckten, andere in peinliche Situationen zu bringen.
    »Nein, hast du nicht«, formten ihre Lippen. Fast bereute es Franziska, sich nicht gleich zu Alexander und den anderen gesetzt zu haben. Sollte Mia doch glauben, was sie wollte.
    Am Nebentisch hatte ein unterdrücktes Gackern und Kichern eingesetzt. Håkon führte eine seltsame Pantomime auf. Als würde er mit einem unsichtbaren Besen den Boden wischen. Dazu stieß er ein anhaltendes Brummen aus. Elias lachte so sehr, dass der blonde Vorhang vor seinen Augen wackelte und sich der Enjoy Capitalism -Schriftzug auf seinem schwarzen T-Shirt verzerrte. Was Alexander vom Display seines Handys ablas, dachte Franziska, musste echt der Brüller sein. Sie konnte ihre Neugier nicht länger beherrschen.
    »Bin gleich wieder da.« Mit diesen Worten schob sie quietschend ihren Stuhl zurück, stand zwei Sekunden später hinter »ihrem« Alexander und beugte sich neugierig über seine rechte Schulter. Alexander reagierte nicht darauf, doch schien es ihr so, als hätte er seinen Kopf kurz nach hinten gelehnt. Sie erblickte eine Homepage namens vacufresh.com. Eine Computeranimation zeigte einen kugelrunden Staubsauger, der alle paar Sekunden Farbe und Beschriftung änderte. » Grün – Norwegische Edeltanne «, las Alexander. » Lila – Lavendel. Beige – Bourbonvanille .«
    »Den hat doch deine Oma«, erinnerte sich Håkon.
    Alexander nickte. »Bei Eukalyptus-Menthol steht in Klammern Empfohlen bei Atemwegserkrankungen .«
    »Echt cool«, kommentierte Lukas. »Staubsaugen statt Pillenschlucken.«
    Plötzlich tauchte über Alexanders Schulter ein zweiter Kopf auf. »Was gibt’s denn hier Spannendes zu sehen?«, zwitscherte Mia.
    »Das ist eigentlich nicht für die Allgemeinheit bestimmt«, antwortete Alexander entschieden, hielt eine Hand über das Display und dachte kurz nach. »Aber wenn du versprichst, es für dich zu behalten …«
    »Großes Indianerehrenwort«, versprach Mia mit gespieltem Ernst und streckte drei Finger in die Luft.
    Alexander entfernte die Hand wieder. »Das ist die Homepage der Firma, die Magnus’ Vater besitzt«, erklärte er bereitwillig. Zum Beweis klickte er auf Unser Unternehmen , wo ein Mann namens Ole Granberg als Geschäftsführer genannt wurde.
    Alexanders Freimütigkeit gab Franziska einen Stich. Sie konnte nicht begreifen, dass er ausgerechnet Mia in ihr Geheimnis einweihte. Die war ungefähr so verschwiegen wie eine ganze Horde von Klatschmäu lern. Wahrscheinlich würde sie noch heute ihren dreizehn besten Freundinnen davon erzählen, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, und morgen wusste es dann die halbe Schule.
    Mia kicherte. »Die machen in Staubsaugern? Ist ja ’n Ding.«
    Alexander klickte am linken Bildrand das Wort Wellness-Linie an, worauf

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