Nichts gegen Engländer
Namen »The Queen, Buckingham Palace« gezogen wurde.
Aber einer ihrer Diener, dessen Kinder die Schule besuchen, erklärte, er habe
der Monarchin das Los verkauft. Sie nehme öfter an Tombolas teil, sagte einer
ihrer Sprecher. »Dass sie Badesalz gewonnen hat, ist sehr amüsant«, fügte er
hinzu. »Sie entspannt sich gerne in der Badewanne, und ich bin mir sicher, dass
sie es kaum abwarten kann, den Preis in ihre Hände zu bekommen.« Die Sun hatte
vor Jahren enthüllt, dass die Queen stets ihre gelbe Gummiente mit in die Wanne
nehme. Der Guardian kommentierte die königliche Glückssträhne höhnisch: »Die Masse der
Ungewaschenen freut sich mit Ihnen, Eure Majestät.«
Doch
zurück zum Prinzen des Umweltschutzes. Mit der Zeugung von zwei Söhnen hat
Charles seiner Ökobilanz schweren Schaden zugefügt: Jedes britische Neugeborene
belastet im Laufe seines Lebens sieben Mal mehr die Umwelt als jedes
chinesische Kind und 20 Mal mehr als jedes indische Kind. Vielleicht könnte der
Prinz ja seinen Erstgeborenen opfern. Dann hätte er zwei Fliegen mit einer
Klappe geschlagen: Es wäre erstens umweltfreundlich, und zweitens wäre er einen
lästigen Konkurrenten um die Thronfolge los. Viele Untertanen wünschen sich
nämlich, dass die Königswürde direkt von der Oma auf den Enkel übergeht.
Außerdem haben die Windsors in dieser Hinsicht noch viel gut zu machen.
Charles' Vorfahr George III. hatte 15 Kinder, und die Queen hat immerhin vier -
das ist der Gegenwert von 80 indischen Kindern.
Davon
will Elisabeth nichts hören. Charles wurde zu seinem 58. Geburtstag in den Rang
eines Generals, eines Admirals und eines Generaloberst der Luftwaffe erhoben,
erzählt sie. Er habe inzwischen rund 30 Ehrentitel gehamstert. »Das ist doch
lächerlich«, mosert die Queen. »Seine kurze militärische Karriere endete vor 30
Jahren, als er das Minensuchboot HMS Bronington kommandierte.« Danach sagte
Charles: »Ich verbrachte die meiste Zeit damit, mir Sorgen darüber zu machen,
dass wir auf Grund laufen oder eine Kollision haben könnten.« Und jetzt
ernennen sie ihn zum Admiral. Seit 250 Jahren hat kein englischer König seine
Truppen in die Schlacht geführt.
»Der
Junge sammelt aber nicht nur militärische Titel, sondern auch Immobilien«, sagt
die Queen. Neulich hat sich der Thronfolger das kleine, baufällige Gut
Llwynywormwood im walisischen Carmarthenshire gekauft. »Eine Million Pfund hat
er dafür hingeblättert«, meint sie, »aber es wurde ja auch Zeit. Schließlich
ist er der Prinz von Wales. Die Waliser waren zu recht verärgert, dass er in
Schottland und England Wohnsitze hat, aber keinen in Wales.«
Sie
wundert sich aber, dass er eine Genehmigung für einen Anbau gestellt hat. »Es
heißt, er will einen Teil des Gebäudes an Feriengäste vermieten«, sagt sie.
»Ja, ist er denn noch bei Trost? Familie Smith zu Gast beim künftigen König?
Fehlt nur noch, dass er ihnen morgens persönlich das Frühstück serviert und
fragt, ob alles recht war.« Die Gäste sollen sogar im Bett von Charles und
Camilla schlafen dürfen, für einen happigen Zuschlag, und nur dann, wenn die
Hauseigentümer nicht selbst drin liegen, versteht sich. »Er ist eben eine
Krämerseele«, seufzt die Königin. »Von wem er das bloß hat?«
Das
Gut liege jedenfalls sehr einsam, das komme Charles entgegen. Im
nächstgelegenen Ort Myddfai haben in den letzten Jahren der Pub, das Postamt
und die Schule geschlossen, weil es kaum noch Einwohner gibt. Das Dorf besteht
praktisch nur aus Ferienhäusern. »Wenigstens hat die Walisische Befreiungsarmee
inzwischen damit aufgehört, die Ferienhäuser reicher Engländer
niederzubrennen«, sagt die Queen.
Das
Gut aus dem 17. Jahrhundert hat offenbar Verbindung zu den berühmten
Wissenschaftlern jener Zeit, die in ganz Europa für ihre Heilkräuter bekannt
waren. Diese Wissenschaftler bezogen ihr Wissen angeblich von der »Lady of the
Lake«, einer schönen Blondine, die unter mysteriösen Umständen ums Leben kam
und seitdem in der Gegend herumspukt. Nachdem bekannt geworden war, dass
Charles das Gut gekauft hat, heftete jemand die Geschichte der »Lady of the
Lake« ans Notizbrett des Dorfes - offenbar eine Anspielung auf eine andere tote
Blondine: Prinzessin Diana, die auch immer noch in den Zeitungen herumspukt.
Obwohl die polizeiliche Untersuchung im Dezember 2005 zu dem Ergebnis gekommen
war, dass Dianas Tod ein Unfall war, entschied ein Londoner Gericht, eine neue
Untersuchung mit Geschworenen
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