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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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ist wirklich sehr …«
    Ein Summen ertönte. Haven drückte gegen die Tür und trat ins Gebäude.
    Der Lastenaufzug war eine wahre Antiquität aus der Zeit um die Jahrhundertwende. Haven stand in der Stahlkabine und sah die Stockwerke kaum eine Handbreit vor sich vorbeiziehen, bis der Aufzug abrupt in der fünften Etage hielt und sie in einen winzigen Raum mit einer einzigen Tür entließ. Einen Moment lang zögerte Haven – dann klopfte sie.
    Sekunden später hörte sie, wie auf der anderen Seite eine ganze Reihe Schlösser entriegelt wurden. Schließlich öffnete sich die Tür einen Spaltbreit. Ein blutunterlaufenes Auge musterte Haven und verschwand dann wieder. Die Tür ging ein Stück weiter auf und gab den Blick auf ein riesiges, schummrig beleuchtetes Loft frei. Jede Oberfläche war mit einer flockigen Decke aus Staub und Ruß bedeckt. Die Titel der Bücher in den Regalen waren nicht mehr zu erkennen. Auf dem Couchtisch vergessene Gegenstände formten bizarre Stalagmiten. Etwas, das einst ein an die Wand gelehntes Fahrrad gewesen sein musste, hatte sich in ein zottiges Ungeheuer mit zwei Hörnern verwandelt. Die Schicht war so dick, dass der Staub sich schon seit Monaten dort gesammelt haben musste.
    »Mach die Tür zu«, kommandierte die Stimme, die plötzlich weit entfernt klang. »Und schließ bloß hinter dir ab.«
    Nachdem sie das Loft verriegelt hatte, folgte Haven der Stimme zu einer weiteren Tür am Ende des Flurs. Ein schwacher Streifen Licht, der unter einem Paar Vorhänge durchdrang, beleuchtete ein ehemals luxuriöses Badezimmer. Jetzt war die Badewanne mit den Klauenfüßen voller Kissen und schmutzigem Bettzeug. Ein Stapel Bücher schwankte bedrohlich auf einem Wäschekorb, und die Ablage des Porzellanwaschbeckens lag voller Injektionsspritzen. Am Fenster stand eine Staffelei mit einem halbfertigen Gemälde. Und auf dem Toilettendeckel, die Arme um die Knie geschlungen, kauerte ein Gespenst in einem Männerunterhemd. Es lächelte über Havens Entsetzen, und seine Haut spannte sich straff über seine Wangenknochen.
    »Was für ’n Name ist Haven überhaupt?«, fragte Marta mit krächzender Stimme.
    »Ein Hinterwäldlername«, antwortete Haven und setzte sich auf den Badewannenrand. »Alles in Ordnung? Du siehst gar nicht gut aus.«
    Martas Lachen klang lebensbedrohlich. »Mir geht’s gut. Ich schlafe bloß nicht mehr viel. Entschuldige die Sicherheitsvorkehrungen. Hast du sie gesehen?«
    »Wen?«
    »Die Grauen. Sie beobachten das Haus seit heute früh. Kein gutes Zeichen.«
    »Ich hab niemanden gesehen.« Haven fragte sich, ob Marta high war.
    »Du musst genauer hinschauen«, beharrte Marta. Sie klang eigentlich ganz nüchtern. »Sie halten sich unauffällig im Hintergrund. Das ist ihr Job.«
    Haven schloss die Tür. Das Badezimmer mochte schmuddelig aussehen und noch schlimmer riechen, aber plötzlich kam es ihr sehr sicher und heimelig vor. Wenigstens konnte man sich dort gewiss sein, dass einen niemand beobachtete.
    »Wohnst du darum in deinem Badezimmer?«, fragte Haven. »Weil du glaubst, dass dich irgendwer ausspioniert?«
    »Nein«, erwiderte Marta mit einem resignierten Schulterzucken. »Ist mir total egal, ob die mich erwischen. Ich wohne hier drin, seit Jeremy tot ist. Es tut einfach zu weh, seinen ganzen Kram da draußen zu sehen.«
    »Tut mir leid«, sagte Haven. »Ich weiß, sie haben ihn gerade erst gefunden. Das muss ein furchtbarer Schock für dich gewesen sein.«
    »Das war ja nur die Leiche«, entgegnete Marta. »Und ein Schock war es auch nicht. Ich wusste schon in der Nacht, als er verschwunden ist, dass er tot ist.«
    »Woher denn?«, bohrte Haven vorsichtig nach.
    »Jeremy und ich haben nicht einen Tag getrennt verbracht, seit wir uns kennengelernt haben. Er hätte mich nie verlassen. Ohne einander haben wir gar nicht mehr funktioniert. Das verstehst du irgendwann, wenn du auch den Richtigen triffst.«
    Der letzte Satz traf Haven wie ein Schlag ins Gesicht. »Wie lange wart ihr zwei denn zusammen?«, hakte sie schnell nach. Sie wollte nicht, dass Marta sah, wie sehr sie sie aus dem Konzept gebracht hatte.
    »Seit wir dreizehn waren.«
    »Dreizehn? Wow, das ist jung.«
    »So jung ist das gar nicht, wenn man sich so lange kennt wie wir. Und als wir siebzehn waren, sind wir dann nach New York gezogen und der Gesellschaft beigetreten.«
    »Der Ouroboros-Gesellschaft?«
    »Genau.« Marta versteifte sich. »Du weißt darüber Bescheid?«
    »Ich hab davon gehört«, erklärte

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