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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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Schwanz des bedauernswerten Geschöpfs klemmte in seiner Schnauze. Die Hände der Frau lagen auf der Brust eines jungen Mannes mit kastanienbraunem Haar, ihre Augen schienen stumm zu flehen. Ein Stück hinter ihnen, auf dem Flur, der zum Zimmer führte, stand eine zierliche Blondine und beobachtete die Szene mit vor Entsetzen verzerrtem Gesicht. Constance. Im Hintergrund, ganz am Ende des Flurs, stand die mittlerweile vertraute dunkle Gestalt.
    Gerade als Havens Knie unter ihr nachgeben wollten, holte die Türklingel sie zurück in die Wirklichkeit.
    »Na, was sagt man dazu? Zwei Besucher an einem Tag. So beliebt war ich seit Monaten nicht mehr«, bemerkte Marta trocken. »Guck dich ruhig um, ich bin gleich wieder da.«
    »Hallo?«, hörte Haven sie in die Gegensprechanlage rufen.
    »Ich bin’s«, erklang die Antwort. Es war Iain.
    Haven huschte zu Marta. »Lass ihn nicht rein!«, flüsterte sie.
    »Ich kann jetzt nicht«, antwortete Marta Iain. Ihre Stimme klang unverkennbar nervös. »Ich hab zu tun. Komm später wieder.«
    »Das hier kann nicht warten, Marta. Lass mich rein, oder ich komm irgendwie anders rauf.«
    »Wo ist die Feuertreppe?«, fragte Haven, als Marta auf den Türöffner drückte.
    »Da drüben«, antwortete Marta und deutete in den Raum mit den Gemälden. »Aber pass auf, dass sie dich nicht sehen. Lass dich nicht verfolgen.«
    »Wer sollte mich denn sehen? Iains Chauffeur?«
    »Nein, die Grauen«, sagte Marta. »Ich weiß, du hältst mich für verrückt, aber sie sind wirklich da.«

KAPITEL 44
    A m unteren Ende der Feuertreppe kauerte Haven sich hin und sprang auf die Straße hinunter. Sie schlich bis zum Ende der Gasse und spähte um die Ecke. Ein Mann blieb stehen und wartete geduldig, während sein Hund sich an der Radkappe eines schwarzen Geländewagens erleichterte. Taxis mit Wall-Street-Bankern auf dem Rücksitz brausten vorbei. Eine Gruppe Kindergartenkinder in einheitlichen gelben T-Shirts watschelte wie ein Schwarm Entenküken hinter einer Lehrerin her. Alles wirkte wie eine ganz alltägliche Szene in New York City, bis Haven sie schließlich, einen nach dem anderen, entdeckte. Die beiden schattenhaften Gestalten in der grauen Limousine, die gegenüber von Martas Haus geparkt war. Die Frau im Fenster des Waschsalons. Ein etwas zu ordentlich frisierter Hotdog-Verkäufer. Marta hatte recht gehabt. Es war unmöglich, die Gasse unbemerkt zu verlassen.
    Haven erinnerte sich an den Mann aus dem Zug von Johnson City. Die Männer, die sie im Gramercy Park gefunden hatten, nachdem sie in Ohnmacht gefallen war. All diese unscheinbaren, nichtssagenden Leute, die sich so perfekt in den Hintergrund einfügten, dass man sie gar nicht bemerkte. Waren das alles Graue? Aber wenn sie hinter ihr her waren, hätten sie schon unzählige Möglichkeiten gehabt, sie zu schnappen. Warum hatten sie es dann nicht getan?
    Während Haven die Beobachter beobachtete, sah sie plötzlich, wie die Köpfe der Grauen alle gleichzeitig herumfuhren. Von ihrem Standort aus konnte sie nicht erkennen, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Doch was immer es gewesen sein mochte – es dauerte nicht lange, und nach ein paar Sekunden fuhr der graue Wagen los, die Frau im Waschsalon marschierte die Straße hinunter und der Hotdog-Stand war verlassen.
    Gerade als Haven sich hinaus auf den Bürgersteig wagte, trat eine Frau in einem sehr figurbetonten aschgrauen Kleid aus einer Boutique. Haven brauchte bloß einen Blick auf die schwarze Haarmähne zu werfen, die der Frau über den Rücken fiel, um die Präsidentin der Ouroboros-Gesellschaft zu erkennen. In sicherem Abstand folgte sie Padma Singh, als diese sich nach Osten wandte. Es war kein Zufall, dass sie sie hier sah – das wusste Haven. Irgendetwas hatte das zu bedeuten.
    Haven verlangsamte ihr Tempo ein wenig, bis ein halber Häuserblock zwischen ihnen lag, und beobachtete, wie ganze Touristengruppen Padma Platz machten. Männer ließen die Hand ihrer Freundinnen los, als sie sich näherte. Frauen warfen ihr verstohlene Blicke über die Schulter zu. Unter diesen ganz normalen Leuten wirkte Padma beinahe übermenschlich. Selbst ihr entschlossener Schritt war unbeschreiblich sexy.
    Hinter der City Hall, am Rand des Bankenviertels, überquerte Padma die Pearl Street und ging weiter Richtung East River. Die Gebäude ringsum wurden langsam kleiner und älter, und der Asphalt wich Kopfsteinpflaster. Ein paar Blocks weiter lag das, was vom alten Seehafen der Stadt noch übrig war.

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