Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
dann getan?«
»Weil du mir etwas bedeutest. Viel mehr, als du ahnst. Du hast etwas Besseres verdient, und ich will nicht, dass dir irgendwas passiert. Es wird Zeit, dass du endlich mal lange genug lebst, um deine Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Ich kann dafür sorgen, dass das gelingt, wenn du mich nur lässt.«
»Wie denn? Wie willst du mir helfen?«, fragte Haven, obwohl sie bereits den Verdacht hegte, dass es nicht viel gab, was Adam nicht konnte. Hatte sie sich etwa den falschen Mann ausgesucht?
»Die Ouroboros-Gesellschaft wurde für Menschen mit Begabungen wie deinen gegründet«, erwiderte Adam. Haven hatte nach Trost gesucht. Stattdessen war sie in einem Verkaufsgespräch gelandet. »Du könntest reich und berühmt werden und die interessantesten und erfolgreichsten Menschen auf diesem Planeten als Freunde haben.«
»Solange mein Guthaben sich auf über fünfzehn Punkte beläuft«, spöttelte Haven. Sie war nicht an Geld oder Ruhm interessiert.
Adam runzelte die Stirn. »Die Probleme mit dem Abrechnungssystem lassen sich lösen. Aber darüber müsstest du dir sowieso keine Sorgen machen. Nur die niedrigsten Ränge der Gesellschaft werden gezwungen, die Auflagen zu erfüllen.«
»Das ist ein verlockendes Angebot, Adam, aber trotzdem, nein danke.«
Rosier weigerte sich, nachzugeben. »Nicht alle unsere Mitglieder sind schlecht, Haven. Warum kommst du nicht zu der kleinen Party, die wir morgen Abend veranstalten? Du könntest ein paar von den anderen kennenlernen. Du wirst vielleicht überrascht sein, was für Leute zur OG gehören.«
»Ich denk drüber nach«, entgegnete Haven ohne jede Begeisterung. Sie wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden. »Es tut mir leid, Adam, aber ich bin nicht in der Stimmung, noch weiterzureden. Würde es dir was ausmachen, mich ein Weilchen hier allein zu lassen?«
Adam zögerte, stand aber schließlich auf. »Natürlich nicht«, sagte er. »Aber versprich mir eins. Wenn du aus irgendeinem Grund mal Hilfe brauchst, dann komm zu mir. Ich warte auf dich.«
»Danke«, erwiderte Haven, die wünschte, er würde endlich gehen.
»Und ich hoffe, du kommst morgen zu der Party«, fügte Adam noch hinzu.
»Mal sehen«, sagte Haven.
Sie schloss die Augen und fühlte, wie die Wut in ihr brodelte. Sie drängte sie zurück und wartete darauf, Adams Fußschritte zu hören, die sich in Richtung des Tors bewegten. Er blieb noch eine Weile stehen – zu lange –, und Haven konnte seinen Blick auf ihrem Gesicht spüren. Als er endlich weg war, schlug sie die Augen auf, nur um festzustellen, dass sie noch immer beobachtet wurde.
KAPITEL 50
E in Mann stand direkt vor dem nördlichen Tor des Gramercy Parks; sein Gesicht war halb verdeckt durch eine Sonnenbrille. Seine Kleidung – marineblaue Jogginghose, Poloshirt und Laufschuhe von New Balance – war die eines Grauen. Er starrte Haven unverwandt an, doch seine Lippen bewegten sich, als führte er Selbstgespräche. Dann sah Haven, wie irgendetwas an seinem rechten Ohr in der Sonne aufblitzte, und ihr wurde klar, dass er ein Headset trug.
Haven dachte an Leahs Warnung und setzte sich in Bewegung. Sie durchquerte den Park und verließ ihn durch das Südtor. Dann eilte sie den Irving Place hinunter zur Neunzehnten Straße und schlüpfte um eine Ecke. Die Schulter an die raue Backsteinmauer eines Wohngebäudes gelehnt, kramte sie ihre Puderdose aus der Handtasche, um durch den Spiegel zum Gramercy Park zurückzuschauen. Sie wartete zwei quälend lange Minuten, aber der Mann tauchte nicht auf. Als Haven die Puderdose zuklappte, sah sie, dass die Gäste eines Straßencafés auf der anderen Straßenseite sie beobachteten. Ein paar fingen an zu kichern, als sie in Richtung Park Avenue South losrannte.
Es war Mittagszeit, und alle Taxis, die vorbeifuhren, waren besetzt. Haven schloss sich dem Menschenstrom an, der sich auf der Avenue in Richtung Norden bewegte, und warf in jedem Schaufenster, an dem sie vorbeikam, einen prüfenden Blick auf ihr Spiegelbild, um zu sehen, ob der Mann mit dem Headset ihr mittlerweile folgte. Kurz vor der Abzweigung zur Vierundzwanzigsten Straße verlangsamte sie ihr Tempo, als sie eine breite Fensterfront passierte, die zu einer Bankfiliale gehörte. Drinnen standen ein paar einzelne Kunden an einem langen Tisch direkt hinter der Scheibe. Die meisten waren dabei, Schecks auszustellen oder Einzahlformulare auszufüllen, aber einer von ihnen sah einfach nur auf die Straße hinaus. Ihre Blicke
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