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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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trafen sich für einen winzigen Moment. Das Einzige, woran Haven sich später erinnern würde, war sein Headset.
    Gerade als sie sich zwischen den wartenden Autos auf der Straße hindurchschlängelte, um so schnell wie möglich auf die andere Seite zu gelangen, sprang die Ampel auf Grün. Gestrandet auf der Verkehrsinsel in der Mitte, stand sie knöcheltief in einem Wacholderbusch, doch sie wandte den Blick kein einziges Mal von der Bank, damit sie es sofort bemerkte, falls der Mann herauskam. Das grelle Glitzern der Sonne auf den Fensterscheiben ließ dunkle Flecken vor ihren Augen tanzen, und die Autos rauschten so dicht, in kaum fünfzig Zentimetern Entfernung, an ihr vorbei, dass ihr schwindelig und übel wurde. Als die Ampel wieder rot wurde, verließ Haven die Verkehrsinsel und sprintete weiter Richtung Westen.
    Nach etwas mehr als einem Block landete sie auf der weiten Rasenfläche des Madison Square Park, der kaum Möglichkeiten bot, sich zu verstecken. Als Haven stehen blieb, um wieder zu Atem zu kommen, wurde ihr klar, dass sie hier vollkommen ungeschützt war. Um diese frühe Nachmittagszeit waren sogar die Parkbänke leer. Die meisten Parkbesucher hatten sich auf der Hundewiese versammelt, wo zwei Schäferhunde aufeinander losgegangen waren.
    Ein Mann in Shorts und Poloshirt joggte an ihr vorbei. An einem Brunnen blieb er stehen und stemmte einen Fuß auf den Rand. Als er sich bückte, um seinen Schnürsenkel zuzubinden, erkannte Haven die grauen Laufschuhe von New Balance und sah das Headset an seinem Ohr. Es war der Mann aus dem Gramercy Park, und er wartete ab, was sie als Nächstes tun würde. Haven fuhr herum und rannte in die Richtung, aus der sie gekommen war. Sie konnte gerade noch einer Kolonne Taxis ausweichen, die die Madison Avenue hinaufrasten, und folgte dann einer Frau im Hosenanzug durch die Tür eines Bürogebäudes, die in eine prunkvolle, bahnhofgroße Eingangshalle mit glitzernden Goldverzierungen an der Decke führte. Haven durchquerte die Halle, die ungefähr so lang schien wie der ganze Block, verließ das Gebäude durch eine Drehtür am anderen Ende und landete wieder auf der Park Avenue South. Dort bog sie rechts ab und verschwand an der Ecke Dreiundzwanzigste Straße und Park Avenue in einer Drogerie. Als sie vorsichtig über eins der Regale spähte, sah sie den Jogger in Richtung Süden vorbeihasten. Endlich in Sicherheit, ließ sie sich mitten im Shampoogang auf den Boden sinken und gab sich alle Mühe, sich nicht zu übergeben.
    Die Grauen hatten ihr vor dem Gramercy Park aufgelauert. Was wollten sie von ihr? Hatte Padma sie geschickt? In der nächsten Viertelstunde schlenderte Haven durch den Laden und stöberte durch Schlapphüte und billige Sonnenbrillen, während das Personal sie argwöhnisch beäugte. Bevor sie den Laden verließ, zog sie ihr T-Shirt aus, unter dem sie ein Tanktop trug, stopfte ihr Haar unter einen Jeanshut und setzte eine Sonnenbrille mit Schildpattmuster auf. Bemüht, keinen allzu gehetzten Eindruck zu machen, trat sie wieder auf die Straße und streckte die Hand aus, um ein Taxi anzuhalten. Erleichterung durchflutete sie, als einen halben Block weiter tatsächlich ein Wagen hielt, um einen Passagier abzusetzen. Doch während sie darauf wartete, dass der Geschäftsmann endlich seine Brieftasche fand, hielt neben ihr plötzlich ein schwarzes Auto. Die Beifahrertür wurde aufgerissen und ein bulliger Mann im schwarzen Anzug packte Haven und warf sie auf den Rücksitz wie ein wertloses Gepäckstück.
    Die Tür schlug hinter ihr zu. Haven versuchte hastig, sie wieder zu öffnen, aber der Griff bewegte sich keinen Millimeter. Verzweifelt hämmerte sie an die Trennscheibe hinter dem Fahrersitz und schrie um Hilfe. Doch der Fahrer beachtete sie nicht, und keiner von den Leuten draußen auf dem Bürgersteig blieb stehen. Die getönten Fensterscheiben waren so dick, dass niemand Haven schreien hörte. Während der Wagen die Avenue hinunterfuhr, durchwühlte Haven ihre Handtasche nach irgendetwas, das sie als Waffe benutzen konnte. Sie dachte daran, ihren Spiegel in rasiermesserscharfe Scherben zu zerbrechen oder ihren Kidnappern ihr Anti-Frizz-Haarspray in die Augen zu sprühen. Schließlich entschied sie sich für einen Kugelschreiber und schloss ihre Faust darum wie um einen Dolch.
    Mittlerweile fuhren sie nach Westen in Richtung des Hudson Rivers. Lagerhallen säumten die Straßen, und es waren nur wenige Fußgänger unterwegs. Auf der Einundzwanzigsten

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