Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
Gorilla gepackt, in ein Auto geworfen und zu Iain gebracht.«
»Verdammt. Aber wie hast du es geschafft, abzuhauen?«
»Sie haben mich gehen lassen. Hab mich am Union Square absetzen lassen.«
»Sie haben dich gehen lassen? Na, unter Kidnapping stell ich mir aber was anderes vor. Was hat Iain denn gesagt?«
»Er war sauer, weil ich mich nicht von der OG ferngehalten hab. Er meinte, wenn ich wollte, dass er am Leben bleibt, dürfte ich nie wieder da hingehen. Er behauptet, dass die Grauen mir gefolgt sind, um zu sehen, ob ich sie zu ihm führe.«
»Moment, jetzt komm ich nicht mehr mit«, sagte Beau. »Ich dachte, das wäre einer von seinen Jungs gewesen, der dich da auf der Straße eingesammelt hat.«
»Ganz genau! Wie viele Leute verfolgen mich eigentlich? Und warum will Iain, dass ich mich von der OG fernhalte, wenn er selber die ganze Zeit bei denen rumhängt? Ich hab in seinem Handy gesehen, dass er sich morgen mit Padma Singh zum Frühstück trifft.«
»Mit der Frau, die mal Rebecca Underwood war? Diejenige, die angeblich verantwortlich für die Korruption in der OG ist?« Beau schwieg einen Augenblick. »Hör mal, ich will ja nicht alles noch schlimmer machen, aber …«
»Aber was?«
»Ich komme gerade von deiner Mom. Hab mit ihr geredet, wie du wolltest, aber ich konnte leider nicht viel ausrichten. Deine Grandma hat Dr. Tidmore angerufen. Der ist anscheinend irgendwo da oben im Norden, um Freunde zu besuchen. Und jetzt will er nach New York kommen und dich zurück nach Tennessee bringen. Sie wollen, dass du ihn sofort anrufst.«
»Soll das ein Witz sein?«, kreischte Haven, woraufhin eine alte Dame am Ende des Ganges zusammenzuckte und eine Schachtel Mottenkugeln fallen ließ.
»Leider nicht. Imogene denkt anscheinend, du bist zur Oberdirne geworden oder so was. Angeblich ist deine Seele in Gefahr, und da helfen nur noch drastische Maßnahmen. Und deine Mom findet, dass du zu jung bist, um mit einem Jungen, den sie gar nicht kennt, Urlaub in Europa zu machen. Sie sagt, du sollst dich entscheiden: entweder Tidmore oder die Polizei.«
»Dann haben sie beide nicht mehr alle Tassen im Schrank. Lass sie ruhig die Polizei rufen, ich werde nämlich bestimmt nicht …«
»Wenn du mal drüber nachdenkst, Haven«, unterbrach Beau sie, »ist das vielleicht gar keine so üble Idee. Du weißt, ich bin auch nicht Tidmores größter Fan, aber es klingt wirklich, als säßest du da oben ziemlich im Schlamassel.«
»Du auch noch? Wahnsinn scheint echt ansteckend zu sein. Ich rufe auf keinen Fall Dr. Tidmore an.«
»Na schön. Dann komme ich eben selbst und hole dich.«
»Nein, das lässt du schön bleiben. Mich muss niemand retten, Beau. Außerdem, wenn du hier bist, wird alles nur noch komplizierter.«
»Du marschierst schnurstracks in dein eigenes Verderben.«
»Tu ich nicht. Ich hab einen Plan«, verkündete Haven.
»Der besteht aber hoffentlich nicht wieder bloß aus Schmusi-Schmusi mit deinem Kidnapper.«
»Hältst du mich für komplett bescheuert? So schnell gibt’s für mich kein Schmusi-Schmusi mehr, mit niemandem. Iain wohnt fürs Erste im Apartment seines Vaters. Also schlafe ich heute in meinem Haus.«
»Bitte wo ?«, fragte Beau.
»Ich muss los«, verabschiedete sich Haven. »Muss noch ein bisschen was einkaufen.«
KAPITEL 53
M iss! Miss!« Haven hatte kaum den Schlüssel aus der Tasche gekramt, als die Paparazzi vor dem Haus auch schon zu rufen begannen. Es war ein ziemlich bunt gemischter Haufen – schmerbäuchige Profis mit Kameras, die vermutlich mehr gekostet hatten als ihre Häuser, standen Schulter an Schulter mit aufgestylten Muskelprotzen. Ein paar hätten auch durchaus eine Zweitkarriere als Axtmörder oder Serienkiller verfolgen können. Nachdem sie eine Nacht lang das Haus belagert hatten, sahen die meisten Männer ziemlich erledigt aus, manche sogar regelrecht verwahrlost. Alle hatten sie einen Stoppelbart und dunkle Ringe unter den Augen. Sie machten den Eindruck, als gäbe es nichts, was sie nicht schon gesehen hätten – und zwar in den letzten vierundzwanzig Stunden.
Haven stellte ihren Eimer voll Putzzeug auf dem Kopfsteinpflaster ab und blickte in die Menge. »Was wollen Sie?«, fragte sie mit einem Akzent, den man keinem bestimmten Land zuordnen könnte.
»Wer sind Sie denn?«, rief einer der Männer. Keiner der Fotografen hatte Haven erkannt, die ihr wirres Haar zu einem strengen Knoten zurückgebunden hatte.
»Was glauben Sie , wer bin ich?« Haven zog
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