Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
Vom Netzwerk:
Gesicht abgewandt, seit sie die Piazza betreten hatte.
    »Es ist wunderschön.« Sie spürte, wie sie errötete.
    »Ja. Mir kommt alles so seltsam vertraut vor«, sagte der Mann. »Manchmal kommt es mir vor, als hätte ich schon einmal hier gelebt. Geht es Ihnen auch so?«
    »Doch, ein wenig«, gestand sie.
    »Und die Piazza Navona, vielleicht haben Sie die auch schon mal gesehen. Vielleicht in Ihren Träumen?«
    »Wer sind Sie?«, fragte Constance. »Woher wissen Sie das alles?«
    »Ich habe nach dir gesucht«, antwortete er. Plötzlich war sein Gesicht ganz nah, seine Lippen streiften ihre. Sie schloss die Augen.
    »Constance!«, gellte eine Stimme über die Piazza. »Gehen Sie weg von ihr, auf der Stelle!« Ihre Mutter eilte auf sie zu und schwang dabei ihren japanischen Sonnenschirm wie ein Schwert.
    »Jetzt musst du mich finden«, flüsterte Ethan und schob Constance ein Kärtchen in die Hand.
    Sie sah hinunter. Auf der Rückseite der Karte war das Bild einer silbernen Schlange zu sehen, die sich in den eigenen Schwanz biss.
    In den wenigen Sekunden, die Haven noch am Boden lag, nachdem sie wieder zu sich gekommen war, fühlte sie sich glücklicher als jemals zuvor. Noch immer den Geschmack von Ethans Lippen auf ihren, schloss sie die Augen, bevor der Dachboden sich wieder in ihr Blickfeld drängen konnte, und versuchte verzweifelt, in ihre Vision zurückzukehren. Als sie schließlich feststellen musste, dass sie endgültig wieder in der trostlosen Gegenwart angekommen war, erhob sie sich widerwillig und sah weiter die Zeichnungen durch, die ihr aus den Händen gefallen waren und jetzt rings um sie verteilt auf dem Boden lagen. Eine efeubewachsene Villa. Ein hübsches Mädchen mit dunklem Haar. Kurz blieb ihr Blick an einer Reihe kleiner Häuser in einer Straße mit Kopfsteinpflaster hängen. In der Ferne dahinter erhoben sich gigantische Hochhäuser.
    Mitten zwischen den Bildern steckte auch ein Zeitungsausschnitt. Haven drehte ihn um und stieß auf einen kurzen Artikel mit zwei dazugehörigen Fotos – eins von Ernest Moore und eins von Veronica Cabe.
    Zwei Menschen sind gestern bei einem Autounfall ums Leben gekommen, als ihr Wagen auf der Route 36 kurz hinter Johnson City von der Straße abkam. Der Fahrer, Ernest Moore aus Snope City, war sofort tot. Seine Beifahrerin, Veronica Cabe, starb am frühen Abend im Krankenhaus von Johnson City. Die Ursache des Unfalls konnte noch nicht geklärt werden.
    Mit dem Artikel in der Hand raffte Haven die Zeichnungen zusammen und hastete zu der Leiter, die nach unten führte. Immer zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte sie hinunter in Richtung Küche und fegte so schnell an ihrer Großmutter vorbei, dass dieser gar keine Zeit blieb, um mit ihr zu schimpfen. Völlig außer Atem erreichte Haven ihr Ziel. Ihre Mutter ließ vor Schreck den Löffel in den Topf mit Soße fallen, in dem sie gerade rührte, eine Hand erhoben, als wollte sie einen Angriff abwehren.
    »Was ist das?« Haven hielt ihrer Mutter das Stück Papier unter die Nase. Mae Moore starrte darauf, und alles Blut schien aus ihrem Gesicht zu weichen. »Was ist das?«, wiederholte Haven. Sie war rasend vor Wut, auch wenn sie gar nicht recht wusste, warum.
    »Ein Zeitungsausschnitt?«, murmelte ihre Mutter.
    »Stimmt. Genauer gesagt, ein Unfallbericht. Und weißt du auch, von welchem Unfall?«
    »Darf ich mal sehen?«, fragte Mae leise.
    »Was ist denn hier los?« Havens Großmutter stand plötzlich in der Küchentür.
    »Geh weg, Imogene«, fauchte Haven. »Das hier geht dich nichts an, verdammt noch mal!«
    »Untersteh dich, in meinem eigenen Haus so mit mir zu sprechen!«, blaffte Imogene zurück.
    »Sie hat recht, Mutter – das hier geht dich wirklich nichts an.« Als Mae von dem Zeitungsartikel aufsah, war ihr Blick klar und entschlossen. »Lass uns allein.«
    Imogene war völlig perplex. Es war das erste Mal seit Jahren, dass ihre Tochter es gewagt hatte, ihr zu widersprechen.
    »Bitte«, beharrte Mae. »Lass mich unter vier Augen mit Haven reden.«
    »Nun ja, wenn du darauf bestehst. Aber sag deiner Tochter, sie soll gefälligst ihre Zunge im Zaum halten«, schnaubte die alte Dame, bevor sie in ihr Wohnzimmer davonstolzierte.
    »Setz dich, Haven.« Mae deutete auf den Frühstückstisch unter dem Küchenfenster. »Ich denke, du bist jetzt alt genug. Also, was willst du wissen?«
    Unfähig, ihre Mutter anzusehen, schaute Haven stattdessen aus dem Fenster – auf die Berge, wo die Hornsträucher blühten

Weitere Kostenlose Bücher