Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
schrie Haven, bevor sie erkannte, dass es Beau war, der durch den Türspalt zu ihr hereinspähte. »Was machst du denn hier?«, rief sie, noch immer ein wenig zittrig nach dem Schreck.
»Deine Mom hat mich reingelassen.« Mit weit aufgerissenen Augen stand Beau in der Tür. Der ganze Fußboden von Havens Zimmer war mit Klatschmagazinen übersät, die sich alle in unterschiedlichen Stadien der Zerschnippelung befanden. »Mann, was ist denn hier los?«
»Komm rein!«, zischte Haven. »Und mach die Tür hinter dir zu!«
»Was soll denn das alles? Drehst du jetzt doch langsam durch?«, witzelte Beau.
»Ich hab was gefunden. Setz dich hin.« Als Beau sich neben ihr auf den Boden sinken ließ, legte Haven die Zeichnung von dem kleinen weißen Haus vor ihn und tippte mit dem Zeigefinger darauf. »Das hab ich gemalt, als ich acht Jahre alt war«, erklärte sie ihm.
»Ganz reizend«, entgegnete Beau. »Aber was hat das mit diesen ganzen Zeitschriften zu tun?«
»Ich zeig’s dir.« Haven griff hinter sich und holte eine Ausgabe des National Enquirer hervor, die sie beiseitegelegt hatte. »Mir ist eingefallen, dass ich das Haus neulich gesehen habe, als wir die Klatschblätter durchgegangen sind. Nur habe ich mich da so auf den Typen auf den Fotos konzentriert, dass ich gar nicht kapiert habe, wo er da eigentlich ist.« Sie deutete auf eines der Fotos auf der Seite. Es zeigte Iain Morrow, der eine rote Haustür aufschloss. Haven hielt ihre Zeichnung der Häuserreihe neben das Foto. Die Tür, das Kopfsteinpflaster, die Gebäude ringsum, die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen. »Das ist das Haus, in dem Constance gewohnt hat. Iain Morrow wohnt in meinem Haus.«
»Woher willst du wissen, ob er da wohnt?«, fragte Beau skeptisch.
»Wenn nicht, posiert er davor zumindest auffallend gerne für Fotos«, erwiderte Haven und reichte Beau sechs weitere Bilder, auf denen Iain Morrow das Haus betrat oder verließ. Auf jedem der Fotos hatte er ein anderes Outfit an, aber sein gedankenverlorener Gesichtsausdruck war immer derselbe.
»Okay. Das ist echt merkwürdig«, stimmte Beau ihr zu. »Wahrscheinlich sogar noch merkwürdiger als das, was ich dir zeigen wollte.«
»Du wolltest mir was zeigen?«, fragte Haven.
Beau lehnte sich zur Seite und zog eine zusammengerollte Ausgabe des Star -Magazins aus seiner Gesäßtasche. Auf der Titelseite prangte ein Foto von Iain Morrow. Die riesige Schlagzeile darunter lautete Mörder? .
»Ich hab heute Abend noch kurz beim Supermarkt gehalten«, erklärte Beau. »Die neuen Ausgaben waren gerade erschienen, also dachte ich, ich betreibe ein bisschen Recherchearbeit für dich.« Er blätterte durch die Zeitschrift, bis er die Titelstory fand. »Scheint, als hätten die rasenden Reporter vom Star -Magazin ein Model aufgespürt, mit dem Iain Morrow ein paarmal ausgegangen ist. Sie hat gesagt, es sei nie ernst zwischen den beiden geworden, weil sie sich sicher war, dass Iain in jemand anderen verliebt war. Sie meinte, egal, wo sie zusammen hingegangen sind, sie hätte immer das Gefühl gehabt, dass er nach dem anderen Mädchen Ausschau hielt.« Beau streckte Haven die Zeitschrift hin, aber sie nahm sie nicht. Sie wollte ja, aber sie konnte es sich einfach nicht eingestehen.
»Vielleicht war er ja in die Freundin von diesem Musiker verliebt«, mutmaßte Haven. »Das behaupten die von den Klatschmagazinen doch alle, oder? Dass er Jeremy Soundso ermordet hat, weil er auf seine Freundin scharf war?«
»Vielleicht. Oder Iain Morrow ist auf der Suche nach dir .«
Haven versuchte verzweifelt, das Gefühlschaos, das diese Bemerkung in ihr auslöste, in den Griff zu kriegen. »Dieses Interview beweist noch gar nichts«, entgegnete sie. »Vielleicht gibt es tatsächlich irgendeine Verbindung zwischen uns, aber das bedeutet noch lange nicht, dass Iain Morrow und ich so was wie Seelenverwandte sind.«
Beau starrte Haven an, als hätte er plötzlich den Verdacht, dass sie gegen einen Doppelgänger ausgetauscht worden war. »Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt? Ich dachte, du wärst davon überzeugt, dass Iain Morrow derjenige ist, den du finden musst.«
»Ich muss einfach vorsichtig sein, das ist alles«, entgegnete Haven und stapelte ein paar Zeitschriften aufeinander, nur um beschäftigt zu wirken. »Ich kann mich schließlich nicht in irgendein Hirngespinst verlieben.«
»Aber was ist mit diesem Haus, das du gemalt hast? Wie erklärst du dir denn das, und diesen ganzen anderen verrückten Kram, der
Weitere Kostenlose Bücher