Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman
passiert ist?«, wollte Beau wissen.
»Und wie erklärst du dir dann das hier?«, fragte Haven und hielt ihm einen neuen Stapel Bilder unter die Nase. Auf jedem war Iain Morrow mit einem anderen Mädchen im Arm zu sehen.
»Ich versteh nicht, was du meinst.«
»Meinst du, wenn Iain Morrow wirklich auf der Suche nach mir wäre, würde er ein Model nach dem anderen durchnudeln?«
Beau lachte. »Erwartest du etwa, dass ein Kerl von neunzehn Jahren wie ein Mönch lebt, bis er dich findet? Ist ja wirklich niedlich von dir, Haven, aber du scheinst echt keinen Schimmer zu haben, wie Männer ticken. Und woher willst du überhaupt wissen, dass Iain diese ganzen Mädels tatsächlich ›durchgenudelt‹ hat?«
»Ist mir total egal, was er mit denen getrieben hat«, entgegnete Haven trotzig. »Ich will nur nicht meine Zeit damit verschwenden, dem falschen Typen hinterherzulaufen. Bevor ich nicht irgendeinen stichhaltigen Beweis habe, dass wir füreinander bestimmt sind, gehe ich kein Risiko ein.«
»Was denn auf einmal für ein Risiko?«, fuhr Beau auf. »Erst bequatschst du mich so lange, bis ich dir glaube, dass du schon mal gelebt hast, und jetzt, wo ich ziemlich sicher bin, dass wir deine alte Flamme ausfindig gemacht haben, kriegst du plötzlich kalte Füße? Also da mach ich nicht mit. Ich werd schon irgendwie dafür sorgen, dass du mal mit ihm reden kannst.«
»Mit so ’nem reichen Fatzke, der unter Mordverdacht steht? Hast du sie noch alle?«
»Hast du vielleicht Angst?«
»Nein, hab ich nicht! Aber wie soll ich denn überhaupt an diesen Iain rankommen? Ich kann ihn ja wohl kaum mal eben anrufen. Außerdem hält mich Imogene bis auf Weiteres hier in Snope City gefangen. Kannst du mir mal sagen, wie ich es so nach New York schaffen soll? Und ich bin ja noch nicht mal sicher, ob ich meine Visionen noch unter Kontrolle habe. Was, wenn ich irgendwo mitten auf der Straße einfach umkippe?«
»Ich hab schon alles geplant.«
»Na klar .« Haven wünschte, Beau würde es endlich gut sein lassen. Es war so schon schwer genug, ihre Hoffnungen zu bändigen.
»Ich gehe nirgendwohin, bevor du mich nicht ausreden lässt.«
Haven sah ihm an, dass er es ernst meinte. »Na gut. Dann lass hören«, schnaubte sie.
»Okay, weißt du noch, dieser Brief, den du mir gezeigt hast – von deinem Vater –, in dem er schreibt, dass er glaubt, du seist wiedergeboren worden?«
»Ja …«, erwiderte Haven unwillig. »Natürlich weiß ich das noch.«
»Gut. Der war an eine gewisse Ouroboros-Gesellschaft adressiert. Ziemlich komischer Name, fand ich, darum hab ich mal ein bisschen im Internet recherchiert. Dabei hab ich rausgefunden, dass diese Gesellschaft Menschen hilft, die meinen, sie seien wiedergeboren worden. Und jetzt rat mal, wo die sitzen? In New York! Ich möchte wetten, wenn du denen eine Mail schreibst und ihnen deine Geschichte erzählst – dass du glaubst, jemanden gefunden zu haben, den du aus einem früheren Leben kennst –, dann laden die dich sofort ein und besorgen dir eine Unterkunft und alles. So was kommt denen da bestimmt nicht alle Tage unter. Und wenn du schon mal da oben bist, könnte es ja auch nicht schaden, wenn du unserem werten Mr Morrow mal einen kleinen Besuch abstattest, oder?«
»Na klar. Ich soll der Ouroboros-Gesellschaft also erzählen, dass der Typ, den ich aus meinem früheren Leben kenne, heute ein berühmter, steinreicher Krimineller ist? Das funktioniert bestimmt ganz prima. Die halten mich doch für vollkommen durchgeknallt. Warum sage ich bei der Gelegenheit nicht gleich auch noch, dass mein bester Freund Bill Gates ist?«
»Verdammt, Haven, stell dich doch nicht dümmer, als du bist. Den Teil lässt du eben weg. Du erzählst der Ouroboros-Gesellschaft nur, dass du eventuell jemanden in New York kennst, der deine Geschichte bestätigen kann.«
»Na gut, aber selbst wenn das klappt, wie soll ich denn bitte in ein Flugzeug nach New York hüpfen, wenn Imogene mich hier in Sicherheitsverwahrung hält? Die hätte mir doch schon die Polizei auf den Hals gehetzt, bevor ich auch nur in Maryland wäre.«
»Äh, und warum genau muss Imogene überhaupt davon in Kenntnis gesetzt werden? Erzähl ihr einfach, wir fahren ein paar Tage campen oder was weiß ich. Sie wird es nie erfahren. Ist ja nicht so, als könntest du dir eine kleine Reise nach New York nicht leisten, oder? Ich wette, du hast noch jeden Cent, den du jemals verdient hast, auf deinem Sparbuch. Und du weißt genauso gut wie ich,
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