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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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weißen Haar, der gestorben war und Ethan zu seinem Erben erklärt hatte. Haven sog erschrocken die Luft ein und schloss die Augen. Sie wusste, dass sie das Buch in die Kiste zurücklegen sollte. Sie durfte nicht riskieren, dass dieser Hinweis sie wieder zurück in die Vergangenheit zog. Nur ein kleiner Ausrutscher – eine einzige Vision im falschen Moment – und sie wäre ihrer Großmutter noch mehr ausgeliefert als sowieso schon. Doch der Lebensfunke, den sie in Eden Falls wiedergefunden hatte, hatte sich zu einem lodernden Feuer ausgebreitet, das unaufhaltsam brannte.
    Haven legte einen Finger als Lesezeichen zwischen die Seiten, klappte das Buch zu und studierte den Einband: Die Geschichte des Gramercy Park. Auf dem Schwarz-Weiß-Foto unter dem Titel war das geöffnete Tor eines schmiedeeisernen Zauns zu sehen. Dahinter lag ein Park in voller Frühlingsblüte, dessen Pfade von winzigen, hellen Blütenblättern bedeckt waren. Über die Baumkronen hinweg sah man die oberen Stockwerke einer Reihe von Villen. Eine davon war der Stammsitz der Ouroboros-Gesellschaft.
    Haven schlug das Buch wieder auf und las einen Absatz, der mit Bleistift unterstrichen war.
    Die Strickland-Villa wurde 1850 von dem Schiffsmagnaten Samuel Strickland erbaut, dessen Familie in den folgenden sieben Jahrzehnten am Südrand des Gramercy Park lebte. Im Jahr 1918 fielen die meisten Familienmitglieder der schrecklichen Grippeepidemie zum Opfer. Der einzige Überlebende war August Strickland, Samuels Enkel. Nachdem seine Frau und seine Kinder an der Grippe gestorben waren, wurde August Strickland regelrecht besessen von der Idee der Reinkarnation. 1923 gründete er die Ouroboros-Gesellschaft, eine Organisation, die sich der Arbeit mit Menschen widmete, die glaubten, schon einmal gelebt zu haben. Die OG hieß Menschen aus allen Gesellschaftsschichten in ihrem Kreis willkommen und war einer der wenigen Privatclubs ihrer Zeit, der auch Frauen als Mitglieder aufnahm.
    Besonders ein mysteriöser junger Mann profitierte von Stricklands Mildtätigkeit: Ethan Evans, den der Doktor aus bescheidenen Verhältnissen gerettet hatte. Die Mitglieder der OG gingen davon aus, dass Ethan Evans über außergewöhnliche Begabungen verfügte, und Strickland scheute keine Mühe, um diesen Glauben zu schüren. Da er selbst keine Familie mehr hatte, machte er seinen Schützling zum Alleinerben seines beträchtlichen Vermögens. Im Juni 1925 starb August Strickland ganz unerwartet. Ethan Evans erbte die Villa am Gramercy Park und wurde für kurze Zeit zum zehntreichsten Mann New Yorks.
    In der Gerüchteküche begann es sofort zu brodeln. Man argwöhnte, Ethan Evans sei verantwortlich für den Tod seines Mentors. Evans wies die Anschuldigungen energisch von sich und ging sogar so weit, die Strickland-Villa und das gesamte Vermögen der Ouroboros-Gesellschaft zu stiften. Evans starb bei einem Feuer, bevor er seinen Namen endgültig reinwaschen konnte.
    Bis heute ist die Villa der Stammsitz der Organisation, die August Strickland vor mehr als achtzig Jahren gründete.
    Havens Blick kehrte zu dem Foto auf dem Bucheinband zurück. Die efeubewachsene Villa im Hintergrund schien immer größer zu werden, bis sie sich direkt über ihr erhob. Sie spürte den glatten Marmorboden unter ihren Füßen, als sie die Stufen zum Eingang hochging, und schließlich den kalten Messingtürknauf in ihrer Hand.
    Sie drängte sich durch eine Menschenmenge. Die Männer trugen feierliche schwarze Anzüge, die Frauen schwarze Hüte und Kleider mit niedrig angesetzten Schärpen und Säumen, die ihre Knie umspielten. Alle, an denen sie vorbeikam, hatten rote Augen, und einige schnieften noch immer. Dr. Strickland war tot.
    Sie war auf der Suche nach Ethan. Die Gäste warteten darauf, dass Stricklands Erbe ein paar Worte sprach. Doch Ethan schien wie vom Erdboden verschluckt. Plötzlich hörte sie Stimmen aus Dr. Stricklands Büro, wo sich ein kleines Grüppchen versammelt hatte, um ihm die letzte Ehre zu erweisen.
    »Evans erbt also tatsächlich das gesamte Vermögen?«, fragte ein Mann.
    Constance blieb kurz vor der Tür stehen und trat einen Schritt zurück, um nicht gesehen zu werden.
    »Allerdings. Dieser Glückspilz!«, erwiderte ein zweiter Mann.
    »Also, ich hab gehört, dass Glück nicht viel damit zu tun hatte«, witzelte ein anderer.
    »Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen«, erklang eine schnippische Frauenstimme. Es war Rebecca Underwood. »Ethan und Dr. Strickland waren

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