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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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ein neues geben.«
    »Aber ich habe gar kein Feuer gesehen, Leah. Ich habe jemanden reden hören – einen Mann mit einer wunderbaren Stimme.«
    »Du darfst ihm nicht trauen«, warnte Leah. »Hör auf mich und verschwinde aus der Stadt, bevor es zu spät ist.«

KAPITEL 24
    N ach dem Gottesdienst fuhr Haven ein paar Stunden lang einfach nur ziellos durch die Gegend. Bergauf und bergab. Über Kies und Asphalt. Während der ganzen Fahrt begegneten ihr nicht mehr als fünf oder sechs Autos. Haven hatte die Fenster heruntergekurbelt, und durch das Surren und Rumpeln ihrer Reifen auf den unebenen Landstraßen wurde sie etwas ruhiger.
    Haven wusste, dass Leah recht hatte. Sie musste Snope City verlassen. Es war lächerlich, sich vor der Vergangenheit verstecken zu wollen. Die Visionen würden ganz sicher nicht eher aufhören, als sie herausgefunden hatte, was dahintersteckte. Und das konnte sie nur, wenn sie sich auf den Weg nach New York machte, bevor sie noch irgendwer davon abhielt. Doch allein der Gedanke machte Haven Angst. Wer war dieser Mann, den sie hatte flüstern hören? War er derjenige, der das Feuer gelegt hatte?
    Haven wünschte, sie könnte sich an mehr aus Constances Leben erinnern. Sie hatte das Gefühl, dass der Name des Mannes, dem sie nicht trauen durfte, irgendwo in einer dunklen Ecke ihres Gedächtnisses verborgen lag. Ihr Verstand sagte ihr, dass es Ethan sein könnte. Derjenige, den sie suchen musste. Und wenn das stimmte, würde die Reise nach New York für sie zur Falle werden.
    Haven brachte den Wagen an einem Stoppschild zum Stehen, wo sich zwei wie ausgestorben daliegende Straßen kreuzten. Das Zirpen der Grillen übertönte das Motorengeräusch, und Haven saß eine Weile bloß da und lauschte ihrem Gesang, während über ihr die Blätter rauschten. Schließlich trat sie wieder aufs Gas und bog in Richtung Snope City ab. Ihre Entscheidung war gefallen. Sobald sie zu Hause war, würde sie Beau anrufen und anfangen zu packen. Und wenn ihre Familie am nächsten Morgen aufwachte, wäre Haven längst weg.
    Es war kurz nach zehn Uhr, als Haven den Civic in die Auffahrt lenkte und den Motor abstellte. Sie hatte fast damit gerechnet, dass die Haustür offen stehen und eine wütende alte Dame sie auf der Schwelle erwarten würde. Doch der Cadillac war nicht da, und das Haus wirkte dunkel und verlassen. Noch nicht einmal die Verandalampe, die Imogene als letztes Bollwerk zwischen ihr und der gesamten Verbrecherwelt betrachtete, brannte. Haven fragte sich, wo ihre Mutter und Großmutter wohl steckten. Imogene blieb nach dem Gottesdienst oft noch ein bisschen länger in der Kirche, um sich mit Dr. Tidmore zu unterhalten, aber für gewöhnlich war sie spätestens um acht zu Hause und um halb zehn im Bett.
    »Hallo?«, rief Haven, als sie das Haus betrat. Sie bekam keine Antwort, bis auf das gedämpfte Knarren einer losen Bodendiele im ersten Stock. Haven hielt den Atem an, jeder einzelne ihrer Sinne war in Alarmbereitschaft. Sie kannte dieses Geräusch. Die knarrende Diele lag genau vor ihrer Zimmertür. Sie drückte auf den Lichtschalter in der Halle. Das Licht kam ihr ungewöhnlich schummrig vor – es schien kaum auszureichen, um die Treppe zu beleuchten. Der erste Stock des Hauses lag noch immer im Dunkeln. Haven stand wie erstarrt da und lauschte über das Klopfen ihres Herzens hinweg nach weiteren Geräuschen. Sie hörte nichts.
    Sie blickte zurück zu ihrem Auto in der Auffahrt und fragte sich, ob sie lieber wieder fahren sollte. Aber wo sollte sie hin? Um diese Zeit schlief die ganze Stadt schon – sogar die Tankstellen hatten geschlossen. Kurz dachte sie daran, die Polizei zu rufen, aber sie hätte die spöttischen Blicke der Beamten nicht ertragen, wenn sich herausstellte, dass sie sie wegen einer losen Bodendiele hergerufen hatte.
    Langsam fasste Haven wieder Mut und schlich vorsichtig durch das Erdgeschoss. Sie knipste das Licht in jedem einzelnen Zimmer an. In der Küche schnappte sie sich ein großes Fleischmesser, dann ging sie zurück zur Treppe und stieg in den dunklen ersten Stock hinauf. Auf jeder Stufe blieb sie kurz stehen und lauschte, bevor sie eine weitere hinaufstieg. Oben angekommen, tastete sie nach dem Lichtschalter für den Flur.
    Sie stieß eine Zimmertür nach der anderen auf und schaltete dann hastig das Licht ein. Im Gästezimmer und im Bad war niemand. Doch als sie an ihrem eigenen Zimmer ankam, war die Tür geschlossen. Sie zögerte einen Augenblick, dann trat sie

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