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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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einen Schritt vor und drehte vorsichtig den Türknauf. Sie atmete tief ein und hielt die Luft an, bevor sie die Tür mit einem Ruck öffnete. Während sie die Hand zum Lichtschalter hob, sah sie eine Gestalt, die von einem orangefarbenen Glühen erleuchtet wurde, das von ihrem Bett ausging.
    Sie wusste sofort, dass sie den Mann schon einmal gesehen hatte. Sein Gesicht war nichtssagend, seine Kleidung unauffällig. Sogar sein dunkles, seitlich gescheiteltes Haar wirkte eigenartig durchschnittlich. Etwa eine Sekunde stand er wie erstarrt da, dann stürmte er an Haven vorbei, stieß sie zur Seite, sodass ihr das Messer aus der Hand fiel, und rannte die Treppe hinunter.
    Haven verlor das Gleichgewicht und taumelte gegen den Türrahmen. Sie merkte noch, wie sie mit dem Kopf gegen den Türknauf schlug, bevor sie zu Boden sackte und gar nichts mehr spürte.
    Sie rief nach Ethan. Sie fühlte die Hitze auf ihrem Gesicht und den Schmerz in ihren Lungen. Plötzlich war Haven wieder wach und stellte fest, dass sie mit einer Seite ihres Gesichts flach auf dem Boden lag. Die andere Hälfte fühlte sich heiß an. Ihre Handtasche und das Fleischmesser waren unter ihr eingeklemmt, und als sie sich auf den Rücken rollte, sah sie, dass ihr Zimmer wie von Nebel erfüllt war. Sie konnte noch nicht einmal die Decke erkennen. Aus dem Augenwinkel nahm sie ein grelles Flackern wahr. Haven ließ den Kopf zur Seite sinken. Ihr Bett stand in Flammen und das Feuer züngelte an der Wand dahinter hoch. Noch immer benommen, musste sie hilflos zusehen, wie ein schmales Feuerband sich über den dicken Teppich schlängelte und das Bein ihres Schreibtisches hinaufkroch. Sie wusste, dass sie sterben würde, aber sie hatte keine Angst.
    Ihre Augen fielen zu und sie glitt in den Schlaf hinüber. Auf einmal war sie wieder in dem Zimmer, das ihr so vertraut war. Ethans Lippen lagen auf ihren, seine Arme waren um ihre Taille geschlungen und der Brandgeruch wurde immer stärker. Als er sie losließ, schien sein Blick irgendwie verändert. Er hob die Hand und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Wir werden uns bald wiedersehen«, versprach er, und sie glaubte ihm.
    Als sie das nächste Mal aufwachte, stand ihr Zimmer lichterloh in Flammen. Haven wusste, dass ihr nicht viel Zeit blieb, aber ihre Glieder schienen so schwer wie Marmorsäulen. Auf allen vieren kroch sie hinaus in den Flur. Schließlich gelang es ihr irgendwie, auf die Beine zu kommen, und da hörte sie ein einzelnes Husten. Es kam aus Imogenes Schlafzimmer.
    Ihre Großmutter lag im Bett und schlief. Eine Pillendose auf dem Nachttisch zeugte davon, dass Imogene beim Schäfchenzählen eine kleine Abkürzung genommen hatte.
    »Wach auf! Wo ist Mama?«, schrie Haven und rüttelte die alte Frau wach.
    »Hast du den Verstand verloren? Sie ist unterwegs und sucht nach dir!«, brachte Imogene krächzend heraus, bevor sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt wurde. »Was hast du getan, Haven Moore?«, rief sie anklagend, als sie merkte, dass der Raum voller Qualm war.
    Haven hielt sich nicht mit einer Antwort auf. Sie packte ihre Großmutter und schleppte sie über den Flur und die Treppe hinunter. Die alte Frau war erstaunlich leicht, als bestünde sie aus nichts als Bosheit und Bitterkeit.
    Als sie beide heil an der Haustür angekommen waren, wühlte Haven in ihrer Handtasche nach ihrem Handy und wählte hastig den Notruf. »Feuer. Im Snively-Haus«, keuchte sie und sank dann ohnmächtig in die Azaleensträucher.
    »Sieht aus, als hätte das Mädchen die alte Frau nach unten getragen.«
    Haven fühlte, wie sie hochgehoben wurde, und hörte Sirenen und aufgeregte Männerstimmen um sich herum.
    »O, Gott sei Dank. Sind sie verletzt? Haben sie Verbrennungen?« Mae Moores Stimme klang hysterisch.
    »Verbrennungen scheinen sie nicht abbekommen zu haben. Aber wahrscheinlich eine Rauchvergiftung. Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen.«
    »Das war deine Tochter, Mae«, hörte Haven ihre Großmutter keuchen. »Erzähl mir nicht, dass sie es nicht war.«
    Haven wurde wieder schwindelig, als sie auf einer Trage in einen Rettungswagen geladen wurde. Ihre Mutter stieg mit ein, sie hielt Havens Hand und weinte. Bevor sich die Türen schlossen, erhaschte Haven noch einen Blick auf die Menschenmenge, die sich trotz der späten Stunde hier eingefunden hatte. Hinter ihnen stand das Haus. Der Dachboden und das halbe obere Stockwerk waren verkohlt und qualmten.

KAPITEL 25
    H aven,

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