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Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman

Titel: Nichts ist endlich - Miller, K: Nichts ist endlich - The eternal ones - What if love refused to die: Jugendroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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wir genau wissen, dass die Bibel sie als Laster bezeichnet. Dinge, die Christus selbst der Ketzerei zurechnen würde. Homosexualität. Hellseherei. Wiedergeburt. Lasst Euch nicht in die Irre führen! Das alles ist Teufelswerk. Die Zeit ist gekommen, da wir den Harnisch Gottes anlegen und gegen die bösen Geister kämpfen müssen! Wir dürfen dem Satan keine Gnade zeigen. Wir müssen jene bestrafen, die seine Lügen verbreiten, und den Teufel verbannen, auf dass er uns kein Leid mehr antun kann.«
    Haven sah zu Mae hinüber, die das Gesicht in den Händen vergraben hatte. Imogene blickte starr zur Kanzel auf und sog die Weisheit des Pastors nur so in sich auf.
    »Ich weiß genau, wer hier der Teufel ist«, zischte Haven ihrer Großmutter zu. »Komm, Beau, wir gehen.« Hoch erhobenen Hauptes marschierten sie aus der Kirche, während die Stimme des Pastors das Geflüster, das sich in den Bänken ringsum erhob, kaum noch zu übertönen vermochte.
    Haven brach das schockierte Schweigen, kurz bevor sie und Beau in die Auffahrt der Deckers einbogen.
    »Du solltest mitkommen.«
    »Nach New York?«, fragte Beau, als hätten sie noch nie zuvor über das Thema gesprochen.
    Haven verstand immer noch nicht, warum er so zögerte. »Warum denn nicht? Willst du etwa für den Rest deines Lebens in Snope City versauern und dir diesen Mist anhören? Komm mit oder geh zum Zirkus oder meinetwegen auch zur Navy, wenn es das ist, was du willst. Aber tu verdammt noch mal irgendwas! Die wollen dich hier nicht, es gibt überhaupt keinen Grund für dich, hierzubleiben.«
    Beaus Kiefer waren fest aufeinandergepresst, seine Miene war ausdruckslos. »Ich hab’s dir doch schon erklärt, Haven. Ich kann meinen Dad nicht allein lassen. Er braucht mich.«
    »Warum denn? Ist ja nicht so, als hätte er überhaupt keine Gliedmaßen mehr. Du musst irgendwann auch mal dein eigenes Leben leben.«
    »Wir haben alle unser Päckchen zu tragen«, erwiderte er.
    »Klar, aber nur so zum Spaß sollte man keins mit sich rumschleppen. Ich weiß, für dich ist das vielleicht schwer zu akzeptieren, aber das Überleben deines Vaters hängt nicht einzig und allein von dir ab. Er muss die Vergangenheit hinter sich lassen. Eine Freundin finden. Sich hin und wieder mal selbst sein Essen kochen. Aber das kann er alles nicht, wenn du ihn wie einen Krüppel behandelst.«
    »Bist du auf einmal blind geworden, oder was?« Beau verlor plötzlich die Beherrschung, und seine Stimme wurde mit jeder Silbe lauter. »Er ist ein Krüppel!«
    »Guck dir mein Kleid an. Guck doch!«, verlangte Haven. »Noch vor einem Jahr hätte er mir nie im Leben was von deiner Mutter geliehen. Damals hätte er uns wahrscheinlich erschossen, wenn er uns an ihrem Schrank erwischt hätte. Dein Dad ist bereit, weiterzumachen, Beau.«
    »Warum hör ich mir das überhaupt an? Erst werde ich beschuldigt, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und die ganze Stadt zu verderben, und jetzt erzählst du mir, dass ich das Leben meines Vaters ruiniere. Diese ganze ach so gut gemeinte Fürsorglichkeit geht mir langsam echt auf die Nerven!«
    »Ich glaube, du hast einfach Angst.«
    »Und ich glaube, du solltest dich um deinen eigenen Kram kümmern«, fauchte Beau zurück.
    »Ich glaube, du benutzt deinen Dad nur als Vorwand, weil du nicht weißt, was du mit deinem Leben anfangen sollst. Und ich finde, das ist nicht fair von dir.«
    »Und ich finde, du solltest jetzt wirklich mal die Klappe halten, Haven!« Beau stellte den Motor ab und sprang aus dem Wagen. Er stapfte davon, doch nach ein paar Metern machte er wieder kehrt und steckte den Kopf durch das offene Fenster des Pick-ups. »Du hast echt Nerven, hier mit guten Ratschlägen um dich zu werfen, Haven Moore. Nur weil dein Leben total verkorkst ist, gilt das nicht automatisch auch für meins. Vielleicht solltest du erst mal versuchen, deine eigenen Probleme in den Griff zu kriegen, bevor du dich in meine einmischst.«
    »Ich mische mich nicht …«, begann Haven zu widersprechen, aber Beau war schon wieder weg.
    »Ihr seid aber früh wieder da! Wie kommt’s?«, fragte Ben Decker, der gerade aus seinem Schlafzimmer kam, als Haven ins Haus trat. Doch bevor sie antworten konnte, drehten sie sich beide zu Beau um, der schon komplett umgezogen war und jetzt zur Hintertür hinausging. »Wo willst du denn hin?«, rief Ben seinem Sohn hinterher.
    »Spazieren.« Beau ließ die Fliegengittertür hinter sich zuknallen und verschwand im Wald hinter dem Farmhaus.
    »Der hat ja

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