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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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dieser Seite scheint alles unbeschädigt. 
       „Was um alles in der Welt…“, grummelt McNeely als er sich neben mir in die Aufrechte bringt.
       Ich hab keinen Kopf um ihm Beachtung zu schenken und drehe ich mich erneut in Richtung der Hangars. Sie sind verschwunden. Weg! Das ganze Areal… alles was ich dort noch ausmachen kann, ist eine unendlich weite Steppe. Wo vorher noch ein ausgewachsener Militärflughafen, die breiten, asphaltierten Start- und Landebahnen waren, befindet sich nun eine staubige Sandpiste und einige dunkelgrüne, längliche Holzbaracken. Auf einer davon steht in großen Lettern; FAB
       Erregt, irritiert und verunsichert werfe ich mich herum.
       „Hey! Robert…“
       Ich benötige den Bruchteil einer Sekunde um ihn schräg hinter Kyobpa zu entdecken. Er befreit sich gerade geduldig vom Staub und wirft mir nur einen kurzen, aber prüfenden Blick zu.
       „Hast du das…“, stammle ich, „ha…hast du? Verdammt, ich meine…!“
       „Ja! Holy Moly. Muss ’ne gigantische Windböe gewesen sein.“
       „Nein!“, werde ich ungeduldig und wende mich händeringend an McNeely und Reynolds.
       „Habt ihr das gesehen? Habt ihr…“
       Aufgeregt laufe ich auf die Männer zu und deute mit allem was ich bewegen kann wild auf den Flugplatz.
       Beide schauen mich unverständlich an.
       „Seht ihr es denn nicht?“, werde ich zornig.
       Robert kommt auf mich zu, will den alten Mann beruhigen.
       „So schlimm war’s nun auch wieder nicht, Brian. Wir sollten endlich zusehen, den Tank voll zu machen und dann hier verschwinden! Sonst alles klar?“, schaut er mir tief in die Augen.
       Ich geb’s auf. Frustriert lass ich alle Viere hängen und schüttle den Kopf. Kann das Ganze noch nicht sicher deuten – weiß aber, dass es irgendeine Bedeutung haben muss.
       „Wir werden heute sowieso nicht mehr von hier wegkommen.“, wirft Billy in den Raum.
       „Erstens wird das Wetter immer schlechter…“, wobei er auf das mittlerweile fast durchgängige Wetterleuchten am Horizont deutet, „…und zweitens ist es zu dunkel.“
       „Wieso zu dunkel?“, protestiert Robert. „Wir haben Navigationsinstrumente!“
       „Kein Problem. Wenn Sie sich in schwarzer Nacht, auf zweitausend Fuß einen Sichtflug zutrauen, bitte! Sie gehört Ihnen.“
       Während Robert noch versucht, das Gehörte zu verarbeiten, legt Reynolds ein breites Grinsen auf. McNeely dreht sich um, klopft seinem Partner auf den Arm und deutet damit an, ihm zu folgen.
       „Auf geht’s! Lass uns mal sehen, ob wir noch etwas JP4 finden.“
       Robert schaut den beiden hinterher und wendet sich dann an den Tibeter. „Komm mit! Wir sollten ein Auge auf die Zwei werfen…“

Di. 16. August 2016  20:48 Uhr
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    Minus 001 Tag : 19 Stunden : 12 Minuten : 08 Sekunden
     
     
     
     
    W ährend die Jungs nach Sprit suchen, habe ich mich in die Kabine des Seahawk zurückgezogen. Draußen herrscht erschreckende Dunkelheit und gäbe es nicht dieses Wetterleuchten - dass verrückte aufzucken eigenartiger Lichter - so könnte man die Hand vor Augen nicht erkennen. Ich muss mich endlich sammeln. Konzentrieren und analysieren. Eines ist mir klar geworden, schon heute früh im ODC. Die Teilchenphysik ist am Ziel - am Ende. Und das sieht völlig anders aus, als wir Physiker es uns die ganzen Jahre vorgerechnet, ausgemalt haben. Andererseits, dass was ich heute gesehen hab, kann nicht sein.
       Es kann einfach nicht sein!
       Vor allem…, was ist mit Kyobpa in der Fahndungshalle geschehen? Direkt vor meinen Augen! Was vorhin, mit den Gebäuden? Dieses auflösen…, transformieren, verschwinden…, ich kann es nicht beschreiben. Wundersame Halluzinationen?
       Konzentrieren, Brian!
       Gut, heute Morgen noch hatte ich einen konkreten Verdacht. Doch schon als ich ihn zu Papier brachte, war ich mir dabei nicht mehr hundertprozentig sicher. Schließlich widerspräche dieser Gedanke allem, was ich in achtundvierzig Jahren gelernt und erlebt hätte, meinem kompletten Weltbild. Robert muss mir unbedingt diesen Kodex noch mal erklären. Glaube gestern Nacht etwas rausgehört zu haben? Womöglich hilft das weiter.
      
    Apropos Robert…, wo bleiben die Kerle eigentlich? 
       Während ich die schwere Tür aufschiebe und den Kopf rausstreck, kriecht starker Kerosingeruch in meine Nase. Die Luft ist mit Benzin getränkt. Hat die Maschine womöglich was abbekommen?

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