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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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Natur der ewigen Dinge, mein lieber Demokrit .
       Da ist nichts!
       Ja, wir können deine verhexten kleinen Teilchen mittlerweile mittels komplizierter Instrumente messen und sogar auf diesem Bildschirm hochauflösend darstellen, in Farbe und Dreidimensional! Doch all diese Teilchen, wie sie auch immer heißen mögen, sind vereinfacht gesagt, heiße Luft!
       Das Licht brennt, aber es ist niemand Zuhause.
     
    Von rechts unten nach links oben…
       Alle hier rechnen an diesem einen Phänomen. Tausende kluger Köpfe messen, kalkulieren, schätzen und sinnieren  von morgens bis abends - und brennen dabei durch - nicht wahr, Guido?
       Von rechts unten nach links oben…
       Bist du das fehlende Glied? Bist du der schwarze Schatten hinter diesem Vorhang, der uns Gewissheit geben könnte, dass dort tatsächlich jemand wohnt? Wieso kommst du dann aus einer Richtung, die niemand von dir erwartet? Wieso passt du in keines unserer Muster? Wer bist du?
       Wer bist du, verdammt nochmal! 
       Verzweifelt öffne ich mein Email-Postfach, in der Hoffnung, einen weiteren Hinweis geschenkt zu kriegen. Leer. Keine neuen Nachrichten. Wäre ja auch zu schön gewesen. Plötzlich ertönt ein Klingeln. Hab’ ich ‘ne falsche Taste gedrückt oder unbeabsichtigt eine dieser Routinen ausgelöst? Für den Moment hellwach, entdecke ich auf dem Monitor ein blinkendes Lautsprecherzeichen;
       Incomming call!
       Greife nach meiner Maus und klicke drauf.
       „Hallo Mister Barron! Freut mich Sie noch anzutreffen. Fleißig wie immer, was?“
       „Hallo?!“, antworte ich und versuche dabei herauszufinden, wem diese Stimme gehört. Kommt mir bekannt vor…
       „Hier ist Lorenz Barkley. Sie erinnern sich noch an mich?“
       Ja, natürlich!
       Der geschniegelte Typ aus der Mensa.
       „Selbstverständlich!“, antworte ich. „Wie geht es Ihnen, Mister Barkley?“
       „Genau dasselbe wollte ich Sie fragen. Haben Sie sich schon ein wenig eingelebt?“
       „Denke schon, danke der Nachfrage… Was kann ich für Sie tun?“
       „Nun, Mister Barron. Wie soll ich sagen. Natürlich wissen wir, sie alle vor eine schwere Aufgabe gestellt zu haben. Doch es scheint so, als ob die Berechnungen nicht aufgehen wollen, würden Sie mir dabei zustimmen?“
       „Absolut! Aber trotzdem ist da was, soviel ist sicher.“
       „Schon, aber…, nachdem selbst Sie, so wie es sich im Moment darstellt, keine wirkliche Erklärung zu finden scheinen…,“ druckst er herum. „Ich will ehrlich zu Ihnen sein, Brian. Bevor wir uns alle in irgendetwas verrennen, sollten wir das Ergebnis des AT mit dem CS vergleichen. Sie sind mit dem CS vertraut?“
       „Weitgehend.“, antworte ich.
       Was er mir sagen will, ist wohl folgendes. Unsere Analysen basieren bislang auf einer Milliarde Kollisionen pro Sekunde, was natürlich erschreckend viel ist! Jede einzelne dieser Kollisionen erzeugt Spuren, ähnlich derer, die ich seit Tagen aufzugliedern versuche. Eine Milliarde Kollisionen pro Sekunde bedeuten, dass die in einer Kollision produzierten Teilchen sich noch durch das Detektorsystem bewegen, wenn bereits die nächste Kollision erfolgt. Das Ganze ist natürlich nur mithilfe unserer Detektoren zu messen, vor allem aber einzuschätzen. So ein Detektor übernimmt nicht nur die Aufgabe, erzeugte Spuren zu rekonstruieren - sondern im ersten Schritt - die wirklich interessanten Zusammenstöße überhaupt erst mal rauszusuchen und die uninteressanten wegzuwerfen. Wir können dies unmöglich manuell machen. Das wäre nämlich so, als wolle man die berühmte Stecknadel in mehreren Millionen Heuhaufen finden.
       Ein kompliziertes Analyseverfahren nimmt uns diese Arbeit ab. So kommt es auch, dass wir uns derzeit mit diesem Fahndungsprotokoll beschäftigen und keinem der Milliarden anderen. Das vorliegende Protokoll ist derartig ungewöhnlich, dass unser System es ausgewählt oder besser, vorgeschlagen hat es einer näheren Betrachtung zu unterziehen.
      Allerdings verfügt die EINAI-Anlage nicht nur über einen dieser Detektoren. Außer dem AT-Detektor gibt es, im Zusammenhang mit unserem Experiment, nämlich noch den CS-Detektor . Er erledigt im Prinzip ähnliche Aufgaben wie AT, ist aber anders optimiert. Beiden Detektoren ist es so möglich, ihre Ergebnisse wechselseitig zu überprüfen. Der CS besteht sogar aus mehreren verschiedenen Subdetektoren, die hintereinander geschaltet sind und damit noch effizientere

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