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Nichts

Nichts

Titel: Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Louis
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Ergebnisse bringen.
      
    „Dann wissen Sie auch, dass wir an ihm Wartungsarbeiten durchgeführt hatten. Sind erst gestern mit dem Funktionscheck des CS fertig geworden…, nach unendlichen fünf Monaten.“
       „Nein! Höre ich zum ersten mal.“, mein ich vorlaut und irritiere Barkley dadurch ein wenig, wie’s scheint. „Hatte das was mit den Überprüfungen im Zusammenhang mit dem TT zu tun?“
       „Äh…, nein. Ganz und gar nicht. Aber es hat was mit Ihrem Aufenthalt hier zu tun!“
      
    Jäh setze ich mich aufrecht hin, wobei mir erst jetzt auffällt, das Videobild nicht freigegeben zu haben. Da Barkley sich daran aber offenbar nicht groß stört, soll’s mir recht sein.
       Was hat er eben gesagt?
       „Entschuldigung? Mit was bitte?“
       „Na ja, wir wussten, dass Anfang August ein besonderes Datum sein würde. Und da wir halbwegs im Zeitplan liegen, haben wir Ihren Freund gebeten dafür zu sorgen, dass Sie rechtzeitig hier seien können.“
       „Ich dachte, es geht um dieses Tau-Neutrino, das wie aus dem Nichts auftaucht und das sich niemand erklären kann…“
       „Ja, schon.“
       Ich spüre förmlich, wie er versucht, die passenden Worte zu finden. „Das ist schon richtig. Aber wir haben vor der Wartung des CS mehrere Kollisionsergebnisse des AT nachgeprüft…“
       „Und?“
       „Noch ein weiteres Teilchen entdeckt. Eines, dass der CS nicht rekonstruiert. Warum auch immer, wir wissen es nicht!“
       „Was für eins?“, frage ich bestimmt.
       „Wissen wir nicht! Was wir jetzt brauchen, Brian, ist jemand, der die Kollisionen am AT leitet. Jemand mit ihrer exzellenten Erfahrung. Das war immerhin Ihr Fachbereich am Fermilab, richtig?“
       „Wieso höre ich davon zum ersten Mal? Weder George noch Hawkins haben mir davon erzählt. Beide sitzen immerhin im EHC… da sollten Kollisionen, egal in welchem Detektor auch immer, nicht an ihnen vorübergehen…“, wobei mir ein nettes Wortspiel einfällt, welches ich sofort loswerden muss.
       „ Spurlos vorübergehen, um beim Thema zu bleiben!“
       „Deren Abteilung war mit ’nem anderen Problem beschäftigt! Wir dachten zunächst, es handle sich um eine Störung des TT. So ging die Sache ein wenig unter…, was uns im ersten Moment gar nicht so unangenehm war!“
       Ich bin sprachlos! Was soll dieses ganze Theater? Befinden wir uns hier in einer seriösen Forschungseinrichtung oder in einem Tollhaus?
       Lehne mich in meinen Stuhl zurück und drehe ihn langsam, gemächlich im Kreis.
       Vorbei!
       Es ist vorbei mit der Rettung der Menschheit! So werden wir nicht weiterkommen, niemals. So funktioniert Wissenschaft nicht.
       Betrachte erneut all die Forscher in ihren farbigen Scrubs wie sie um mich herumkreisen und fange an, sie sämtlich zu bemitleiden.
       „Brian?“, ruft Barkley zaghaft.
       „Alles in Ordnung bei Ihnen?“
       Ich lasse ihn noch ein wenig zappeln. Meine Entscheidung ist jedoch gefallen – es ist Schluss. Für mich ist an dieser Stelle Schluss - mal sehen, wie er drauf reagiert.
       „Lorenz!?“
       „Oh… dachte schon, die Leitung wäre zusammengebrochen…“
       „Lorenz, wir müssen uns unterhalten!“
       „Genau deshalb rufe ich Sie an?“
       „Nein, nicht jetzt und nicht so! Ich muss Sie sehen – wir müssen uns treffen… So schnell wie möglich. Am besten gleich!“
       „Hätte ich vorgeschlagen. Aber 'jetzt gleich' geht leider nicht. Stecke mitten in einem Meeting der Administration. Hab’ Sie in einer kurzen Unterbrechung nur eben mal angerufen. Geht gleich weiter und da kann ich mich nicht ausklinken…“, wiegelt er gekonnt ab, glaube ihm kein Wort.
       „…aber wie wär’s morgen Vormittag?“  
       „Okay!“, bestätige ich enttäuscht. „Um neun Uhr in Ihrem Büro?“
       „Sie wissen, wo mein Büro ist?“, stutzt er.
       „Nicht wirklich, aber Sie sagen’s mir bestimmt.“
       „Nein…, mein Büro ist…, lassen Sie uns…“, denkt er nach. „Lassen Sie uns vor Ihrem Wohnkomplex auf dem Sonnen-Boulevard treffen, okay?“
       „In Ordnung.“

Sa. 13. August 2016  22:28 Uhr
    - 0000000:00:004:17:31:09
    Minus 004 Tage : 22 Stunden : 29 Minuten : 09 Sekunden
     
     
     
     
    W ar das nicht der Typ von heute Mittag?“, stoßt mich George an, als wir fassungslos auf der Promenade stehen – bei einem kleinen Abendspaziergang etwas Luft schnappen wollten und jetzt durch das Gedränge

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