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Nick aus der Flasche 3

Nick aus der Flasche 3

Titel: Nick aus der Flasche 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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sie nicht überleben. Aber ihre Nähe bedeutete den Tod für ihn. Was konnte es Schlimmeres geben …
    Woodsburgh war eine grüne Ortschaft mit idyllischen Einfamilienhäusern, in dessen Zentrum sich dichter besiedeltes Gebiet befand. Dort schien ihr Ziel zu liegen, denn der Helikopter flog tiefer.
    Der erste Hubschrauber befand sich bereits auf dem Dach eines mehrstöckigen Hauses, und Julie erkannte aus der Luft, wie Nick auf einer Trage in das Gebäude gebracht wurde. Erst danach landeten sie.
    *
    Zehn Minuten später stand sie in einem separaten Raum, durch eine dicke, magische verstärkte Scheibe von Nick getrennt. Er lag in einem Krankenbett und starrte apathisch in ihre Richtung. Julie konnte über eine Sprechanlage mit den anderen im Raum kommunizieren. Connor blieb bei ihr und hielt sie im Arm, während Ginger und drei Männer in weißen Kitteln um Nick herumwuselten.
    »Sie heften ihm Elektroden an und verbinden ihn mit einem mobilen EEG-Gerät. Kein Grund zur Beunruhigung«, erklärte ihr Connor, weil die vielen Kabel, das nervtötende Piepen und die Kurven auf dem Monitor Julie Angst einjagten.
    Lavender wollte die Umwandlung zuerst bei Nick ausprobieren, da er im Sterben lag. Er hatte gerade sein Einverständnis gegeben und gesagt: »Falls es nicht klappt, musste niemand umsonst sterben.«
    Diese Worte hätten ihr beinahe das Herz zerrissen.
    Auf einem fahrbaren Tischchen befanden sich seltsame Dinge wie verschiedene Gefäße und Fläschchen – darin waren wohl die Zutaten für den Zauber. Nicks orientalische Flasche stand ebenfalls darauf.
    »Okay«, hörte Julie Ginger sagen. »Wir benutzen die Gegenmittel der verwendeten Zutaten in genau derselben Dosierung und Reihenfolge.« Sie ging zu dem Wägelchen und strich sich eine lange Strähne hinters Ohr. »Drei Tropfen der Tollkirsche werden neutralisiert durch das Gift der Hornisse. Harry …« Sie schaute zu einem kleinen dicken Mann mit Brille. »Bitte kümmere du dich darum, ebenso um ein Gramm vom roten Fingerhut, getrocknet und zerrieben – hier nutzen wir als Antidot drei Gramm von der Tollkirsche.«
    Julie verstand nicht, wie man erst das Gift der Tollkirsche mit Hornissengift aufheben konnte, wenn man es dann wieder brauchte. Aber sie vertraute darauf, dass die Magier wussten, was sie zu tun hatten.
    »Statt Mondstein nehmen wir einen Splitter – genau 0,1 Gramm – Sonnenstein. Um das Silbernitrat zu neutralisieren verwenden wir am besten Goldstaub.« Ginger hob die Brauen. »Was meinst du, Harry?«
    Der Mann nickte. »Ein halbes Gramm Goldstaub.« Er schob seine Brille auf der Nase nach oben, während er hektisch mit Gläsern, Pipetten und einer Waage hantierte.
    Plötzlich schaute Ginger sie durch die Sicherheitsscheibe an. »Und wir brauchen drei Tropfen vom Blut der Herrin.«
    Julie nickte. Sie würde auch drei Liter spenden, wenn das Nick heilte.
    In ihrem kahlen Zimmer ging die Tür auf und ein anderer, jüngerer Arzt trat ihr mit einer Spritze entgegen. Julie bekam kaum mit, wie er ihr an der Armbeuge Blut abnahm und Connor sie erneut umarmte. Sie hielt den Blick weiterhin auf Nick gerichtet, der sie immer noch anstarrte. Er war noch bei Bewusstsein, aber seine Lider fielen ständig zu.
    »Okay, wir wären so weit!« Ginger öffnete den Verschluss von Nicks Flasche. Anscheinend mussten die Zutaten dort hineingegeben werden. »Wo ist der Umkehrspruch?«
    Harry reichte ihr einen Zettel, den sie neben die Flasche legte.
    »Halt«, hörte sie schwach Nicks Stimme und alle Blicke richteten sich auf ihn. »Dein letzter Wunsch, Julie, du musst ihn mir jetzt sagen.« Mit dem bleichen Gesicht und den Schatten um den Augen sah er wie ein Zombie aus.
    Sie betätigte die Sprechanlage, damit er sie verstand. »Du bist viel zu schwach.«
    »Bitte, ich muss ihn wissen!«
    »Ich wünsche mir nur«, sagte sie unter Tränen und konnte dabei kaum sprechen, »dass du so bleibst wie du bist, aber ein ganz normaler junger Mann sein wirst.«
    Nick schloss die Lider, sein Gesicht entspannte sich.
    »Nick? Hörst du?« Sie legte ihre Hände an das kühle Glas und lehnte die Stirn dagegen. »Nick?«
    »Wir können nicht länger warten!« Ginger wandte sich an Harry. »Du gibst die Zutaten in der richtigen Reihenfolge in die Flasche, während ich den Zauber aufsage.«
    Harry trat dich zu ihr und sie begann zu sprechen: »Vade veneficus, vade bannus, vade carmen …«
    Julie hörte kaum zu, sondern hielt den Blick starr auf Nick gerichtet. Er zuckte jedes Mal,

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