Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nick aus der Flasche 3

Nick aus der Flasche 3

Titel: Nick aus der Flasche 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
Vom Netzwerk:
bleiben, damit er seinen Bruder wahrnahm. Widerwillig hielt er ihn fest.
    »Timmy«, sagte Josh und streckte die Hand nach ihm aus, doch er fasste durch ihn hindurch. Hastig zog er den Arm zurück.
    Der kleine Blondschopf grinste. »Du redest endlich mit mir?«
    »Ich …« Er wischte sich mit dem Unterarm über die Lider. »Ich hab dich nie gehört, obwohl ich oft dachte, du würdest in der Nähe sein.«
    Timmy senkte den Blick. »Ich bin also wirklich tot?«
    »Ja«, erwiderte Josh erstickt.
    »Warum?«
    »Du bist im Pool ertrunken.«
    Timmy stapfte mit dem Fuß auf. »Dad hat mich doch rausgezogen!«
    »Da hast du nicht mehr geatmet.« Zitternd holte Josh Luft. »Es tut mir so leid, ich hätte nicht mit dir nach draußen gehen sollen.«
    Ob Josh deshalb Schuldgefühle hatte? Er sah sehr zerknirscht aus und wischte sich ständig über die Augen.
    »Kannst du mir verzeihen, Timmy? Ich wollte nicht, dass du stirbst.« Josh schluchzte laut auf. »Bist du böse auf mich?«
    »Das war doch nicht deine Schuld.« Erneut flog Wasser aus dem blonden Schopf, als Timmy ihn schüttelte. »Der blöde Ball ist in den Pool gehüpft, weil ich so schlecht geschossen habe.«
    Plötzlich tauchte hinter dem Jungen eine schwebende goldglühende Kugel auf, die größer und größer wurde. Nick kannte dies bereits von Emma. Das war der Strudel, der die Geister ins Jenseits brachte.
    Josh zuckte zusammen, aber als eine alte Frau am Ende des Tunnels sichtbar wurde, lächelte er. »Dort ist Granny.«
    »Granny?« Timmy drehte sich um und schaute in den Wirbel. »Hallo, Granny!« Lachend winkte er ihr. »Warum ist es dort so hell? Wo ist sie, Josh?«
    Mit hochgezogenen Brauen schaute er kurz auf Nick, bevor er sagte: »Im Paradies.«
    »Paradies, cool!«, rief der Kleine. »Ist das so wie das Schlaraffenland?«
    »Das weiß ich nicht, doch du kannst es ja herausfinden.«
    »Ein Abenteuer!« Timmy hüpfte auf und ab. »Kommst du mit?«
    Erneut wischte sich Josh über das Gesicht. »Noch nicht, aber später. Das verspreche ich dir.«
    »Geh zu deiner Oma, sie wird sich jetzt um dich kümmern«, sagte Nick.
    Der Kleine winkte ihnen. »Bis dann, Josh! Auf Wiedersehen, Flaschengeist!«
    »Mach’s gut, Timmy«, murmelte Josh und starrte so lange auf den Strudel, bis er verschwunden war.
    Sofort ließ Nick ihn los. Sie kamen auf die Beine, Josh schwankte leicht.
    »Wow«, sagte Josh. »Da-danke, dass ich … dass du mir die Chance ermöglicht hast, mich von meinem Bruder zu verabschieden.«
    Casanova schien auf einmal wie verändert. Wo war das arrogante Arschloch hin?
    »Machen wir einen Deal«, sagte Nick vorsichtig. »Ich lösche dein Gedächtnis nicht, wenn du niemandem verrätst, was ich bin.«
    Beschwichtigend hob er die Hände. »Ich schwöre dir, ich schweige wie ein Grab.«
    »Und du wirst dir eine angemessene Entschuldigung für Martin ausdenken.«
    Josh nickte eifrig.
    »Okay.« Sie besiegelten den Schwur mit einem Handschlag. Dann wollte Nick die Toilette verlassen, doch Josh trat vor die Tür und räusperte sich.
    »Hast du mich gestern beobachtet, als ich dort hinten …« Er schielte zu den Kabinen und Nick unterbrach ihn. »Ja, ich habe alles mitbekommen. Wieso machst du so einen Mist?«
    »Ich schwöre, ich werde nie wieder Drogen verchecken.« Er senkte den Kopf. »Also hatte sich der Ast wirklich durch deinen Körper gebohrt und ich hab dich klein gesehen?«
    »Hm.«
    »Krass.« Tief atmete er ein und sagte leise: »Es war scheiße von mir, dass ich weggelaufen bin, als du so schwer verletzt warst, aber ich war so geschockt und hatte sofort an Timmy denken müssen und wie hilflos ich damals war. Ich hab mir immer die Schuld an seinem Tod gegeben.«
    »Und deine Eltern?«
    »Sie haben es nie gesagt, doch ich habe das Gefühl, dass sie mich dafür verantwortlich machen.« Zu Nicks Überraschung begann Josh freizügig zu erzählen. »Nach Timmys Tod sind wir bald umgezogen, hierher, in ein Haus ohne Pool. Mein Vater stürzte sich in Arbeit, meine Mutter ertränkte ihren Kummer in Alkohol und beachtete mich kaum mehr. Sie sind seit Timmys Tod nicht mehr dieselben. Und egal was ich tat, wie sehr ich mich anstrengte, ich erlangte nie ihre volle Aufmerksamkeit. Also begann ich Scheiße zu bauen, um ihnen zu zeigen, dass ich existiere. Das hatte nur zur Folge, dass sie mir alle Extras gestrichen haben. Als ich dann nicht mal ein Auto bekam, fing ich an zu dealen, damit ich mir das alles leisten konnte. Aber ich schwöre, ich hab den

Weitere Kostenlose Bücher