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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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ihr nicht antworten. Zu seiner Erleichterung ermahnte Mr. Haystings die Klasse und sagte, sie solle den Neuen in der Pause ausfragen, und endlich kehrte Ruhe ein.
    In der nächsten Stunde war Chemie an der Reihe. Nick wanderte mit Julie in einen anderen Raum, der anstatt eines Pultes einen gefliesten Tisch mit einem Schutzglas davor besaß. Der Lehrer Mr. Clarks, ein älterer Herr mit Glatze und stattlichem Bauch, wusste ebenfalls sofort über ihn Bescheid und Nick freute sich, dass alles reibungslos ablief.
    Julie musste ihr Referat aufsagen und machte es ausgezeichnet. Ihr Strahlen im Gesicht, als sie die Bestnote erhielt, erwärmte ihn von innen und entlockte auch ihm ein breites Grinsen. Nick wollte nichts mehr, als ihr Freude zu bereiten. Sie hatte schon so viel für ihn getan, da musste er noch einiges tun, um das wettzumachen.
    Die Stunde lief so normal ab, dass er sich überhaupt nicht mehr wie ein Flaschengeist fühlte. Er machte sich Notizen, bis ihm die Finger schmerzten, so schnell schrieb er, und saugte jedes Wort des Lehrers in sich auf. Einzig unangenehm waren Joshs dunkle Blicke in seinem Nacken, die er weitgehend ignorierte. Sollte der Kerl Julie noch mal Ärger bereiten, würde er sich auf etwas gefasst machen dürfen.

    *

    In der Pause, als sie sich in der Kantine Essen holten, wollten drei der Cheerleader-Mädels bei ihnen am Tisch sitzen, darunter auch Lisa, aber Julie und Martin verscheuchten sie. »Lasst ihn doch erst mal was essen«, motzte Julie und warf ihnen so lange tödliche Blicke zu, bis sie sich an einen anderen Tisch setzten. »Mann, die tun ja, als ob du ein Star bist.«
    Martin grinste breit und stellte das Tablett neben seines. »Für mich ist er einer.«
    Nick grinste zurück und schob sich die Gabel in den Mund. Es gab irgendeine Gemüsepampe und ein undefinierbares Stück Fleisch, dazu Vanillepudding. Das Essen schmeckte fad, kein Vergleich zu Mrs. Reynolds Gerichten, dennoch genoss er jeden Bissen, das Klappern von Geschirr, die verschiedenen Essensgerüche und das Stimmengewirr.
    Julie stocherte auf ihrem Teller herum, wobei sie Nick nie aus den Augen ließ. »Hast du eigentlich im Unterricht gedingst? Es waren plötzlich alle mal so still.«
    Nick schüttelte den Kopf. »Ich war ganz brav.«
    »Mach dir nicht ins Hemd, Jul«, sagte Martin. »Die Schule steht noch.«
    Grinsend zuckte Nick mit den Schultern. »Ich weiß auch nicht, was sie immer hat.«
    Jetzt musste sie auch lächeln. »Ist klar, dass ihr Männer wieder zusammenhaltet.«
    Flüsternd wandte Martin sich an ihn. »Schade, dass du mir nicht auch einen Wunsch erfüllen könntest.« Verträumt schaute er zu einem dunkelhaarigen jungen Mann, der an einem weiter entfernten Tisch saß und ihm verstohlene Blicke zuwarf. »Evan …«
    »Liebeszauber sind eh tabu«, sagte Julie leise. »Frag den Typen doch einfach mal, ob ihr nach Schulschluss was unternehmen wollt. Wenn du immer nur an mir klebst oder Nick anlächelst, wird das nie was.«
    Nick musterte den braunhaarigen Jungen unauffällig. Ob Martin in ihn verschossen war? Martin schienen ja einige Kerle zu gefallen.
    Wehmütig erinnerte er sich an seine Schulzeit, als irgendwie jeder in jeden verliebt gewesen war. Nick vermisste diese Zeit, den Sommer der Liebe, die rockigen Songs … und Emma.
    »Vielleicht frag ich ihn später, wenn Josh nichts mitbekommt«, erwiderte Martin und schlürfte seine Cola.
    Casanova, der nur zwei Tische weiter saß, ließ sie tatsächlich nie aus den Augen und tuschelte mit demselben Jungen wie auf der Party: Chris.
    Die Mädchengruppe flüsterte ebenfalls, und nachdem sie gegessen hatten, kamen sie wieder zu ihnen.
    »Hi«, sagte eine Brünette mit ziemlich großer Oberweite. »Ich bin Angie.«
    Ah ja, das Busenwunder. Nick hatte sie auch auf der Party gesehen. »Hi«, erwiderte er grinsend, da sie ihm ihre Trompeten genau vors Gesicht hielt. Sollte ihn das anmachen? Da irrte sie sich gewaltig. Von Mädchen, die sich so freizügig präsentierten, hielt er sich lieber fern. Ihre Vorzüge waren klasse, keine Frage, aber Angie schien sie jedem zu zeigen.
    Er warf einen kurzen Blick auf Julie. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich erneut verfinstert. War sie eifersüchtig? Das musste sie nicht sein, doch es gefiel ihm irgendwie.
    »Hast du Lust, mit uns in der Freistunde abzuhängen ?«, fragte Angie.
    »Da wollten wir eigentlich Hausaufgaben machen«, warf Julie ein.
    Tatsächlich?
    Angie ließ nicht locker. »Vielleicht magst du heute

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