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Nick aus der Flasche

Nick aus der Flasche

Titel: Nick aus der Flasche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Davis
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Nachmittag mit uns zum Eisessen gehen?«
    »Und danach wollen wir ans Meer«, sagte Lisa. »Kommt doch mit.« Sie schenkte Julie einen unsicheren Blick.
    »Mal sehen«, meinte sie. »Wir haben eigentlich schon was vor.«
    Hatten sie nicht, aber Nick widersprach ihr nicht. Julie war zwar nicht Solomon, doch so viele Freiheiten sollte er sich vielleicht nicht herausnehmen, wenn er weiterhin wollte, dass es ihm so gutging. Im Moment sonnte er sich darin, dass so viele Mädels auf ihn abfuhren. Sie lächelten ihn an, bewunderten ihn, berührten ihn ab und zu an der Schulter – und das schenkte ihm so viel Lebensenergie, dass er sich fühlte wie kurz vor dem Zerplatzen.

    ***

    Sportstunde. Und Julie durfte nicht mitmachen. Blödes Sprunggelenk, es hatte ihr so vieles vermasselt.
    Wobei … vielleicht hatte es doch etwas Gutes. Ohne diesen Unfall wäre sie immer noch mit Josh zusammen. Jetzt, wo sie sein wahres Gesicht kannte, sah er plötzlich nicht mehr so sexy aus, war weniger charmant und konnte ihr, außer seinem blöden Auto, nicht wirklich etwas bieten. Sollte er sich ruhig Angelica angeln – die beiden passten optimal zusammen.
    Julie hatte beschlossen, den Jungs beim Basketball spielen zuzuschauen, und beeilte sich über den Rasen zu kommen, um einen günstigen Platz auf der Tribüne zu ergattern, am besten einen im Schatten. Die Basketballgruppe spielte im Freien, da die Cheerleaderinnen neben dem Feld für das große Abschlussspiel trainierten und die Jungs auch heute anfeuern würden.
    Ihr Herz schlug schneller, als sie Nick erkannte, der wie die anderen ein Trikot trug. Ein blaues, dazu eine Shorts in derselben Farbe. Er hatte sich also eine Position in Joshs Team ergattert. Oh weh, ob das gutgehen würde?
    Josh warf ihm tödliche Blicke zu, während Nick sich mit dem Trainer unterhielt, einem stämmigen Mann mit italienischen Wurzeln und schütternem Haar. Seine sportlichsten Zeiten hatte er bereits hinter sich, doch als Trainer sollte er spitze sein. Josh hielt viel auf Mr. Scorsese.
    Ob Nick schon mal Basketball gespielt hatte?
    Missmutig hockte sie sich auf einen Platz in der Mitte der kleinen Tribüne, von wo aus sie eine gute Sicht hatte, und starrte nach unten auf das Feld, das Kinn auf ihre Hände gestützt. Sie war fast die einzige Zuschauerin und wünschte sich sogar Martin an ihre Seite, damit sie über die dummen Hühner lästern konnte, die Nick weiterhin anhimmelten. Martin hätte auch beinahe sein Lacrosse-Training sausen lassen, nur um Nick zuzusehen.
    Wirkten Flaschengeister auf alle anziehend? Julie spürte einen Stachel der Eifersucht, der sich in ihre Brust bohrte. Sie kam sich ausgeschlossener vor denn je, doch sie gönnte Nick, dass er herzlich aufgenommen worden war. Immerhin war das nicht selbstverständlich. Außerdem war das Schuljahr bald vorbei und dann hätte sie ihn wieder für sich.
    Der Trainer ging mit ihm zum Korb und ließ sich ein paar Würfe vorführen.
    Julie hielt jedes Mal die Luft an, aber die Bälle verfehlten nie das Ziel, selbst, als Nick von der Mitte des Feldes aus warf und er dabei immer zu ihr schaute. Der Ball schlingerte, und Nick schnippte hinter seinem Rücken – sie hatte es genau gesehen! Der Ball korrigierte seine Bahn und traf den Korb.
    Oh, er mogelte! Obwohl er ihr versprochen hatte, nicht zu zaubern. Zähneknirschend musste sie zugeben, dass er eine gute Figur machte und dank seiner Größe gut ins Team passte. Und nur weil er so glücklich wirkte, verzieh sie ihm seine Schummelei.
    Die Cheerleaderinnen jubelten und feuerten ihn an, was ihm sichtlich gefiel, denn das Grinsen reichte ihm fast bis zu den Ohren. Oh ja, Nick, der Tortured Hero. Der neue Mädchenschwarm an der Tottenville High. Er lachte und amüsierte sich prächtig. Es machte fast den Anschein, als wollte er Emma zwanghaft vergessen, so ungeniert, wie er mit einigen Mädchen flirtete.
    Julie schnaubte. Sie wünschte, sie könnte auch mit den Cheerleader-Mädels herumspringen und zeigen, was sie konnte. Ein bisschen vor Nick angeben. Sie war wirklich gut gewesen!
    Es hatte ihr gefallen, wie stolz er sie angesehen hatte, als sie das Chemiereferat fehlerfrei vorgetragen hatte. Auch jetzt warf er ihr ständig Blicke zu oder winkte ihr, aber von hier oben war sie machtlos. Besonders Lisa, diese falsche Schlange, tatschte ihn ständig an, wenn er sich am Spielfeldrand aufhielt.
    »Hey, Pfoten weg von meinem Flaschengeist!«, wollte sie am liebsten rufen, biss sich jedoch auf die Zunge.

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