Nick Stone - 01 - Ferngesteuert
oder in einem der Zimmer im Obergeschoß von irgendeinem
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Schweinehund festgehalten wurden, der sie mit einer Waffe bedrohte.
Ich ging langsam durch die Küche und sperrte die Tür zur Garage ab. Ich wollte nicht das gesamte Erdgeschoß absuchen, um dann zu erleben, daß die Jungs hinter meinem Rücken hereinkamen.
Ich war jetzt verdammt nervös. Waren Marsha und die Kinder noch im Haus, oder hatten sie flüchten können?
Ich konnte nicht einfach abhauen. Die Scheißkerle, die Kev das angetan hatten, waren zu allem imstande. Ich spürte, wie meine Magennerven sich verkrampften. Was zum Teufel würde ich oben vorfinden?
Ich ging wieder in die Diele hinaus. Meine Pistole zielte dabei auf die Treppe, die ich jetzt vor mir hatte.
Das letzte Zimmer im Erdgeschoß, das ich noch nicht abgesucht hatte, war Kevs Arbeitszimmer. Ich legte ein Ohr an die Tür, um zu horchen. Als nichts zu hören war, stieß ich langsam die Tür auf und trat über die Schwelle.
Der Raum war klein, gerade groß genug für ein paar Aktenschränke, einen Schreibtisch und einen Bürostuhl.
Das Wandregal gegenüber dem Schreibtisch war voller Bücher und gerahmter Photos, die Kev bei allen
möglichen Sportarten zeigten. Das alles lag jetzt auf dem Fußboden; auch sämtliche Papiere aus den
Aktenschränken waren herausgerissen und auf dem
Boden verstreut. Nur Kevs PC war nicht demoliert. Aber der Monitor, auf dem noch jetzt ein Bildschirmschoner der British Army lief, den ich Kev einmal aus Witz geschickt hatte, lag umgeworfen auf der Tischplatte.
Drucker und Scanner standen neben dem Schreibtisch auf 74
dem Fußboden, aber dort war schon immer ihr Platz gewesen.
Ich ging wieder hinaus, um die Treppe zu begutachten.
Sie konnte schwierig werden, denn sie führte zu einem Absatz auf halber Höhe hinauf, ging in entgegengesetzter Richtung weiter und erreichte dann den ersten Stock. Das bedeutete, daß ich eine Art Schlangenmensch spielen mußte, um heil dort hinaufzukommen. Weil ich meine Bewegungen nicht ankündigen wollte, schaltete ich vorher das Laservisier aus.
Ich setzte einen Fuß auf die untere Stufe und begann meinen Aufstieg. Zum Glück war die Treppe mit einem dicken Läufer belegt, der alle Geräusche dämpfte.
Trotzdem war ich bei jeder Stufe auf ein Knarren gefaßt, trat jeweils nur ganz innen auf und bewegte mich
langsam und präzise.
Sobald ich den Treppenabsatz in Augenhöhe hatte,
richtete ich die Pistole nach oben, stützte mich mit der linken Hand an der Wand ab und stieg, rückwärtsgehend, Schritt für Schritt weiter.
Auf jeder Stufe machte ich eine Pause, um zu horchen, bevor ich mich wieder bewegte.
Ich war ganz allein und hatte nur dreizehn Schuß zur Verfügung – bestenfalls vierzehn, wenn zur Patrone in der Kammer ein volles Magazin im Griff kam. Die
anderen Jungs konnten halbautomatische Waffen haben, vielleicht sogar Maschinenpistolen. Falls sie welche hatten und mir dort oben auflauerten, war ich erledigt.
Die Waschmaschine tobte im letzten Schleudergang.
Aus dem Küchenradio kam noch immer Softrock. Das
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waren die einzigen Geräusche.
Mein Adrenalinspiegel mußte unglaublich hoch sein.
Trotz der Klimaanlage war ich in Schweiß gebadet. Die salzige Flüssigkeit lief mir in die Augen; ich mußte sie mit der linken Hand nacheinander trockenwischen.
Vor mir hatte ich das Kinderzimmer. Ich erinnerte mich an Kojenbetten und eine Pocahontas gewidmete Devotionaliensammlung: T-Shirts und Plakate,
Bettwäsche und sogar eine Puppe, die irgendwas von Farben sang, wenn man auf eine Stelle zwischen ihren Schulterblättern drückte.
Ich blieb stehen und machte mich auf das Schlimmste gefaßt.
Dann griff ich nach dem Türknopf und begann das
Kinderzimmer zu inspizieren. Nichts. Niemand.
Heute war das Zimmer ausnahmsweise einmal
aufgeräumt. Auf den Betten lagen Berge von Teddybären und Spielsachen. Pocahontas war offenbar noch immer die Favoritin, aber Toy Story hatte mächtig aufgeholt.
Ich ging langsam wieder auf den Flur hinaus, den ich als neuen Raum behandelte, weil ich nicht wußte, was dort in der letzten Minute passiert sein mochte.
Dann bewegte ich mich mit dem Rücken zur Wand
und schußbereiter Pistole auf die nächste
Schlafzimmertür zu, beobachtete nach allen Seiten und überlegte mir dabei ständig: Was ist, wenn? Was tust du, wenn sie vor dir in der Tür auftauchen? Was ist, wenn?
… Was ist, wenn?
Als ich mich Kevs und Marshas Zimmer näherte, sah ich die Tür einen Spalt
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