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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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du möglichst gleich kommen? Ich bin gerade dabei, eine neue Sache ins Rollen zu bringen, und wüßte gern, was du davon hältst. Die wird dir gefallen!«
    »Kein Problem, Kumpel. Ich nehme mir hier im Hotel einen Leihwagen und fahre zu euch raus.«
    »Marsha kocht bestimmt was besonders Gutes. Ich
    sag’s ihr, wenn sie mit den Kindern heimkommt. Du kannst mit uns essen und dann in aller Ruhe zum
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    Flughafen fahren. Du wirst staunen, wenn du siehst, woran ich gerade arbeite. Deine Freunde jenseits des Wassers sind fleißig gewesen.«
    »Ich kann’s kaum mehr erwarten.«
    »Nick, noch was anderes …«
    »Was denn, Kumpel?«
    »Du schuldest Aida ein Geschenk. Du hast ihren
    Geburtstag wieder vergessen, Dummkopf.«

    Während ich auf dem Freeway nach Westen unterwegs war, fragte ich mich, worüber Kev wohl mit mir reden wollte. Freunde jenseits des Wassers? Soviel ich wußte, hatte Kev beruflich nichts mit der PIRA zu tun. Er arbeitete bei der DEA, nicht bei der CIA oder irgendeiner Organisation zur Terrorismusbekämpfung. Außerdem
    wußte ich, daß er heutzutage überwiegend am
    Schreibtisch arbeitete. Ich vermutete, daß er
    wahrscheinlich nur einige Hintergrundinformationen brauchte.
    Dann dachte ich wieder an Slack Pat und nahm mir
    vor, Kev zu fragen, ob er die jetzige Adresse des Arschlosen hatte.
    Ich fuhr auf der Interstate in Richtung Flughafen weiter. Tyson’s Corner hieß die Ausfahrt, die ich nehmen mußte; eigentlich war es die davor, deren Namen ich mir aber nie merken konnte. Sobald ich die Schnellstraße verließ, hätte ich irgendwo im grünen Surrey auf dem Lande sein können. Auf beiden Straßenseiten standen große Einfamilienhäuser – fast ausnahmslos mit einem siebensitzigen Van in der Einfahrt und einem
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    Basketballring an der Garagenwand.
    Ich vertraute auf meinen Orientierungssinn und fand tatsächlich den Hunting Bear Path, die Wohnstraße, an der Kevs Haus lag. Ich fuhr ungefähr eine Viertelmeile weiter bis zu einigen Läden – hauptsächlich
    Lebensmittelgeschäfte, Boutiquen und ein Laden, in dem es Duftkerzen und parfümierte Seifen gab – an einem kleinen Platz mit reichlich Parkflächen. Dort kaufte ich für Aida und Kelly Pralinen, die Marsha sie nicht essen lassen würde, und ein paar weitere Geschenke.
    Gegenüber den Läden lag ein bisher unerschlossenes Grundstück, das offenbar demnächst bebaut werden
    sollte. Zwischen den Planierraupen, die bereits den Humus abgetragen hatten, standen zwei Bürocontainer, hinter denen große Mengen Stahlträger und anderes Baumaterial lagerten.
    Rechts voraus konnte ich zwischen großen
    Einfamilienhäusern gerade noch die Rückseite von Kevs und Marshas »Deluxe Colonial« erkennen. Als ich das Haus dann fast erreicht hatte, sah ich den Daihatsu-Kleinbus, mit dem Marsha ihre Töchter in die Schule fuhr, in der Einfahrt stehen. Innen an der Heckscheibe war ein großer, wuscheliger Garfield befestigt. Kevs Dienstwagen, ein mit Antennen gespickter Caprice
    Classic – ein abgrundtief häßlicher Wagen, den nur staatliche Dienststellen kauften –, war nirgends zu sehen.
    Aber Kev hatte ihn meistens in der Garage stehen, damit niemand auf die Idee kam, ihm die Antennen
    abzubrechen.
    Ich freute mich darauf, die Browns wiederzusehen, 66
    obwohl ich schon jetzt wußte, daß ich abends erschöpfter sein würde als die beiden lebhaften Mädchen. Ich
    erreichte die Einfahrt und bog von der Straße ab.
    Vor dem Haus wartete niemand. Da die Häuser
    ziemlich weit voneinander entfernt waren, sah ich auch keine Nachbarn, aber das wunderte mich nicht –
    werktags sind die von Pendlern bewohnten Außenbezirke Washingtons oft wie ausgestorben.
    Ich machte mich auf den üblichen Empfang gefaßt,
    denn ich wußte, daß ich überfallen werden würde, sobald ich ausstieg. Die Mädchen würden aus dem Haus
    gestürmt kommen, während Kev und Marsha ihnen etwas langsamer folgten. Ich tat immer so, als sei mir das nicht recht, aber in Wirklichkeit genoß ich den
    Begrüßungsjubel. Die Mädchen würden wissen, daß ich ihnen Geschenke mitgebracht hatte. Für Aida hatte ich eine kleine Tweetie-Pie-Uhr gekauft, und Kelly sollte drei Bände mit Horrorstorys aus der Reihe Goosebumps bekommen. Daß ich Aidas Geburtstag vergessen hatte, würde ich überhaupt nicht erwähnen, denn ich hoffte, daß sie nicht mehr daran denken würde.
    Ich stieg aus und ging zur Haustür. Noch immer kein Überfall. So weit, so gut.
    Die Haustür stand einen Spalt weit offen.

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