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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy NcNab
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hatten einige Fahrzeuge hinter uns, die jedoch aus anderen Straßen gekommen waren. Trotzdem war das
    keine Garantie dafür, daß wir nicht verfolgt wurden.
    Ich sah zu Pat hinüber. Er hatte seine 9-mm-Pistole unter den rechten Oberschenkel gesteckt, und im
    Fußraum vor seinem Sitz lag eine 9-mm-MP5K- wegen ihrer kompakten Größe und hohen Feuergeschwindigkeit 283
    eine ausgezeichnete Waffe für Einsätze aus fahrenden Autos heraus, aber für diesen Job eigentlich fast zu aufwendig. Er hatte ein Doppelmagazin mit sechzig Schuß angesteckt.
    »Wieso, zum Teufel, hast du diese Flak mitgebracht?«
    fragte ich.
    Pat zuckte mit den Schultern. »Mir hat nicht gefallen, was du über deinen neuen Freund Luther erzählt hast. Ich möchte nicht, daß er und seine Kumpels mich zu einem kleinen Schwatz einladen.«
    »Du solltest auf die rechte Fahrspur wechseln und trotzdem links abbiegen«, schlug ich vor. »Mal sehen, ob wir doch unerwünschte Begleiter haben.«
    Hinter uns fuhren drei Wagen. Form und Anordnung
    von Autoscheinwerfern tragen viel dazu bei, ein
    Fahrzeug zu identifizieren, sobald es nahe genug heran ist. Hat man nach mehrmaligem Abbiegen noch immer dieselben Fahrzeugumrisse hinter sich, wird’s allmählich Zeit, sich Sorgen zu machen.
    Pat setzte den Blinker und ordnete sich rechts ein. Die anderen Wagen schienen geradeaus weiterfahren oder wie wir rechts abbiegen zu wollen; die linke Abbiegespur blieb leer. Im letzten Augenblick blinkte Pat links und wechselte dabei die Fahrspur – kein hektisches Manöver, das aggressiv wirken und bei den anderen Fahrern einen Wutanfall auslösen konnte, sondern nur ein plötzlicher Sinneswandel.
    Wir mußten alle an der Ampel halten. Dabei sah ich mir die Insassen der anderen Wagen genauer an. Auf den ersten Blick nur Paare oder junge Leute, die ohne 284
    bestimmtes Ziel unterwegs zu sein schienen. Aber das würde sich zeigen, falls wir sie wiedersahen.
    Als die Ampel auf Grün schaltete, bogen wir links ab.
    Keiner der anderen Wagen folgte uns.
    Pat mußte anscheinend etwas loswerden. »Deine
    Anweisungen sind Scheiße gewesen. Du hast gesagt, daß da drei Gebäude stehen, aber in Wirklichkeit sind’s vier.
    Bloß gut, daß ich aufgepaßt habe.« Er erwartete ein Lob von mir.
    »Ich habe selbst nicht gewußt, wie viele es genau sind.
    Das Taxi ist zu schnell gefahren. Und du weißt, wie schlecht ich zählen kann.«
    Wir fuhren die Straße entlang, ohne ein bestimmtes Ziel zu haben. »Hör zu, ich hab’ mir die Sache überlegt«, sagte Pat. »Soll ich als deine Nummer zwei
    mitkommen?«
    Das wäre gut gewesen. Zu zweit ließ sich die Sache schneller erledigen, und falls wir in die Scheiße gerieten, hätten wir einander mit doppelter Feuerkraft
    Rückendeckung geben können. Aber ich entschied mich gegen sein Angebot. Pat verkörperte gegenwärtig meine einzige Verbindung zur Außenwelt.
    »Kommt nicht in Frage. Ich weiß noch zu gut, was
    letztesmal passiert ist.«
    Wir lachten beide. »Du meinst die Sache mit der
    gestohlenen Autobombe?« fragte er.
    Die PIRA hatte in einem Versteck eine
    gebrauchsfertige Autobombe liegen, die in zwei Tagen eingesetzt werden sollte. Sie bestand aus zwei
    Kilogramm Plastiksprengstoff mit einem Parkuhr-Alarm 285
    als Zeitzünder. Diese am Schlüssselring getragenen Wecker, die Autofahrer an ihre abgelaufene Parkuhr erinnern sollten, waren das PIRA-Spielzeug des Monats.
    Pat und ich fuhren in die Sozialsiedlung Shantello, eine Hochburg der Nationalisten in Derry, und drangen dort in eines der kleinen Reihenhäuser ein. Das
    Bombenversteck war ein abgedecktes Loch im
    Küchenfußboden, über dem der Gasherd stand. Wir
    klauten die Sprengladung, und Pat transportierte sie in einer alten Sporttasche ab.
    Unser Wagen stand vor dem kleinen Einkaufs- und
    Sozialzentrum. Wir brauchten nur noch dorthin
    zurückzugehen, quer durch die Stadt zu fahren und die Bombe im Wohngebiet Creggan unter dem Auto eines
    führenden INLA-Manns anzubringen. Sie würde entdeckt und als PIRA-Bombe identifiziert werden – dafür würden wir sorgen –, was erbitterte Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppierungen auslösen würde.
    Großartig. Dann konnten INLA und PIRA sich befehden, anstatt gegen die Sicherheitskräfte zu kämpfen und die einheimische Bevölkerung zu terrorisieren.
    Ich sah zu Pat hinüber. Auch er schien in Erinnerungen zu schwelgen. »Ist der Wagen jemals gefunden worden?«
    »Weiß ich nicht. Ist mir auch egal.«
    Wir waren um die

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