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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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Castaway schien für unsere Zwecke bestens geeignet zu sein. Außerdem kostete das Doppelzimmer nur vierundzwanzig Dollar pro Nacht, obwohl ich der Bruchbude schon von außen ansah, daß es nicht einmal das wert war.
    Ich erzählte meine bewährte alte Geschichte - diesmal jedoch mit der Variante, wir seien trotz allem fest entschlossen, unseren Disney-Urlaub zu genießen. Die Frau an der Rezeption glaubte mir vermutlich kein Wort, aber ihr war egal, was ich erzählte, solange ich bares Geld auf die Theke legte, das gleich in der Vordertasche ihrer schmutzigen schwarzen Jeans verschwand.
    Auf dem langen Balkon, der zu unserem Zimmer führte, lungerten junge Männer herum, die nicht wie Collegematerial in den Semesterferien aussahen. Vielleicht waren sie in Daytona, weil sie von den Cheerleadern gehört hatten.
    Unser Zimmer war ein Loch mit einem schmutzigen Fenster, das sich nicht hochschieben ließ. Den Fußboden bedeckte eine Staubschicht, die sich über Monate hinweg angesammelt haben mußte, und die von den Zimmerwänden abgestrahlte Hitze erinnerte an das Black Hole in Kalkutta.
    »Läuft die Klimaanlage erst mal, halten wir’s schon aus«, sagte ich.
    »Welche Klimaanlage?« fragte Kelly mit Blick auf die kahlen Wände.
    Sie ließ sich aufs Bett fallen, und ich glaubte bestimmt, tausend Flöhe und Wanzen aufschreien gehört zu haben. »Können wir an den Strand gehen?«
    Daran hatte ich auch schon gedacht, aber erst kam wie immer die Ausrüstung.
    »Wir gehen bald. Willst du mir vorher bei etwas helfen?«
    Sie nickte bereitwillig. Ich gab ihr die Magazine Kaliber 45, die ich von Luther & Co. erbeutet hatte. »Kannst du diese Patronen herausdrücken und dort hineinstecken?« Ich zeigte auf die Außentasche der Reisetasche. Die Magazine paßten nicht in meine Sig, aber die Patronen waren identisch.
    »Klar.« Dieser Auftrag schien ihr zu gefallen.
    Ich zeigte ihr absichtlich nicht, wie sie’s anfangen mußte, denn sie sollte eine Weile beschäftigt sein. Als erstes versteckte ich die Sicherungsdiskette in der Matratze, deren Überzug ich mit einem Schraubenzieher ein kleines Stück aufschlitzte. Dann holte ich den Waschbeutel heraus, duschte ausgiebig und rasierte mich. Die Bißwunden auf meiner Stirn und unter dem rechten Auge waren jetzt dunkel und hart verschorft. Ich zog meine neuen Jeans und ein graues T-Shirt an. Dann sorgte ich dafür, daß auch Kelly duschte und sich frische Sachen anzog.
    Inzwischen war es 16 Uhr 30. Kelly war noch dabei, schwarze Jeans und ein grünes Sweatshirt anzuziehen, als ich mich über ihr Bett beugte, um das Telefonbuch aus dem Nachttisch zwischen den Betten zu ziehen.
    »Wie heißt die Serie?« fragte ich und wies mit dem Daumen auf den Fernseher.
    »The Big BadBeetleborgs .«
    »Hä?«
    Sie erklärte mir, worum es darin ging, aber ich hörte gar nicht richtig zu, sondern nickte nur, während ich in dem Telefonbuch blätterte.
    Ich suchte den Nachnamen De Niro. Diesen verrückten neuen Namen hatte Frankie sich selbst ausgesucht: Al De Niro. Kein idealer Name für jemanden, der in Zukunft möglichst unauffällig leben sollte, aber Frankie war Als und Bobs größter Fan. Ins Drogengeschäft war er überhaupt erst eingestiegen, nachdem er Al Pacino in Scarface gesehen hatte. Frankie verbrachte sein ganzes Leben in einer Scheinwelt. Er kannte sämtliche Dialoge aus allen ihren Filmen und hatte uns in Abergavenny sogar mit ganz brauchbaren Imitationen unterhalten. Traurig, aber wahr.
    Natürlich gab es unter A. De Niro keinen Eintrag. Ich rief die Auskunft an, die mir aber auch nicht weiterhelfen konnte. Mein nächster Schritt würde darin bestehen, in ganz Florida herumzutelefonieren oder mit irgendeiner erfundenen Story einen Privatdetektiv anzuheuern - aber das würde viel Zeit und Geld kosten.
    Ich stand auf, trat ans Fenster, kratzte mich am Hintern, bis ich merkte, daß Kelly mich beobachtete, und zog die Vorhänge auf. Verrenkte ich meinen Hals weit nach links, konnte ich den Meerblick erhaschen, für den ich fünf Dollar extra bezahlt hatte. Überall am Strand lagen Urlauber; ich sah ein junges Paar, das die Hände nicht voneinander lassen konnte, und Familien, teils sonnengebräunt, teils noch lilienweiß wie wir. Vielleicht waren sie mit demselben Zug angekommen.
    Ich drehte mich nach Kelly um. Sie wirkte zufrieden, weil die Beetleborgs wieder mal die Welt gerettet hatten, schien sich aber zu langweilen. »Was machen wir jetzt?« erkundigte sie sich.
    »Ich müßte

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