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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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eines Footballspielers aus den achtziger Jahren dauergewellt zu sein. Der Rest seiner rundlichen Person sah wie der Football selbst aus.
    Bei Ermittlungen gegen die LCN in Südflorida hatte das FBI entdeckt, daß Sabatino, ein vierunddreißigjähriger Computerfreak, der für einen der großen Bosse arbeitete, Hunderttausende von Dollar aus Drogengeschäften in die eigenen Taschen geleitet hatte. Die FBI-Agenten hatten Sabatino dazu gezwungen, ihnen Belastungsmaterial zu liefern; ihm war nichts anderes übriggeblieben, sonst wäre er verhaftet worden und die LCN hätte einen anonymen Hinweis auf seine Unterschlagungen bekommen. Den Rest hätten LCN- Angehörige im Gefängnis erledigt. Pat hatte sich so gut mit ihm verstanden, daß wir später scherzhaft vermutet hatten, das sei der Grund für sein Ausscheiden gleich nach Sabatinos Rückkehr in die USA gewesen. Wie ich jetzt wußte, hatte Pat eine unglückliche Vorliebe für die
    von der LCN geschmuggelten Drogen gehabt.
    Obwohl Frankie daran gelegen sein mußte, möglichst wenig aufzufallen, war seine Art, sich zu kleiden, weiß Gott, nicht unauffällig; darunter verstand er beispielsweise ein orangerotes Hemd, das sich über seinen Fettwülsten spannte, zu einer purpurroten Hose und Cowboystiefeln aus Alligatorleder. Soviel ich wußte, hatte er nach dem Prozeß eine neue Identität erhalten und sich überraschend dafür entschieden, nicht nur in den USA, sondern ausgerechnet in Florida zu bleiben. Wahrscheinlich wäre sein Geschmack in Sachen Hemden überall anders zu auffällig gewesen.
    Ich überlegte wieder, ob ich Euan anrufen sollte, aber was hätte er im Augenblick für mich tun können? Nein, es war besser, nicht alle Ressourcen auf einmal zu verbrauchen. Frankie konnte das PIRA-Material für mich entschlüsseln; Euan konnte mir dann helfen, wenn ich wieder in England war.
    Kurz vor 14 Uhr kamen wir in De Land an, wo schon ein Bus bereitstand, um uns zur Küste zu bringen. Nach stundenlanger Fahrt in einem klimatisierten Zug schlug uns die nachmittägliche Hitze Floridas entgegen, als hätte jemand eine Backofentür geöffnet. Kelly und ich blinzelten benommen, als wir unter wolkenlosem Himmel zwischen sonnengebräunten Menschen in Sommerkleidung standen. Das elektronische Thermometer an der Außenwand des Bahnhofs zeigte 25 Grad Celsius. Wir stiegen in den heißen Bus, setzten uns und warteten darauf, daß das PVC auf der Fahrt zum Busbahnhof Daytona an unserem Rücken festklebte.
    Nach zweistündiger Fahrt rollten wir über die Kanalbrücke ins Stadtzentrum von Daytona. Wir lösten uns mit einiger Mühe von den Sitzen, und ich holte unsere Reisetasche aus dem Gepäckabteil. Als erstes kaufte ich uns zwei Gläser frisch gepreßten Orangensaft. Als wir aus dem Schatten des Busbahnhofs traten, fühlte ich die Sonne durch mein Hemd brennen.
    Am Taxistand bat ich den Fahrer, uns zu einem gewöhnlichen Hotel zu bringen.
    »Wie gewöhnlich?« fragte er.
    »Billig«, präzisierte ich.
    Der Fahrer war ein Latino. Aus dem Autoradio plärrte Gloria Estefan, auf dem Instrumentenbrett war eine kleine Madonnenstatue festgeklebt, am Rückspiegel hing ein Photo seiner Familie, und er trug ein grellbuntes Hawaiihemd, um das Sabatino ihn heftig beneidet hätte. Ich kurbelte das Fenster herunter und ließ mir die warme Brise ins Gesicht wehen. Als wir auf die Atlantic Avenue abbogen, kam ein breiter, scheinbar unendlich langer, schneeweißer Sandstrand in Sicht. Unsere Fahrt führte an Schnellrestaurants, Sportgeschäften, Bikershops,
    Chinarestaurants, Austernhäusern, 7-Elevens,
    Parkplätzen, drittklassigen Hotels und noch mehr Schnellrestaurants, Motels und Sportgeschäften vorbei.
    Hier sollte alles Urlauber anlocken. Wohin ich auch blickte, sah ich Hotels mit grellbunten Wandgemälden. Fast jedes warb mit dem Schild Studenten willkommen. In einem fand sogar ein Treffen von CheerleaderGruppen statt; ich sah Dutzende von leichtbekleideten Mädchen auf einem Spielfeld vor dem Tagungszentrum die Beine werfen. Vielleicht hockte Frankie dort irgendwo in der Ecke und glotzte sie an.
    »Sind wir nicht bald da?« fragte Kelly.
    »Noch zwei Blocks, dann links«, sagte der Fahrer.
    Ich sah die Häuser der üblichen Hotelketten, dann unseres: das Hotel Castaway.
    Als wir auf dem Gehsteig standen und Glorias Stimme in der Ferne verhallen hörten, nickte ich Kelly zu und sagte: »Yeah, ich weiß ... Schiet.«
    Sie grinste. »Dreifach Schiet mit Käse.«
    Schon möglich, aber das

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