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Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Nick Stone - 01 - Ferngesteuert

Titel: Nick Stone - 01 - Ferngesteuert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy McNab
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mitgebracht. Ich beobachtete, wie er den Main Street Cigar Store betrat und eine dicke Corona paffend wieder herauskam.
    Er blieb, von Harleys umgeben, vor dem Saloon stehen, stellte seine Aktentasche zwischen die Füße und paffte behaglich, als gehöre ihm die Bar. Ein riesiges Wandgemälde hinter ihm, das eine ganze Wand des Saloons einnahm, zeigte einen Biker am Strand. Neben dem Eingang verkündete ein Schild: Kein Zutritt mit Farben, Clubaufnähern oder Abzeichen.
    Ich stieß Kelly an. »Siehst du den Mann dort drüben?«
    »Welchen?«
    »Den mit dem knallbunten Hemd, den großen Dicken.«
    »Du meinst den Fettsack?«
    »Stimmt«, bestätigte ich grinsend. »Das ist der Mann, mit dem wir uns hier treffen wollen.«
    Ein Metrobus fuhr an uns vorbei. Auf seiner Seite machte er Werbung für SeaWorld - mit einem riesigen Schwertwal, der aus dem Meerwasserbecken sprang. Kelly und ich betrachteten die Werbung, wechselten einen Blick und brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Warum haben wir nicht drüben auf ihn gewartet?«
    erkundigte sie sich.
    »Nein, nein, man bleibt irgendwo im Hintergrund und beobachtet die Umgebung. Siehst du, was ich mache? Ich suche die Straße ab, um sicherzugehen, daß kein böser Kerl hinter ihm her ist. Dann weiß ich, daß wir uns ungefährdet treffen können. Was hältst du davon? Glaubst du, daß alles okay ist?«
    Plötzlich hatte Kelly eine wichtige Aufgabe. Sie sah nach beiden Seiten die Straße entlang und sagte: »Alles klar.« Natürlich hatte sie keinen blassen Schimmer, worauf sie hätte achten müssen.
    »Also, dann komm. Gib mir deine Hand. Bei so starkem Verkehr müssen wir vorsichtig sein.«
    Wir verließen Mrs. Mostyn und blieben am Randstein stehen. »Wenn wir uns treffen, muß ich Dinge tun, die dir vielleicht schrecklich vorkommen«, sagte ich, »aber in Wirklichkeit ganz normal sind. So etwas machen wir dauernd; er hat Verständnis dafür.«
    »Okay«, antwortete sie, während wir uns durch den Verkehr schlängelten. Nach allem, was sie bisher durchgemacht hatte, würde das Kindergartenkram sein.
    Als wir näher kamen, stellte ich fest, daß Big Al merklich gealtert war. Er erkannte mich aus zwanzig Metern Entfernung und spielte plötzlich wieder die Hauptrolle in Der Pate. Mit der Zigarre in der linken Hand breitete er die Arme aus, legte den Kopf schief und knurrte: »Aaaggghhh! Wieder mal Nicky Two!« Dabei grinste Big Al über sein ganzes breites Gesicht; dieses Leben in ständiger Angst vor der Rache der Cosa Nostra war vermutlich beschissen, und nun hatte er endlich
    jemanden, mit dem er unbesorgt quatschen konnte.
    Big Al klemmte sich seine Corona wieder zwischen die Zähne, griff mit der rechten Hand nach dem Aktenkoffer und watschelte auf uns zu. »Hey, wie geht’s so?« fragte er grinsend, während er mir die Hand schüttelte und dabei Kelly begutachtete. Er stank nach einem gräßlich stark duftenden Rasierwasser.
    »Ah, und wer ist diese hübsche junge Dame?« Ich beobachtete leicht mißtrauisch, wie er sich zu ihr hinunterbeugte, um sie zu begrüßen. Vielleicht war sein Charme sogar echt, aber aus irgendeinem Grund stieß er mich ab.
    »Das ist Kelly, die Tochter eines Freundes, und ich passe eine Zeitlang auf sie auf«, sagte ich.
    Ich bezweifelte, daß er wußte, was in Washington passiert war. Kev hatte er jedenfalls nicht gekannt.
    Er stand noch immer gebeugt da, schüttelte Kelly etwas zu lange die Hand und sagte: »Hier ist’s wundervoll - wir haben SeaWorld, DisneyWorld, einfach alles, um junge Damen glücklich zu machen. Dies ist der Sonnenscheinstaat!«
    Er richtete sich wieder auf und fragte leicht außer Atem: »Wohin gehen wir?« Er deutete hoffnungsvoll die Straße entlang. »Main Street Pier? Shrimps?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, wir gehen in unser Hotel. Das Zeug, das du dir ansehen sollst, liegt dort. Komm!«
    Ich hielt Kellys Hand in meiner Linken und ließ ihn rechts neben mir gehen. Unterwegs versicherten wir uns gegenseitig, wie wundervoll es sei, sich mal wiederzusehen, aber er wußte nur allzu gut, daß dies kein belangloses Treffen unter alten Freunden war - und das gefiel ihm. Genau wie Al und Bob genoß er solche Situationen.
    Wir bogen erst rechts und dann wieder links ab, um auf den Parkplatz hinter einigen Läden zu gelangen. Ich nickte Kelly zu, damit sie wußte, daß alles in Ordnung war, und ließ ihre Hand los. Big Al laberte unverdrossen weiter. Ich packte ihn mit beiden Händen am linken Arm und nutzte seine

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